Leben in der Wildnis: Aussteiger in Schweden Lifestyle

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Schweden ist eines der beliebtesten europäischen Reiseländer, wenn es darum geht, für eine Weile in die Stille der Natur einzutauchen. Unter Bushcraftern, Campern, Wanderern und anderen Menschen, die gerne viel Zeit an der frischen Luft verbringen, zählen die skandinavischen Länder oft zu den Traumzielen. Aufgrund der Kultur, der Nähe zu Natur und der Lebensweise zieht es jedoch auch viele Auswanderer in den Norden.

Auch wenn die meisten deutschen Auswanderer im Jahr 2020 nach Rumänien, Polen, Bulgarien, Italien und Ungarn auswanderten, gingen immerhin 1.804 von ihnen nach Schweden. Doch nicht alle von ihnen ziehen in die Städte wie Stockholm oder Malmö. Viele versuchen sich ihren Traum von einem ruhigen, naturverbundenen Leben auf dem Land zu verwirklichen. Andere wiederum kaufen sich eine schwedische Hütte im Wald als Sommerhaus, in dem sie ihre freie Zeit an Wochenenden oder im Urlaub verbringen können.

Cara Fuller/ Unsplash

Schwedische Hüttenkultur

Ähnlich wie in Norwegen gibt es in Schweden eine Hüttenkultur mit einer langen Tradition. Fast die Hälfte der schwedischen Familien besitzt eine eigene kleine Hütte im Wald oder an der Küste als Freizeithaus. Im Gegensatz zu den Norwegern bevorzugen die Schweden ihre Hütten am Meer oder Seen. In Norwegen sie dagegen meistens mitten im Wald und nahe der Langlaufloipen, umgeben von wilder Natur zu finden.

Familien, die eine eigene Hütte in Schweden besitzen, nutzen diese meist für eine kleine Auszeit vom Alltag. Sie machen es sich dort mit gutem Essen am Kamin gemütlich und genießen ihre Zeit fern von der schnelllebigen Welt. Üblicherweise wird diese Zeit auch für Wanderungen, das Skifahren, Angeln oder andere Outdoor-Aktivitäten genutzt, denn viele der Hütten besitzen weder Strom noch Internet oder fließend Wasser. Inzwischen werden die kleinen Holzhäuser jedoch immer moderner, sodass sie zumindest einen Stromanschluss besitzen, wenn sie in der Nähe von Orten gelegen sind.

Leben als Aussteiger in Schweden

Nicht nur Auswanderer, sondern auch einige Einheimische versuchen dem hektischen Leben der Städte und der Arbeitswelt zu entfliehen. Deshalb gibt es immer mehr Menschen, die sich ein Leben fernab von Orten in der schwedischen Natur aufbauen und dort dauerhaft in Hütten leben. Ein leichtes Unterfangen ist dies nicht, denn sie benötigen trotzdem eine finanzielle Einkommensquelle und sind in den schwedischen Wäldern vollkommen auf sich selbst gestellt.

Das Haus wird über eine Feuerstelle beheizt, gekocht wird mit einem Gasherd und geduscht wird nur kalt oder mit etwas lauwarmen Wasser, das über dem Feuer erwärmt wurde. Damit dies möglich ist, müssen zuvor Bäume gefällt und Holz gehackt werden, denn fertiges Feuerholz ist nicht nur teuer, sondern oftmals auch schwer zum Haus zu transportieren.

Viele Aussteiger, die in der schwedischen Natur leben, besitzen Hunde als Jagdtiere oder Schlittenhunde, denn auch das Essen wird zum Teil oft selbst gesammelt und gejagt. Vor allem für die beliebten Huskys ist das Leben im schwedischen Wald und den kalten und schneereichen Wintern optimal. Da diese Hunde jedoch einen ausgeprägten Jagdinstinkt besitzen, können sie auch fernab der Orte nicht von der Leine gelassen werden. Deshalb werden sie oft mit einem speziellen GPS-Tracker für Hunde ausgestattet, für den Fall, dass sie sich doch einmal vom Schlitten losreißen.

Wer sich vom Leben in der Wildnis Nordschwedens inspirieren lassen möchte, wird bei der einheimischen Künstlerin und YouTuberin Jonna Jinton schnell fündig. Diese teilt bereits seit einigen Jahren viele Videos und wunderschöne Naturaufnahmen aus ihrem Leben. Auch der gerade erst frische YouTuber Kalle Flodin spricht über sein autarkes Leben in einer Hütte in Nordschweden. Dort lebt er mit seiner dänischen Freundin und seinen zwei Huskys. Da er erst vor kurzem sein Leben als Aussteiger begonnen hat, können ihn die Abonnenten auf seinem Kanal durch Höhen und Tiefen auf seinem neuen Lebensweg begleiten und viel über die Lebensweise in der nordischen Natur lernen.