„Ist der Mensch für Monogamie geschaffen oder nicht?“ – Im Zusammenhang mit dieser Frage gehen die Meinungen mitunter deutlich auseinander. Offene Beziehungen erfreuen sich heutzutage einer besonderen Beliebtheit. Genaugenommen gab es jedoch auch in der Vergangenheit viele Menschen, die das Konzept „Treue“ entweder individuell auslegten oder per se nicht allzu genau nahmen.
Im Unterschied zu heute wurde – zumindest beziehungsintern – jedoch oft im Geheimen betrogen. Im Zeitalter der offenen Beziehungen gestaltet sich das Ganze jedoch ein wenig transparenter. Heutzutage gibt es viele Paare, die klar kommunizieren: „Ich liebe dich, aber ich möchte noch mit anderen Menschen Sex haben!“.
Wenn genau das von beiden Seiten akzeptiert wird, handelt es sich hierbei um eine tolle Möglichkeit, den eigenen, sexuellen Horizont zu erweitern. Anders verhält es sich, wenn sich ein Partner zur sexuellen Freiheit gezwungen sieht und nur seinem Gegenüber zuliebe Polygamie akzeptiert. In diesem Fall wären Eifersuchtsszenarien schon vorprogrammiert.
Fest steht: Offene Beziehungen können Spaß machen. Aber nur, wenn einige Grundgegebenheiten erfüllt sind. Die folgenden Abschnitte zeigen auf, welche Faktoren die Basis für eine gut funktionierende offene Beziehung bilden, an der im Idealfall alle Beteiligten ihren Spaß haben.
Eine offene Kommunikation
Der Weg von einer Affäre zur Liebesbeziehung ist oft nicht weit. Doch egal, ob es „nur“ darum geht, miteinander Sex zu haben oder eine ernsthafte Beziehung einzugehen: Die Basis für alle Formen des Zwischenmenschlichen stellt das Vertrauen dar.
Das bedeutet: Wenn der Partner beschwört, mit einer anderen Person ausschließlich aus sexuellen Gründen Zeit zu verbringen und dass Gefühle keine Rolle spielen, ist es wichtig, genau das auch glauben zu können. Transparenz, Offenheit und Ehrlichkeit spielen auch in offenen Beziehungen (zumindest im Idealfall) eine besonders wichtige Rolle. Nur so kann sichergestellt werden, dass Menschen keine emotionalen Schäden davontragen können, wenn sie sich einer anderen Person geöffnet und sich auf das Abenteuer Polygamie eingelassen haben.
Sicherheit steht an erster Stelle
Die klassische polygame, offene Beziehung gibt es nicht. So gut wie jedes Verhältnis zeichnet sich durch besondere Charakteristika aus. Gleichzeitig gilt es jedoch auch, zu berücksichtigen, dass es früher oder später in jeder offenen Beziehung zu dem Punkt kommen wird, an dem mindestens einer der beiden Partner Sex mit einem Außenstehenden hat.
Und genau an dieser Stelle ist es wichtig, das Motto „Safety First“ zu leben. Kondome können vor vielen verschiedenen Geschlechtskrankheiten schützen – zumindest dann, wenn sie richtig verwendet werden.
Allein schon, um den Partner nicht zu gefährden, ist es daher unglaublich wichtig, beim Sex entsprechend zu verhüten. Alles andere wäre fahrlässig und dementsprechend unverantwortlich.
Wer Angst davor hat, sich bereits mit einer Krankheit, wie zum Beispiel Aids, angesteckt zu haben, sollte auf keinen Fall zögern und stattdessen direkt den Hausarzt seines Vertrauens kontaktieren. Dieser kann dann dabei helfen, Tests und gegebenenfalls weitere Schritte einzuleiten.
Keine Vorwürfe und kein Druck
Menschen, die sich auf eine offene Beziehung einlassen, sollten sexuell definitiv auf einer Wellenlänge sein. Das bedeutet, dass sich niemand dazu gezwungen sehen sollte, das „Fremdgehen“ des anderen zu tolerieren. Wer hier immer wieder versucht, über seinen Schatten zu springen, erkennt schnell, dass seine eigene Lebensqualität leidet.
Daher gilt: Es ist absolut keine Schande, sich mit dem Konzept der offenen Beziehung identifizieren zu können. Ebenso ist es aber auch vollkommen in Ordnung, für sich selbst zu erkennen, dass es sich bei der Monogamie um die individuell bessere Option handelt.
Wichtig ist es in diesem Zusammenhang auch, vor allem ehrlich zu sich selbst zu sein. Hiervon profitiert dann nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern auch die Beziehung.
Fazit
Mittlerweile gibt es viele Menschen, die offen dazu stehen, mit mehr als nur einer weiteren Person Sex haben zu wollen. Immerhin könnte sich auch James Bond sicherlich nicht nur für eine Frau entscheiden.
Die offene Beziehung ist in gewisser Weise gesellschaftsfähig geworden … und genau das wissen viele ihrer Fans zu schätzen. Nicht nur hinter verschlossenen Türen, sondern auch weitestgehend öffentlich.
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