So richten Sie ein Musikstudio bei sich zuhause ein Spezial

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Mit einem DIY Musikstudio können Sie hochwertige Schallplatten, Records oder CDs ganz einfach bei sich zuhause produzieren. Doch nicht jede Wohnung oder jedes Haus ist darauf ausgelegt, so ein Tonstudio zu beherbergen. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie Ihr eigenes Tonstudio zu Hause einrichten und was für andere Möglichkeiten Sie haben, wenn Sie selbst Musik produzieren möchten, Ihnen aber bisher die Räumlichkeiten dazu fehlen.

Das eigene Musikstudio ist ein zu großer Aufwand oder schlicht unmöglich? Machen Sie es sich einfach und mieten Sie ein Studio.
First things first: Ein eigenes Tonstudio bei sich zuhause einzurichten kann eine Herausforderung sein, die nicht jeder auf sich nehmen möchte. Auch die Möglichkeiten hierfür sind nicht immer automatisch gegeben. Wenn Sie beispielsweise eine Wohnung mieten, hat der Vermieter meist Mitspracherecht, inwieweit Sie Ihren Wohnraum gestalten und verändern. Für ein Tonstudio müssen Sie einige Änderungen einplanen, die wir Ihnen weiter unten in diesem Artikel erläutern werden. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter über Ihre Möglichkeiten und schauen Sie zunächst, ob die Möglichkeit für ein eigenes Studio bei Ihnen zuhause gegeben sind. Ist dies der Fall, lesen Sie einfach unsere Tipps weiter unten und legen Sie los. Sind Ihren Möglichkeiten jedoch Grenzen gesetzt, beispielsweise weil Ihre Mietwohnung nicht schalldicht umgebaut werden kann und die Musik andere Nachbarn zu sehr stören würde, sollten Sie auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Wenn Sie erst ganz am Anfang Ihrer Musikkarriere stehen und zwar eigene Musik produzieren möchten, jedoch nicht bereit sind, in ein eigenes Studio zu investieren oder Ihnen schlichtweg die Möglichkeiten hierzu fehlen, können Sie stattdessen etwas einfacher beginnen, indem Sie einfach ein Musikstudio anmieten.

In wenigen Schritten zum Home-Tonstudio

Sie haben sich dafür entschieden, ein eigenes Aufnahmestudio bei sich zuhause einzurichten und haben die Möglichkeiten hierzu? Dann erklären wir Ihnen nun Schritt für Schritt, was Sie hierfür beachten sollten.

1: Das richtige Zimmer auswählen

Die meisten Haushalte sind nicht per se auf Homerecording ausgelegt. Dazu fehlen ihnen die hohen Decken und professionell gestalteten Oberflächen eines professionellen Aufnahmestudios. Dennoch eignen sich einige Räume besser für Musik- und Tonaufnahmen als andere. Wählen Sie nach Möglichkeit ein Zimmer, welches eine Massivholztür, sehr wenige Fenstern und einem Teppichboden hat. Machen Sie den “Schalltest” und schauen Sie, welches Ihrer Zimmer die wenigsten Echos gibt. Das ist wichtig, da Sie einer Aufnahme jederzeit digitalen Hall hinzufügen können, es aber fast unmöglich ist, unerwünschte Echos nachträglich zu entfernen. Wer zuhause einen begehbaren Kleiderschrank hat, hat besonderes Glück. Ein geräumiger Kleiderschrank kann nämlich als fantastische Aufnahmekabine dienen, während der Rest Ihres Raums als Kontrollraum dient. Noch besser ist es, wenn in dem Kleiderschrank auch Kleidung hängt. Dies mag zwar weniger bequem sein, doch die hängende Kleidung absorbiert Geräusche. Zusätzlich verhindert die Schranktür, dass Geräusche von außen eindringen und sorgt so für einen möglichst klaren und ungestörten Klang Ihrer Aufnahme.

2: Machen Sie Ihr Zimmer schalldicht.

In jedem Fall sollten Sie Ihrem Aufnahmeraum eine akustische Behandlung verpassen, die für weitere Schalldichte sorgt. Dies geht beispielsweise mit Akustikschaumstoff und Schallabsorber. Bringen Sie den Schaumstoff an Ihren Wänden an, um unerwünschte Echos weiter abzudämpfen und zu verhindern, dass Geräusche nach außen dringen (oder von außen in Ihre Aufnahme gelangen). Zusätzlich können Sie spezielle Schallabsorber, sogenannte Bassfallen, nutzen. Diese kommen in Ecken Ihres Raumes. Eine professionelle Schallabsorption für ein Musikstudio kann schnell ins Geld gehen und mehrer hundert Euros kosten. Sie können Ihr Tonstudio jedoch auch für geringere Kosten schalldicht(er) machen, indem Sie minderwertigen Schaumstoff oder sogar dicke Stoffe zur Schalldämmung verwenden und diese an den Wänden Ihres Zimmers anbringen.

3: Die Einrichtung

Ist die Tonqualität Ihres DIY-Home-Aufnahmestudios gesichert, geht es an die Einrichtung. Hierzu gehört neben dem musikalischen Equipment natürlich auch ein Arbeitsplatz. Tatsächlich werden Sie die meiste Zeit in Ihrem Studio am Schreibtisch verbringen, um Ihre Aufnahmen zu bearbeiten. Wählen Sie daher einen komfortablen Bürostuhl und einen großen Schreibtisch, an dem Sie bequem über einen längeren Zeitraum konzentriert arbeiten können. Doch natürlich gehört weitaus mehr zu einem voll eingerichteten Tonstudio, als nur ein Schreibtisch und ein Stuhl. Die folgenden Dinge sollten in Ihrem Aufnahmestudio nicht fehlen:

  • Ein Computer: Ihr PC ist der zentrale Punkt Ihres Musikstudios. Ein Tablet oder Smartphone als Hauptaufnahmeschnittstelle zu verwenden wird Ihnen schnell Kopfschmerzen bereiten, es lohnt sich daher, von vornherein in einen voll funktionsfähigen Computer zu investieren.
  • Die richtigen Programme: Eine digitale Audio-Workstation oder DAW ist die Software, die Ihre computerbasierten Aufnahmen unterstützt. Beliebte Marken sind hierfür beispielsweise Logic Pro X, Pro Tools, Ableton Live, Cubase, Digital Performer oder Reason. Die meisten können sowohl auf Mac als auch auf PC ausgeführt werden, nur Logic ist einzig für Mac verfügbar. Bei geringerem Budget können Sie auch die kostenlosen Programme GarageBand ( Mac), Sonar Cakewalk ( Windows) und Audacity nutzen
  • Ein digitales Audio-Interface: (auch als digitaler Audio Converter oder DAC bezeichnet). Dieses digitale Audio-Interface wandelt analoge Signale in digitale Dateien um, so dass Sie anschließend an Ihrem Computer mit diesen arbeiten können.
  • Mikrofon: Für ein voll ausgestattetes Tonstudio zuhause benötigen Sie drei Arten von Mikrofonen. Da wären zunächst Kondensatormikrofone, die sowohl mit großen Membranen als auch mit kleinen Membranen hergestellt werden. Diese können fast jedes Instrument aufnehmen (Hinweis: Diese Mikrofone benötigen 48 Volt Phantomspeisung, um zu funktionieren). Dann wären da dynamische Mikrofone, die sowohl für Gesang als auch für die Mikrofonierung von Instrumenten mit hoher Ausgangsleistung wie Schlagzeug und Gitarrenverstärker verwendet werden. Als Letztes wären dann noch die Bändchenmikrofone, die Details zu Gesang, Akustikgitarren, E-Gitarrenverstärkern und Blechblasinstrumenten aufnehmen.
  • Mikrofonzubehör: Zusätzlich zu den eigentlichen Mikrofonen benötigen Sie zuverlässige Mikrofonständer, Filter und symmetrische XLR-Kabel, um die Mikrofone an Ihre Aufnahmequelle anzuschließen.
  • Vorverstärker: Ein Vorverstärker ist eines der wichtigsten, aber oft unterschätzten Teile der Homestudioausrüstung. Er wird zwischen einem Mikrofon und einem digitalen Audio Converter eingesetzt und verleiht der Aufnahme mehr Charakter. Die meisten professionellen Studioingenieure halten einen Vorverstärker für die Aufnahme von Gesang und Instrumenten gleichermaßen für unerlässlich.
  • Studiomonitore und -kopfhörer: Um die Klangqualität Ihrer Arbeit wirklich beurteilen zu können, ist nicht nur die Wahl der Mikrofone und Vorverstärker wichtig. Denn um Ihre Aufnahmen auch wirklich bewerten zu können, benötigen Sie hochwertige Studiokopfhörer und -monitore.