Extremklettern in Patagonien Reisen & Outdoor

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Erst vier Bergsteigergruppen ist die gefährliche Besteigung des Torre Central in Patagonien bisher gelungen. Dies ist jedoch kein Grund für zwei deutsche Bergsteigerinnen, die Herausforderung nicht anzunehmen. Für ihre extremen Mühen werden sie mit einer einzigartigen Aussicht belohnt.


Der Torres del Paine Nationalpark in Chile, der gleichzeitig auch Teil der Patagonien ist, gehört zu den abgelegensten Orten der Erde. Aufgrund der stürmischen Bedingungen und der hohen Niederschläge verirren sich jährlich nur sehr wenige Menschen in die Region. Selbst Abenteurer und Kletterer haben großen Respekt vor Patagonien, sind jedoch von Landschaft auch fasziniert. Einen großen Beitrag dazu leistet die Route „Riders on the Storm„, die durch Patagonien und auf den Gipfel des Torre Central führt. Der Weg ist so anspruchsvoll, dass es bisher nur wenige Bergsteiger bis zur Spitze des 2800 Meter hohen Berges geschafft haben. Vier Gruppen ist es bisher überhaupt nur gelungen, den Gipfel zu Fuß zu erreichen.

Deutsche Profikletterer wagen den Aufstieg

Von den Schwierigkeiten und Gefahren in Patagonien lassen sich die beiden Bergsteigerinnen Ines Papert und Mayan Smith-Gobat jedoch nicht beirren. Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Senf machten sich die zwei Frauen im Februar auf nach Chile, um die insgesamt fünfte Seilschaft zu werden, die den Aufstieg erfolgreich bewältigt. Dabei ist schon allein der Weg zum Fuß des Berges eine Herausforderung. So gilt es unter anderem, um die 400 Kilogramm Ausrüstung in die Region zu schaffen. Erschwert wird dies dabei oft durch die windigen Bedingungen und das schlechte Wetter. Gefahren finden sich praktisch überall. Ines Papert hat zum Beispiel Glück, dass ein Eisschlag nur ihren Helm zerstört. Um ein Haar hätte ein noch größerer Brocken sogar das Zelt getroffen und mit großer Wahrscheinlichkeit in seine Einzelteile gelegt. Aufhalten lassen sich die beiden Frauen davon jedoch nicht und so gilt es am Ende nur noch, eine 1200 Meter hohe Steilwand zu überwinden. Dass solche Bergbesteigungen kein Kinderspiel sind, sollte jedem klar sein. Eine Risikilebensversicherung als finanzielle Absicherung für die Familie sollte bei der Planung ebenfalls ein Thema sein, wie auch die best möglichste Ausrüstung – immerhin kann das eigene Leben davon abhängen.

Ein echtes Abenteuer

Dass Bergsteigen nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Die Besteigung des Torre Central in Patagonien ist aber selbst für geübte Bergsteiger eine echte Herausforderung. Um die Hände vor Schnitten durch das scharfe Granit zu schützen, basteln sich Ines Papert und Mayan Smith-Gobat täglich eine Art Handschuh aus Tape. Trotzdem lässt sich der Anstieg allerdings nicht innerhalb eines Tages bewältigen. Die beiden Bersteigerinnen müssen ihr Zelt mitten auf der Steilwand aufhängen und verbringen die Nacht also schon einmal in einer Höhe von 600 Metern. Für die erfolgreiche Besteigung hätten sich die Frauen am Ende keinen besseren Tag aussuchen können. Als sie den Gipfel erreichen, bietet sich ihnen eine einzigartige Aussicht. Eine Vielzahl an Gletscherseen, schneebedeckte Gipfel soweit man schauen kann und steile Felswände in allen Richtungen machen den schwierigen Aufstieg in diesem Moment beinah vergessen.

Rückkehr schon geplant

Für Ines Papert ist der tolle Ausblick auf dem Gipfel in Patagonien die Mühe zwar Wert, allerdings möchte sie es dabei auch belassen. Die Bergsteigerin ist sich durchaus bewusst, wie gefährlich das Unterfangen war und dass sie an einigen Stellen auch Glück gehabt hat. Mayan Smith-Gobat plant dagegen schon eine Rückkehr. Sie möchte die Tour vollkommen ohne technische Hilfsmittel absolvieren, was ihr im ersten Versuch aufgrund des Wetters leider nicht gelungen ist.

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