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Stan Lee – Das Leben des Vaters der Superhelden

Stan Lee wurde im Jahr 1922 unter dem Namen Stanley Martin Lieber in New York geboren. Er wusste schon mit jungen Jahren, dass er einmal als Comic-Autor arbeiten wollte. Bereits als Teenager arbeitete Lee für den Verleger Martin Goodman und dessen Unternehmen Timely Publications. Nachdem er sich zunächst als Kopierassistent sein Geld verdiente, wurde er mit nur 17 Jahren zum jüngsten Comic-Redakteur des Unternehmens. Sein erste Veröffentlichung ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten. Im Jahr 1941 erschien eine Textseite für Captain America. Damals trat der junge Stanley Martin Lieber auch erstmals unter dem Namen auf, der ihn später weltberühmt machen sollte: Stan Lee.

Wie Lee die Welt der Comics veränderte

Anfang der 50er Jahre passierte etwas, das heute kaum vorstellbar erscheint. Die Menschen hatten genug von Superhelden-Comics. Erst gegen Ende der 50er gelang es dem Unternehmen DC Comics, das Genre neu zu beleben. Besonders The Flash und Justice League erwiesen sich als Erfolgsreihen. Von dem Erfolg angestachelt, wollte auch Martin Goodman, dessen Verlag nun Atlas Comics hieß, etwas von dem Superhelden-Kuchen abhaben. Der Verleger wies Stan Lee an, ein neues Superhelden-Team zu schaffen und stieß mit dieser Entscheidung auf eine Goldgrube.

Anstatt auf die immer gleichen unfehlbaren und gottgleichen Helden wie DC zu setzen, entschied sich Lee dafür, dass seine Comichelden menschliche Probleme haben sollten. Er schuf Charaktere mit Ecken und Kanten, Figuren die Fehler machten und auch einmal an sich zweifelten. Den Auftakt machte er mit der Helden-Familie Die Fantastischen Vier. Später folgten in Zusammenarbeit mit Jack Kirby und Steve Ditko Figuren wie Hulk, Iron Man, Thor und Doctor Strange. Auch die Avengers brachte er zusammen. Als erfolgreichste Figur erwies sich für Lee schließlich ein Held, der von einer Spinne gebissen wurde. Peter Parker aka Spider-Man verhalf dem Unternehmen endgültig zum Durchbruch.

Anfang der 60er Jahre wurde aus Atlas Comics schließlich Marvel Comics und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Mit Stan Lee als Redakteur entwickelte sich Marvel zum erfolgreichsten Comicunternehmen in den USA. Anfang der 70er Jahre nahm er dann schließlich Abstand vom Schreiben und fokussierte sich auf seine Aufgabe als Verleger. Später übernahm er auch für eine kurze Zeit den Präsidentenposten des Unternehmens, verzichtete darauf jedoch bald wieder, da sich dessen Arbeit zu viel um Zahlen und Finanzen drehte.

Der König der Cameos

In den 90er Jahren verließ Stan Lee Marvel schließlich, wirklich los ließ ihn das Unternehmen aber nie. Er hatte sich praktisch zum Gesicht der Marvel-Helden entwickelt und wurde immer mit Spider-Man und Co in Verbindung gebracht. Schon früh ließ es sich Lee dabei nicht nehmen, seine Helden auch in anderen Medien zu besuchen. Im den heutigen Marvel-Filmen sind die Cameos von Stan Lee ein vertrautes Bild, angefangen hat der Comic-Autor damit aber schon sehr früh. Bereits 1989 war er zum ersten Mal in einer Marvel-Verfilmung zu sehen. Damals spielte er in Der unheimliche Hulk vor Gericht eine kleine Rolle.

Mit dem Erfolg der Marvel-Filme im Kino nahmen auch die Cameo-Auftritte von Stan Lee. Er ließ es sich in keinem Kinofilm seiner Helden nehmen, für einen kurzen Abstecher vorbeizuschauen. Oft übernahm er dabei auch witzige Rollen, wie in Iron Man, wo ihn Tony Stark aufgrund seines Outfits mit Hugh Hefner verwechselt. In Iron Man 2 wiederholten die Macher den Gag noch einmal, nur dass Lee nun wie Larry King gekleidet war.

Lee ließ sich keinen Film des Marvel Cinematic Universe entgehen und ist daher der einzige Darsteller, der in allen Filmen vom ersten Iron Man bis hin zu Avengers: Infinity War zu sehen ist. Auch nach seinem Tod wird Lee in den kommenden Filmen noch auftreten, da seine Szenen bereits abgedreht wurden. In Captain Marvel und dem noch unbetitelten Avengers 4 können sich die Fans daher noch einmal auf ein letztes Wiedersehen freuen.

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