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Im Kino: Virgin Mountain

Ein übergewichtiger Mann, der kaum am Leben teilnimmt, stößt in Tanzschule auf eine ebenso einsame Frau. Dies ist der Beginn einer Freundschaft der anderen Art, die mit großer Sicherheit zu den Highlights des isländischen Kinos gehören dürfte.

Das isländische Drama Virgin Mountain ist ein Film der ruhigeren Sorte. Im Mittelpunkt steht der übergewichtige Fúsi. Mit mittlerweile 43 Jahren bringt der scheue Mann so einige Kilo auf die Wage, wobei dies jedoch nicht sein größtes Problem ist. Fúsi lebt wie in einer Traumwelt. Nichts scheint ihn so wirklich zu interessieren und auch Freunde hat der Isländer praktisch keine. Hierzu dürfte auch die Tatsache beitragen, dass er immer noch zu Hause bei seiner Mutter lebt. Dass Fúsi zudem auch keine Freundin hat, dürfte an dieser Stelle niemanden mehr überraschen. Seinen Job als Gepäckfahrer am Flughafen erledigt er dagegen zwar gewissenhaft, jedoch ist dieser mittlerweile so sehr zur Routine geworden, dass er seine Arbeit auch im Schlaf machen könnte. Lediglich die Schlachten des 2. Weltkrieges, die er mit Miniaturpanzern nachstellt, bringen ihn so etwas Freude.

Die Tanzschule verändert alles

Das Leben von Fúsi beginnt schließlich eine Wende zu nehmen, als er einen Gutschein für einen Tanzschul-Kurs geschenkt bekommt. Nachdem er sich tatsächlich entschließt, den Gutschein zu nutzen, trifft er in der Tanzschule auf Sjöfn. Die Frau umgibt ebenfalls eine Aura der Einsamkeit, die jedoch von tiefen seelischen Wunden geprägt ist. Im Gegensatz zu seiner Natur beschließt Fúsi, aktiv zu werden. Er beginnt in ihr beider Leben einzugreifen, und zunächst einmal nur kleine Dinge zu verändern. Für den großen Riesen ist dies ein großer Schritt in seinem Leben. Dieser wird jedoch durch die Tatsache erschwert, dass er praktisch kaum Erfahrung im zwischenmenschlichen Umgang mit anderen Menschen hat. Erstmals in seinem Leben lässt sich Fúsi davon jedoch nicht abhalten.

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Kein typischer Hollywoodfilm

Virgin Mountain ist keines der typischen Hollywood-Melodramen, sondern stammt aus dem eher kühlen Island. Regisseur Dagur Kári inszeniert den Film jedoch mit einer Wärme und Herzlichkeit, die den Zuschauer sofort in seinen Bann zieht. Auch das Drehbuch stammt von dem Isländer, der eigentlich in Paris geboren ist, jedoch schon mit 3 Jahren wieder in seine Heimat zurückkehrte. Als Hauptdarsteller überzeugt Gunnar Jónsson, der den übergewichtigen Riesen Fúsi schnell sympathisch werden lässt und sich damit in die Herzen des Kinopublikums spielt. An seiner Seite sind Darsteller wie Ilmur Kristjánsdóttir, Arnar Jónsson, Sigurjón Kjartansson, Margrét Helga Jóhannsdóttir, Franziska Una Dagsdóttir und Thorir Sæmundsson zu sehen.

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Preisgekröntes Drama

Virgin Mountain feierte seine Premiere in diesem Jahr auf 65 Berlinale. Anschließend wurde der Film auf verschiedenen Festivals auf der ganzen Welt gezeigt. In den USA sicherte er sich dabei gleich mehrere Preise auf dem Tribeca Film Festival. Auch der Filmpreis des Nordischen Rates ging an Virgin Mountain. In Deutschland setzte sich die Produktion bei den 57. Nordischen Filmtagen in Lübeck gegen die Konkurrenz durch und sicherte sich unter anderem den Publikumspreis. Wer sich selbst ein Bild von Virgin Mountain machen möchte, der kann die schon bald tun. Das Drama startet am 12. November in den deutschen Kinos.

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