Ein Lotto-Millionär hat es nicht leicht Mentertainment

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Einmal im Lotto gewinnen und für das ganze Leben ausgesorgt haben: Diesen Traum verfolgen Millionen von Lotto-Spielern auf der ganzen Welt. Allerdings ist der Gewinn nicht immer ein Segen. Man muss auch mit den Lotto-Millionen umgehen können, wie einige Beispiele zeigen.


Für einen frisch gebackenen Lotto-Millionär gibt es zunächst einmal eine wichtige Devise und die lautet „Klappe halten!“. Wer mit seinem Gewinn hausieren geht, der kann sich in der Regel auf unterhaltsame Wochen einstellen. Schon der allererste Lotto-Millionär in Deutschland musste 1956 die Erfahrung machen, dass es nicht unbedingt angenehm ist, wenn die ganze Welt über den Gewinn Bescheid weiß. Und bevor wir nun Geschichten anderer Lottogewinner erzählen, vielleicht einfach selber Lotto spielen und mit etwas Glück mal einen Jackpot abräumen.

Heinz W. gewann im Alter von 25 Jahren 1,5 Millionen Mark. Dummerweise wusste bereits am nächsten Tag die gesamte Stadt von seinem Geldsegen, da ein Boulevard-Blatt seinen Namen veröffentlicht hatte. Der Mann und seine schwangere Freundin wurden anschließend von Medien und Bittstellern belästigt. Das Geld, das er breitwillig mit Eltern und Geschwistern teilte, war ebenfalls bald weg. Heute lebt Heinz W. von einer kleinen Rente.

Lieber Knast als 500.000 Mark

Wenn es einen Preis für den schnellsten Abstieg eines Lotto-Millionärs gäbe, dürfte Michael Broers ohne Zweifel zu den Topkandidaten zählen. Ganze 2,7 Millionen Mark gewann der damals Arbeitslose im Jahr 1994. Als jemand, der vorher nie groß Geld besaß, musste Broers diesen Gewinn natürlich entsprechend genießen. Luxus war fortan sein Markenzeichen, auch wenn er den Großteil der Summe für ein anderes Unterfangen ausgab.

Während viele Menschen sich als Lotto-Millionär zur Ruhe setzen wollen, war es Broers großer Traum, ein eigenes Autohaus zu besitzen. Nun endlich mit dem entsprechenden Geld ausgestattet, setzte er den Traum in die Tat um. Die Autos, die er nun verkaufte, wollten natürlich auch probegefahren werden. Dummerweise gab es aber einen Haken: Broers besaß keinen Führerschein. Von einem Lotto-Millionär kann man natürlich nicht verlangen, dass dieser sich die Zeit für solche Kleinigkeiten nimmt. Broers wurde mehrfach wegen Fahren und Führerscheins angehalten und landete schließlich vor dem Richter. Dieser stellte ihn vor die Wahl: 500.000 Mark Bußgeld oder 5 Jahre Gefängnis. Der Lotto-Millionär traf die falsche Wahl und ging in den Knast. Als er nach drei Jahren entlassen wurde, hatten sein Vater und sein Bruder das Autohaus in den Ruin getrieben und seine Ehe lag auch in Trümmern.

Vom Lotto-Millionär zum Meisterdieb

Bedenkt man, wie viele ehemalige Lotto-Gewinner am Ende Stress haben oder sogar im Gefängnis landen, könnte man fast auf die Idee kommen, dass sich ein Millionengewinn gar nicht lohnt. Auch Claus W. ist ein solches Beispiel. Der Thüringer gewann 1997 1,5 Millionen Mark im Lotto und macht anschließend alles falsch, was man im Zusammenhang mit einem Lotto-Gewinn falsch machen kann.

Claus W. kündigte seinen Job und lebte fortan im großen Stil mit teuren Autos und natürlich Frauen. Zudem verschenkte er einen Teil der Summe und investierte den Rest in Immobilien und Kasinos. Vor diesem Hintergrund ist es beinah etwas überraschend, dass der Thüringer tatsächlich fünf Jahre brauchte, um die gesamte Summe zu verschwenden. Letztendlich war von dem Geld aber keine Mark mehr übrig. Claus W. hatte allerdings Gefallen an seinem neuen Lebenstil gefunden und wollte diesen wohl nicht mehr missen. Im Jahr 2004 verhaftete ihn die Polizei nach einem Einbruch. Vor Gericht konnten ihm schließlich über 60 Einbrüche und Diebstähle nachgewiesen werden. Claus W. ging für fünf Jahre ins Gefängnis. Mittlerweile hat er die Haftstrafe abgesessen und ist wieder frei. Auch das Lottospielen hat er wieder aufgenommen.

100.000 Verlust ohne Gewinn

Dass ein Lotto-Jackpot einen in den Ruin treiben kann, ohne dass man überhaupt gewonnen hat, bewies der Kanadier Joel Ifergan. Dieser tippte an einem Automaten zwei Tippscheine mit seinen Lieblingszahlen und als diese am Abend gezogen wurden, glaubte er sich schon als Lotto-Millionär. Umgerechnet 19 Millionen Euro sollten ihm gehören, wenn es da nicht einen kleinen Fehler gegeben hätte. Durch eine technische Verzögerung hatte der Drucker den Schein um sieben Sekunden nach dem offiziellen Annahmeschluss ausgedruckt. Die Lottogesellschaft zahlte daraufhin keinen einzigen kanadischen Dollar. Ifergan versuchte schließlich vor Gericht seinen Gewinn zu erstreiten. Die Richter gaben jedoch der Lottogesellschaft recht. So wurde der Kanadier nicht nur kein Lotto-Millionär, er blieb auch auf umgerechnet 100.000 Euro Prozesskosten sitzen.

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