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Barkley Marathon: Das gnadenlose Rennen für die härtesten Läufer

Während die meisten Menschen schon bei dem Gedanken an einen Marathon müde Beine bekommen, gibt es eine wachsende Zahl von Sportlern, denen solche Läufe nicht mehr genug sind. Sie gehören zu einer Gruppe von Menschen, die an ihre Grenzen gehen wollen. Sie möchten herausfinden, was ihr Körper im Stande ist zu leisten und wann das Leistungsmaximum erreicht ist. Der Barkley Marathon ist für die Sportler daher der ultimative Test. Um kaum einen anderen Marathon ranken sich so viele Geschichten und Gerüchte. Es ist ein Lauf, der praktisch darauf angelegt ist, dass seine Teilnehmer scheitern. Trotzdem versuchen es in jedem Jahr wieder Sportler, wenn sie denn eine Einladung erhalten.

Anmeldung gibt einen Vorgeschmack

Dass der Barkley Marathon kein normaler Lauf ist, wird schon deutlich, wenn man sich anmelden möchte. Im Gegensatz zu herkömmlichen Marathons gibt es keine öffentliche Anmeldung. Wer mitlaufen möchte, muss auf einer Internetseite eine Nachricht an die Veranstalter schicken. Dummerweise ist die Adresse der Webseite nicht öffentlich bekannt. Es gilt also zunächst einmal, Detektiv zu spielen. Helfen können Kontakte aus einschlägigen Läuferkreisen.

Allerdings muss man schnell sein. Da nur 40 Teilnehmer zugelassen sind, füllt sich das Läuferfeld entsprechend schnell. Wer teilnehmen möchte, muss zudem auch eine Begründung ausfüllen. Nur wenn diese die Veranstalter überzeugt, wird man zugelassen. Rein finanziell ist das Ganze dagegen überschaubar. Lediglich 1,60 Dollar müssen als Anmeldungsbeitrag gezahlt werden. Dazu kommen allerdings noch Reisekosten, denn der Barkley Marathon findet im amerikanischen Frozen Head State Park in Tennessee statt.

Mix aus Marathon und Crosswandern

War man mit der Anmeldung erfolgreich, wartet ein Rennen, das wohl schwieriger nicht sein kann. Im Park müssen mehrere Runde gelaufen werden, die insgesamt eine Strecke von 160 Kilometer ergeben. Die Veranstalter geben die genaue Route allerdings nicht im Vorfeld bekannt, sodass die Läufer sich nicht direkt auf den Weg vorbereiten können.

Die Strecke ist dabei mit klassischen Marathons kaum zu vergleichen. Das Gelände ist mitunter extrem und es kann auch einmal steil bergauf beziehungsweise bergab gehen. Erschwert wird der Extrem-Marathon zudem durch die Tatsache, dass die Läufer den richtigen Weg finden müssen. Technische Hilfsmittel sind verboten. Lediglich ein Kompass und eine Karte dürfen mitgeführt werden. Betrügen ist dabei ebenfalls keine Option. Die Teilnehmer müssen bestimmte Checkpoints ablaufen und dort aus Büchern Seiten herausreißen. Fehlt eine Seite, wird man disqualifiziert.

Als wäre dies noch nicht schwierig genug, gibt es zudem ein Zeitlimit. Genau 60 Stunden haben die Läufer im Barkley Marathon Zeit, um die gesamte Strecke zu absolvieren. Genau diese Beschränkung sorgt am Ende dafür, dass viele Läufer scheitern.

Keine Fehler erlaubt

Den Angaben der Veranstalter zufolge schafften es seit dem Start des Marathons im Jahr 1986 lediglich 15 Läufer innerhalb des Zeitfensters ins Ziel. Es dauerte sogar fast zehn Jahre, bevor überhaupt ein Läufer innerhalb der Zeit ins Ziel kam. Der Schnellste unter ihnen war Brett Maune, der die Strecke im Jahr 2012 sogar in 52 Stunden und drei Minuten lief.

Wie bitter der Barkley Marathon gerade aufgrund der Zeitbeschränkung sein kann, zeigte sich auch wieder in diesem Jahr. So wollte der Kanadier Gary Robbins sich endlich seinen großen Traum erfüllen und ebenfalls in den Kreis der 15 Läufer vorstoßen, welche die Strecke erfolgreich bewältigt hatten. Er wäre der erste Kanadier auf der Liste gewesen. Dummerweise verlief sich Robbins auf der letzten Runde. Er kam im Nebel vom Weg ab und orientierte sich mit seinem Kompass schließlich neu. Der Kanadier gab am Ende noch einmal alles, um sich seinen Traum doch noch zu erfüllen. Als er im Ziel ankam, hatte er das Zeitfenster aber verpasst, und zwar um lediglich sechs Sekunden.

Solche Geschichte des Scheiterns sind ein Markenzeichen des Barkley Marathon. Für viele Sportler bieten sie aber auch einen Anreiz und so werden sich auch im kommenden Jahr wieder 40 Extrem-Läufer daran machen, das scheinbar Unmachbare doch zu schaffen.

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