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Im Kino: Der goldene Handschuh

In den 70er Jahren ist Fritz Honka im Hamburger Stadtteil St. Pauli ein bekanntes Gesicht. Viele Menschen sehen ihn allerdings als Verlierer, der beinah so etwas wie Mitleid verdient hat. Sein Geld verdient er als Hilfsarbeiter und seine Freizeit verbringt in der Kneipe Zum Goldenen Handschuh. Hier ist er oft auf die Hilfe seiner Kumpels angewiesen, um Frauen anzusprechen. Honka selbst erscheint zu schüchtern. Mit der Hilfe seiner Saufkumpanen gelingt es ihm jedoch, immer wieder eine Dame abzuschleppen. Dass einige von ihnen anschließend nie wieder auftauchen, fällt niemandem auf.

Der Killer im Inneren

Der unscheinbare Fritz Honka ist in Wirklichkeit einer der berüchtigsten Serienmörder in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Seine Opfer sind Frauen, oft Prostituierte, die er in seiner Wohnung nicht nur vergewaltigt, sondern auch oft erwürgt. Die Leichenteile entsorgt er zunächst in der Stadt, bevor ihm die Sache zu gefährlich wird. Danach nutzt er seine eigene Wohnung, um seine Opfer zu verstecken.

Die Taten von Honka bleiben über eine lange Zeit unentdeckt. Selbst der Leichengeruch im Hausflur und die Beschwerde der Nachbarn sorgen nicht dafür, dass jemand den Mörder einmal etwas genauer unter die Lupe nimmt. Erst ein Feuer wird ihm am Ende zu Verhängnis.

Die Geschichte eines Serienmörders

Der Goldene Handschuh basiert nicht nur auf dem gleichnamigen Roman von Heinz Strunk, sondern auch auf wahren Tatsachen. Fritz Honka gilt bis heute als einer der berüchtigtsten Serienmörder in Deutschland. In den 70er fielen ihm vier Frauen zum Opfer, bevor die Polizei ihn schließlich verhaften konnte. Die Verhandlung sorgte anschließend in ganz Deutschland für Aufsehen.


Das Leben des Serienmörders stellt nun auch der Film Der Goldene Handschuh in den Mittelpunkt. Verantwortlich für die Verfilmung des Erfolgsromans zeigte sich Fatih Akin. Der Regisseur ist unter anderem für Filme wie Auf der anderen Seite oder Tschick bekannt. Zudem gewann er für Aus dem Nichts im Jahr 2018 den Goldene Globe für den besten ausländischen Film. Oft schreibt Akin dabei auch gleich die Drehbücher zu seinen Filmen selbst. So auch im Falle von Der Goldene Handschuh, wo der Regisseur die Adaption des Romans ebenfalls übernahm.

Nichts für schwache Nerven

Für die Rolle des berüchtigten Mörders wurde Darsteller Jonas Dassler verpflichtet. Dassler war im vergangenen Jahr unter anderem auch in Werk ohne Autor zu sehen. Die deutsche Produktion ist aktuell für einen Oscar nominiert. Weitere Darsteller sind Margarethe Tiesel, Katja Studt, Martina Eitner-Acheampong, Hark Bohm und Jessica Kosmalla.

Eine Geschichte wie die von Fritz Honka ist natürlich keine einfache oder etwa leicht verdaulich. Nicht umsonst erhielt Fatih Akin erstmals für einen seiner Filme keine Jugendfreigabe. Die eine oder andere Szene ist sehr verstörend und selbst beim Trailer auf YouTube musste zensiert werden. Wer sich von Der goldene Handschuh selbst ein Bild machen möchte, erhält ab dem 21. Februar Gelegenheit. Dann startet die Romanverfilmung in den deutschen Kinos.

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