Machtspiele in der Liebesbeziehung Spezial

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Beziehungen beginnen mit viel Verständnis für den anderen, schließlich möchten wir alle unser Ziel erreichen, wenn wir von einem anderen Menschen überzeugt sind. Das ist das kleine Ego, das sich in den Vordergrund drängt und am Anfang einer Beziehung gerne in das zweite Glied rückt. Doch nicht lange, denn das Ego will befriedigt werden und da geht es um mehr als Sex.

Warum rote Rosen hässlich sind

In Wahrheit ist der ganze Kitsch, der zum Anfang einer Beziehung aufgeführt wird, irreführend. Keiner der beiden möchte wahrhaben, dass zu einer Liebesbeziehung mehr als nur Liebe, rote Rosen und Pralinen gehören. Denn das kleine Ego schlummert in jedem von uns, unabhängig des für sich selbst definierten Geschlechts. Wer beim ersten Treffen bereits rote Rosen mitbringt, beschwört die Machtspiele der Beziehung schon herbei. „Ich will dich mit diesen roten Rosen überzeugen und wir wissen beide, dass sie verwelken und hässlich sind.“

Das spricht aber offen keiner der beiden an, jeder sucht nach einem Ausweg, immer schön von den Gefühlen leiten lassen – machen die anderen auch. Dabei wäre es genau dann, wenn es zwischen den Oberschenkeln anfängt zu kribbeln und die Körpertemperatur steigt, gut, einen kühlen Kopf zu bewahren. Stattdessen unterwerfen sich beide, suchen nach der Mutter- oder Vaterliebe in der Liebe des anderen. Komplex, völlig zerstört und vernebelt vergeht die Zeit bis beide nach und nach aufwachen.

Regen und Gewitter ziehen auf

Wie ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, werden auch Diskussionen, Streitpunkte, Eifersuchtsanfälle, Kontrollzwänge und andere beziehungszerstörende Aspekte mit der Zeit immer größer. Was man bei Eifersucht tun kann ist die Kontaktaufnahme zu einem Experten, der einen sehr gut beraten kann. Aus der objektiven Perspektive in neutraler Position, damit kommt weder ein Freund noch ein Verwandter infrage. Angehörige und Freunde sind schlechte Ratgeber bei Beziehungsproblemen, weil sie subjektiv agieren und immer von sich aus erzählen, wie sie ihre Krisen erlebt haben und was jetzt zu tun ist. Was bei dem einen Paar funktioniert, funktioniert nur bei diesem Paar, dafür sind wir Menschen einfach zu verschieden und noch verschiedener sind die Konstellationen, die wir auch gerne Beziehungen nennen.

Die Machtspiele in der Beziehung beginnen fast unsichtbar, denn vieles spielt sich hinter dem Rücken des anderen ab. Es ist der unerlaubte Blick in das Smartphone des Partners oder das Lauschen, wenn sich der Partner mit jemand anderem unterhält.

Langsam steigern sich die Machtspiele in der Beziehung. Manchmal werden andere eingeweiht und um Rat gebeten, aber häufig bleibt nach Außen der Schein gewahrt, dass alles in Ordnung sei. Um die Schwiegereltern nicht zu verärgern oder die eigenen Kinder nicht aufzuschrecken. Gutmütigkeit eines jeden, denn im Grunde könnten sich beide an einen Tisch setzen und über die Probleme und Machtspiele in der Beziehung offen sprechen, dass würde das Risiko eines ausartenden Konflikts verhindern, der nicht selten mit Gewalt einhergeht.

Sex als Flucht der Hörigkeit

Stattdessen wird miteinander Sex praktiziert, der sich schrecklich anfühlt, dafür aber die Macht des eigenen Egos zelebriert. Der Sex findet aber nicht zwingend mehr zwischen den beiden Partner statt, sondern meistens mit anderen, die schon irgendwie genervt sind, für die Machtspiele der Beziehung missbraucht zu werden, aber keine Lust haben, ohne Sex leben zu müssen, bis was Besseres über den Weg läuft.

Das ist das Zeugnis der eigenen Hilflosigkeit. Wenn sich beide nicht mehr zusammenraufen können und bei einem Eheberater vorstellig werden, sollten sie sich wenigstens in Ehre und Würde voneinander trennen, das spart Nerven, Geld und vor allem unnötigen Verlust wertvoller Lebenszeit.