Durchblick im Dschungel der Streaming Anbieter in Deutschland Netzwelt

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Amazon, Maxdome, Netflix und Co, die Anzahl der Streamingdienste in Deutschland ist alles andere als übersichtlich. Wer den für sich passenden Anbieter finden möchte, der sollte neben dem Preis vor allem auch auf die angebotenen Filme und Serien schauen.


Streaming-Dienste erobern die Welt. Immer mehr Menschen greifen auf die Angebote der Unternehmen zurück und ersetzen auf diese Weise das klassische Fernsehprogramm. Wer jedoch nicht Abos bei fünf unterschiedlichen Anbietern abschließen möchte, der muss sich zunächst einmal den für ihn passenden Dienst heraussuchen. Hier unterscheidet sich Deutschland im großen Maße von den USA. Während in Amerika der Markt praktisch von Netflix, und mit einigen Abstrichen Hulu und Amazon, beherrscht wird, sind in Deutschland erheblich mehr Unternehmen auf dem Markt aktiv. US-Marktführer Netflix befindet sich hierzuland zwar in den Top 5 der beliebtesten Angebote, kann aktuell jedoch Amazon keine Konkurrenz machen. Auch Dienste wie Maxdome und iTunes erfreuen sich in Deutschland noch größerer Beliebtheit.

Wie so oft bedeutet die Tatsache, dass ein Angebot beliebt ist, jedoch nicht automatisch, dass es sich um das Beste auf dem Markt handelt. Praktisch alle Anbieter haben ihre Vor- und Nachteile und sollten daher differenziert betrachtet werden. Neben dem Preis kommt es dabei primär auf das Angebot an. Vielfach unterscheiden sich die Streaming-Dienste in diesem Bereich deutlich und so findet sich manch ein Film zwar bei Amazon, jedoch nicht bei Netflix – oder umgekehrt. Oftmals kommt es für den Nutzer daher besser, wenn er nicht zuerst auf den Preis schaut, sondern seine Interessen analysiert und diese mit dem Angebot vergleicht. Rein preislich unterscheiden sich die Streaming-Dienste in der Regel erheblich weniger als in der Breite des Angebots.

Streaming als Massenphänomen

Mit dem Erfolg der Streaming-Dienste scheint sich die Zeit klassischer TV-Sender zunehmend dem Ende zu nähern. Immer mehr Menschen bevorzugen die Möglichkeit, Filme und Serien nicht nach einem bestimmten Zeitplan zu schauen. Man möchte sich nicht an einen vorher festgelegten Zeitplan anpassen, sondern die Lieblingsserie immer dann schauen, wenn einem danach ist. Klassische Startzeiten wie 20.15 Uhr sorgen bei vielen Menschen nur noch für ein müdes Lächeln. Ganz abgewunken wird zudem, wenn verlangt wird, dass man eine ganze Woche auf die nächste Episode einer Serie warten soll.
Gerade die Popularität des sogenannten Binge Watchings, also des Serienmarathons, hat einen großen Einfluss auf die aktuelle Beliebtheit von Streaming-Diensten. Ein verregneter Samstag lädt geradezu dazu ein, die ganze Staffel einer noch unbekannten Serie am Stück zu schauen. Während klassische TV-Sender diese Möglichkeit nicht bieten, ist man mit Netflix, Amazon Instant Video, Watchever oder Maxdome dagegen sehr gut beraten.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Detail

So beliebt das Angebot der Streaming-Dienst ist, bleibt zunächst einmal festzuhalten, dass die Angebote in der Regel nicht sehr aktuell sind. Vor allem im Filmbereich, aber auch bei vielen Serien muss man sich meist mit älteren Werken begnügen. Rein finanziell kann der Nutzer praktisch überall ein Monatsabo abschließen. Nicht unbedingt empfehlenswert ist dies allerdings bei Amazon Instant Video. Dort kostet ein Monatsabo 7,99 Euro, während jeder Kunde von Amazon mit einer Prime-Mitgliedschaft Instant Video kostenlos erhält und dies bei lediglich 50 Euro im Jahr. Im Angebot finden sich rund 2000 Serien und Filme, dazu punktet der Streaming-Dienst mit HBO-Formaten wie True Detective oder Game of Thrones.
Das deutsche Unternehmen Maxdome, für das ihr bei Computerbild attraktive Angebote bekommen könnt, setzt ebenfalls auf ein Abo für 7,99 Euro im Monat und gibt seinen Kunden dafür Zugriff auf rund 9000 Werke. Darin sind unter anderem die US-Erfolgsserien How I met your Mother und Breaking Bad mit allem Episoden enthalten.

AnbieterPreisStärken
Amazon49 EUR bzw 69 EUR pro JahrGünstig, großes Angebot und viele Extras. Offline-Modus
Netflixab 7,99 EUR pro MonatGute Eigenproduktionen, reine Flatrate, Offline-Modus
Maxdome7,99 EUR pro MonatGroßes Angebot, Experten Tipps, Offline Modus
Sky TicketAb 9,99 EUR pro MonatFlexibles Angebot, exklusives Sportangebot

US-Marktführer Netflix ist in Deutschland in verschiedenen Abostufen verfügbar. Je nachdem, ob der Nutzer seine Serien und Filme in SD, HD oder 4K schauen möchte, zahlt er 7,99, 8,99 oder 11,99 Euro. Rein programmtechnisch ragen bei Netflix vor allem die eigenen Serien hervor.
Vergleichsweise überschaubar gestaltet sich das Programm bei Watchever. Der Streaming-Dienst kostet 8,99 Euro im Monat, wobei die ersten beiden Monate kostenfrei sind. Im Portfolio befinden sich rund 1200 Filme und Serien, allerdings fehlen viele erfolgreiche Formate. Als Serienhighlight dürften The Walking Dead und Breaking Bad gelten.

Eigenproduktionen bei internationalen Anbietern

Schaut man sich die unterschiedlichen Unternehmen einmal genau an, dann stellt man schnell fest, dass Eigenproduktionen zunehmend zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal werden. Hier haben vor allem die beiden US-Unternehmen Amazon und Netflix die Nase vorn. Deutsche Anbieter wie Maxdome können sich teure selbst produzierte Serien nicht leisten, weshalb das Angebot sich primär auf eingekaufte Inhalte beschränkt.

Ganz anders sieht es dagegen bei Netflix aus. Der US-Marktführer hat erkannt, dass man die Kunden gerade mit eigenen Serien begeistern kann, und macht sich zunehmend einen Namen als hochwertiger Serienproduzent. War es zu Beginn nur die Serie House of Cards, umfasst das Portfolio mittlerweile Erfolge wie Marco Polo, Hemlock Grove oder Orange Is the New Black. Dazu sicherte Netflix sich gleich fünf Marvel-Serien, die in den nächsten Monaten ausgestrahlt werden, sowie gleich mehrere exklusive Komödien mit Schauspieler Adam Sandler.
Mithalten kann in diesem Bereich lediglich Amazon Instant Video. Der Streaming-Dienst des Versandhändlers besitzt als einziger auf dem Markt die finanziellen Mittel, um im gleichen Maßen eigene Formate produzieren zu können. Bisher entstanden bei Amazon Serien zum Beispiel Mozart in the Jungle, Alpha House oder Bosh.

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