Aktien kaufen trotz schlechter Wirtschaftslage? Das sollte man wissen Spezial

Von der Corona-Krise hat sich der Aktienmarkt ziemlich schnell und gut erholt, doch nun droht schon eine neue Krise an der Börse. Seit der russischen Invasion in der Ukraine fallen Aktienwerte weltweit – eine Entwicklung, die durch Panikverkäufe vieler Investoren noch weiter verstärkt wird. Aufgrund der fallenden Preise sind viele angehende Anleger allerdings abgeschreckt worden: Kann es denn sinnvoll sein, Aktien zu kaufen, wenn sich die Börse auf Talfahrt befindet? Das sollte man über den Aktienhandel und vor allem über den Aktienkauf in schlechten Zeiten wissen:

Wie funktionieren Aktien?

Aktien, auch Wertpapiere genannt, sind Unternehmensanteile. Durch den Kauf von Aktien investieren Anleger also in Unternehmen. Dadurch können sie direkt an deren Erfolg teilhaben – aber eben auch an deren Misserfolg. Sinkt die Nachfrage nach bestimmten Aktienwerten, beispielsweise durch eine globale Krise, sinkt auch ihr Preis. Genau diese Situation ist nun eingetreten.
Zwar ist bekannt, dass man Aktien vor allem dann kaufen sollte, wenn in Hinblick auf die Wertentwicklung viel Luft nach oben ist, dennoch bleiben viele angehende Anleger derzeit skeptisch. Sie wissen nicht, ob es sich in dieser Situation lohnt, Aktien zu kaufen, sind aber vor allem unsicher, welche Aktien eine gute Investition darstellen könnten.

Ist die Krise ein guter Startschuss für lukrative Börsengeschäfte?

Börsenwerte wie Aktien, Kryptowährungen oder Edelmetalle gelten als spekulative Geldanlagen. Dies kommt von ihrer natürlichen Volatilität: Der Preis von Börsenwerten schwankt permanent – bei einigen Werten viel stärker als bei anderen. Aktive Anleger setzen genau auf diese Volatilität und profitieren im kurzfristigen Trading von spontanen Kurssteigerungen.
Anleger, die mittel- oder langfristig investieren möchten, sich aber dennoch sehr gute Rendite sichern möchten, könnten die aktuelle Krise als idealen Startzeitpunkt für ihre erste Investition sehen. Ob das wirklich der Fall ist, hängt aber maßgeblich davon ab, welche Wertpapiere man kauft.

Welche Aktien für welchen Anlagetyp?

Grundlegend unterscheidet man an der Börse zwischen zwei Anlagetypen: Zwischen den Anlegern, die im Sekunden-, Minuten- oder Stundentakt mit Börsenwerten handeln, den sogenannten Tradern. Und zwischen denen, die eine eher langfristige Anlagestrategie verfolgen. Abhängig davon, in welche Gruppe man sich einordnet, kommen derzeit andere Aktien für eine lukrative Investition in Frage.

Aktien für aktive Trader

Tendenziell fällt momentan der Wert der gesamten Börse. Dies bedeutet aber nicht, dass jedes einzelne Wertpapier schlecht performt. So gibt es Aktien, die sich trotz oder gerade wegen der Krise relativ stabil halten und immer wieder Ausreißer nach oben erleben. Für Daytrader könnten solche Werte die ideale Investition sein, um hohe Gewinne aus kurzfristigen Kurssteigerungen abzugreifen.

Aktien für mittel- und langfristige Investitionen

Es ist davon auszugehen, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage durch die Ukraine-Krise stark verändern könnte. Experten weisen schon jetzt auf das realistische Risiko einer steigenden Inflations- und Arbeitslosenrate hin. Unternehmen einiger Branchen performen schlechter, Anleger ziehen sich aus dem Markt zurück. Viele Werte sind deshalb im Tiefflug.
Es ist nicht gewiss, wann eine erneute Trendwende eintreten wird. Doch eines steht fest: Investitionen an der Börse sind häufig genau dann profitabel, wenn sie antizyklisch stattfinden – kaufen, wenn der Preis möglichst niedrig ist, und verkaufen, wenn er gut gestiegen ist. Deutschland zeichnet sich schon seit dem 2. Weltkrieg als ein Land mit sehr gutem Wirtschaftswachstum aus. Spätestens wenn die Krise in der Ukraine überstanden ist, sollte die Wirtschaft also wieder gut ins Rollen kommen. Dann werden auch die Aktienwerte wieder rapide ansteigen.
Viele Anleger entscheiden sich deshalb jetzt dafür, in Rüstungsaktien zu investieren – diese könnten in den kommenden Jahren durch den erweiterten Etat für die Bundeswehr stark profitieren. Doch auch Unternehmen anderer Bereiche, beispielsweise der E-Mobilität oder andere grüne Aktien könnten schon bald wieder nach oben ziehen.

Ist der Tiefpunkt schon erreicht?

Derzeit lässt sich das Fallen der Börsenkurse stündlich verfolgen. Niemand weiß, wie lange dieser Trend anhalten wird. Auch Experten sind sich nicht einig darüber, wann der ideale Kaufzeitpunkt für fallende Werte ist. Haben die Börsenwerte ihren Tiefpunkt allerdings erst einmal erreicht, kann es schnell wieder steil nach oben gehen: Sobald die ersten Großinvestoren wieder einsteigen und sich sicher fühlen, ziehen meist auch andere Anleger nach.