Britney Spears im Kampf gegen Piraten vor Somalia Mentertainment

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Es ist ein wenig schmeichelhafter Dienst fürs Königreich, aber einer muss ihn ja machen – wenn wohl auch eher unfreiwillig: Die Musik von Britney Spears wird offenbar zur Abschreckung somalischer Piraten genutzt, wie die britische Zeitung „The Mirror“ berichtet.

„Diese Typen können die westliche Kultur oder Musik nicht ausstehen“, sagte Rachel Owens, britische Offizierin der Handelsmarine, dem Blatt. „Das macht Britneys Musik perfekt.“ Die 34-Jährige begleitet dem „Mirror“ zufolge regelmäßig Schiffe auf der Fahrt durch die gefährlichen Gewässer am Horn von Afrika. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen und Schiffsentführungen durch somalische Piraten.

Die Lieder wurden von einem Sicherheitsteam ausgesucht, die die Schiffe begleiten. „Hit Me Baby One More Time“, „Toxic“ und „Oops I Did It Again“ funktionieren demnach brutalstmöglich am effektivsten. Man brauche meist gar nicht mehr zu den Waffen zu greifen, sagt Owens. „So bald die Piraten eine Ladung Britney bekommen, ziehen sie sich so schnell es geht zurück.“

Offenbar mit Erfolg: „Das ist so effektiv, dass das Schiff selten die schweren Geschütze auffahren muss“, so Owens. „Sobald die Piraten eine Dosis von Britney abbekommen, ziehen sie so schnell wie möglich weiter.“

Anti-Piraterie-Einsatz der Bundeswehr in Somalia soll ausgeweitet werden

Soldaten der Bundeswehr bei der Festnahme somalischer Piraten.

Verstoß gegen die Genfer Konvention?

Mit Popmusik gegen Feinde – das sei keine neue Taktik, sagt Steven Jones, Sprecher des Sicherheitsverbands der Seewirtschaft, dem „Mirror“. Auf die Idee kamen demnach die amerikanischen Kollegen bei Polizei und Militär. Kreuzfahrtschiffe und die Handelsmarine hätten die Strategie schließlich übernommen. Die Zeitung zitiert zudem eine private Sicherheitsfirma, die bestätigt: „Es hat sich herausgestellt, dass Popsongs laut abzuspielen eines der effektivsten Mittel bei der Abwehr von Feinden ist.“

In die Kategorie „abschreckende kommerzielle Popmusik“ fallen offensichtlich noch weitere Stars. Allerdings, sagte Jones humorig, sei das Abspielen von Justin Bieber nun wirklich unerträglich – und mit Sicherheit ein Verstoß gegen die Genfer Konvention.

Auch die Bundeswehr ist aktiv

2011 gab es 176 Attacken auf Schiffe am Horn von Afrika, 25 davon waren erfolgreich. Auch die Bundeswehr ist zu Anti-Piraten-Einsätzen mit derzeit 277 Soldaten, darunter sechs Frauen – und einem Schiff sowie einem Seefernaufklärungsflugzeug präsent. Allerdings bisher ohne Musikbeschallung.

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