Deutschlands verrücktestes Haustier – In Holt steht ein Pferd im Flur Mentertainment

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Stephanie Arndt holte ihr Pferd zum Schutz vor dem Orkan Xaver ins Haus – und hat seitdem einen unternehmungslustigen Dauergast.

Nasar ist wie andere Dreijährige auch, er liebt es, seine Mitbewohner zu necken, hat ein ausgeprägtes Gespür dafür, wo im Hause die Süßigkeiten versteckt sind und ist überaus neugierig – das kuriose daran ist, Nasar ist ein Pferd und wohnt in einem Bauernhaus in Holt bei Flensburg.

Stephanie Arndt hat nichts dagegen, dass der Araberwallach sie manchmal besuchen kommt und sich in allen Zimmern umschaut. Die Besitzerin hat das Pferd im Dezember selbst aus dem Stall und in ihr Haus geholt. Damals tobte der schwerer Orkan Xaver.

Seither kommt Nasar immer wieder gern bei ihr vorbei. „Er ist chronisch neugierig“, sagte Stephanie Arndt.

Was soll man von einem Pferd halten, das nicht die Flucht ergreift, wenn es Feuer wahrnimmt, sondern sich am offenen Kamin neben das Sofa stellt und fernsieht. Von einem Pferd, das die Arbeitsfläche in der Küche systematisch nach Leckereien durchsucht, bis es in einer kleinen Keramikschale fündig wird und sich vorsichtig ein Weingummi stibitzt. Ein Pferd, das sich einen Spaß daraus macht, dem Kater im Flur die Decke wegzuziehen, dass dieser über den Fußboden purzelt. „Nasar war schon anders, als ich ihn mit sechs Monaten bekam. An anderen Pferden war er nicht interessiert. Er dackelte immer nur hinter mir her“, lacht seine Besitzerin Stephanie Arndt.

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Damit kein falscher Eindruck entsteht: Nasar hat auch einen Stall, sogar einen besonders schönen und großzügigen. Der liegt etwa hundert Meter durch den Garten hinter dem Haus. Darin hat der Wallach viel Platz, großzügigen Auslauf, stets frisches Stroh. Umgeben ist der Stall von stattlichen Tannen – und letztlich ist genau dieser Umstand mit ursächlich für die tierische Wandlung im Leben von Stephanie Arndt.

Es war der Orkan Christian, der im vergangenen Herbst erhebliche Schäden am Reetdach ihres Bauernhauses verursacht und eine 300 Jahre alte Eiche im Garten gefällt hatte. Als kurz darauf eindringlich vor Orkan Xaver gewarnt wurde, gingen ihr die stattlichen Tannen rund um den Pferdestall nicht aus dem Kopf. So räumte sie kurzerhand einen Raum im Eingangsbereich ihres Hauses leer, brachte eine Lage Stroh aus und stellte dort für die Dauer des Unwetters das Pferd unter. „Dass ihm das so gut gefällt, habe ich natürlich nicht geahnt“, sagt Stephanie Arndt rückblickend. Fortan nutzte Nasar jede Gelegenheit, um ins Haus zu kommen. Wurde die Tür für Hund Aaron geöffnet, stand Nasar im Flur. Kater Lilly möchte in den Garten hinaus, Nasar lieber hinein. So wurde aus der Notlösung für Stephanie Arndt inzwischen Normalität, aus dem Stallbewohner ein stubenreines Haustier, das seine Besitzerin immer wieder überrascht und sich erst in seinen Stall trollt, wenn es im Haus genug erlebt hat.

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