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Langkamp mit Dolchstoß für Zinnbauer

Liebe Fußball-Freunde,
willkommen zur zweiten Folge meiner Kolumne am Ende des Bundesligawochenendes vor der Länderspielpause.

Der HSV aus Hamburg ist der große Verlierer des Spieltages, während die Hertha einen Big Point an der Elbe einfahren kann. Die Elf von Ferrari-Joe ist der Hertha nach den 90 Minuten auf dem Papier in nahezu jeder Statistik überlegen. Lediglich die Zweikampfquote und- die wichtigste Kennziffer- die Torstatistik stehen mit einem Plus auf Seiten der Berliner. Im Abstiegskampf ist aber genau DAS entscheidend. Den Hamburgern fiel über die komplette Spielzeit offensiv zu wenig ein, bezeichnend für die komplette Saison in der den Hamburgern in nun 26 Spielen lediglich 16 Treffer gelangen. Ein katastrophaler Wert. Die Verantwortlichen sahen sich mal wieder zu einer Reaktion gezwungen und so wird Knäbel nun neuer Chefcoach beim HSV. Eine durchaus fragwürdige Entscheidung wie ich finde, da Knäbel nicht komplett unschuldig an der Misere in Hamburg ist. Er war als „Direktor Profifußball“ maßgeblich an der Kaderplanung beteiligt und hat somit bei weiterhin ausstehendem Erfolg schnell ein Glaubwürdigkeitsproblem. Wird die Klasse gehalten, scheint mit Tuchel bereits der nächste Trainer für den Schleudersitz in Hamburg bereit zu stehen. Unabhängig davon wie viele Trainer „Didi“ in dieser Saison noch einstellt beziehungsweise entlässt, denke ich dass der HSV es wie letztes Jahr irgendwie schaffen wird- auf direktem Weg!

VfB und SC Freiburg senden Lebenszeichen aus der Tiefe

Mit den Erfolgen von Stuttgart und Freiburg ändern sich die Vorzeichen im Tabellenkeller zunächst nicht. Die Teams des unteren Tabellendrittels rücken damit näher zusammen. Ein ganz wichtiger Erfolg des SCF, der gegen die mit „Europa-Ambitionen“ angereisten Augsburger dreifach punkten konnte. Zumindest als kleinen Teilerfolg kann Paderborn die Punkteteilung gegen den Dorfverein aus Sinsheim verbuchen. In der derzeitigen Situation aber zu wenig. Für den SCP wird das Abenteuer Bundesliga nach nur einer Spielzeit schon wieder beendet sein.

Gleich zwei Treffer des Kapitäns Lars Stindl reichen Hannover nicht um zu Hause Punkte gegen den BVB einzufahren. Stimmung auf den Rängen gibt es bei 96 schon länger nicht mehr. Die Supporter reisen aufgrund einiger Meinungsverschiedenheiten mit Präsident Kind lieber zur zweiten Mannschaft. Der kleine HSV wird nun wohl auch noch eine Rolle in der Verlosung Abstiegskampf bekommen. Ohne die Unterstützung der eigenen Fans wird diese Aufgabe sicherlich nicht leichter. Kind denkt derweil nicht an eine Niederlegung seines Amtes. Trainer Korkut ist angezählt. HSV findet man im Duden nur noch unter „C“ wie Chaos!

Etwas glücklich gewinnt im Topspiel am Samstag Bayer 04 auf Schalke. Diesmal war nicht Schalkes Torhüter Wellenreuther spielentscheidend. Den Ball von Bellarabi, aus spitzem Winkel, kann man an einem guten Tag zwar halten aber von einem Torwartfehler zu sprechen ist zu viel.

Im Verfolgerduell um die Champions League zieht Leverkusen davon. Apropos Torwartfehler- Wie war eigentlich der Sonntag von Manuel Neuer?
Bescheiden. Ein kapitaler Fehler vom Nationaltorhüter brachte der clever eingestellten Borussia aus Gladbach die Führung in der Allianz Arena. Das Publikum in der nun totenstillen Arena (ausgenommen natürlich der Auswärtsblock) sah später noch den zweiten Streich von Raffael, bei dem Neuer erneut keine gute Figur machte. Für die Bayern ist diese Niederlage verkraftbar. Der Ausfall von Robben wird wohl schwerer zu verkraften sein. Denn selbst bei einem Kader wie ihn der FCB aufweisen kann, ist eine Kompensation von Robben nicht möglich. Der FC Porto wird auch ohne den Niederländer zu schaffen sein. Für die darauffolgende Aufgabe würde Pep aber sicherlich gerne wieder auf Robben zurückgreifen können.

Wenig Bewegung im Rennen des Aufstiegs-Quartetts

An der Spitze der zweiten Liga ist an diesem Wochenende nicht viel passiert. Darmstadt patzte zwar und Ingolstadt holte nur einen Zähler in Braunschweig. Zu nutzen wusste dies im Südwestderby aber weder Karlsruhe noch Kaiserslautern. In einem von vielen Fehlpässen geprägten Spiel wollte kein Treffer fallen. Der KSC hatte mit dem Schlusspfiff durch Gulde nach einem Eckball die riesen Möglichkeit den ersten Heimdreier in 2015 einzufahren. Doch Sippel parierte stark. Der Sieg der Hausherren wäre nicht unverdient gewesen, aufgrund einer engagierten Leistung vor allem ab der 70ten Minute. Die guten Chancen am Ende der Partie durch Micanski blieben allerdings ungenutzt. Zimmer hatte in der zweiten Hälfte die beste Möglichkeit der Gäste, als sein Schuss an die Latte prallte. Ansonsten beschränkte sich der FCK, der mit dem Punkt besser leben kann und nun auf Platz 2 vorrückt, weitestgehend auf Konter, welche allerdings nicht gut ausgespielt wurden und wenig Gefahr darstellten.

Derweil holte Heidenheim RedBull auf den Boden der Tatsachen zurück. Nach der Auswärtspleite der Roten Bullen ist der Durchmarsch in die Bundesliga wohl endgültig abgeschrieben. Geld steigt also nicht automatisch auf. Wenngleich dies bedeuten wird, dass nächste Saison einer der beiden direkten Aufstiegsplätze wohl von Rasenball Leipzig sicher besetzt wird- Gut so!

Vor dem heutigen Montagabendspiel fallen ganze acht Treffer in acht Partien im Unterhaus. Ein Ausdruck davon wie vorsichtig agiert wurde, da Abstiegs- und Aufstiegsrennen noch lange nicht entschieden sind und es nun in die ganz heiße Phase der Saison geht. Allen Teams bleiben nun erstmal einige Tage Verschnaufpause durch die Länderspielpause. Frohe Ostern!

Mit sportlichen Grüßen,
C. Carnerero

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