Superheld für einen Tag – Batman und Batkid rettet San Francisco Mentertainment
Drei Jahre lang kämpfte der fünfjährige Miles gegen Krebs. Jetzt nimmt er es als „Batkid“ auch noch mit Bösewichtern auf. Sein größter Wunsch, ein Superheld zu sein, ging in San Francisco in Erfüllung.
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Am Freitag erfüllte die Stadt San Francisco zusammen mit der „Make A Wish“ („Wünsch-Dir-Was“)-Stiftung und Tausenden Helfern und Schaulustigen diesen Wunsch. Sogar US-Präsident Barack Obama feuerte „Batkid“ mit einer Videobotschaft an. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Story auf Twitter und Facebook und rührte Menschen in aller Welt.
„Go Batkid“, schallte es durch die Straßen von San Francisco, als Miles in Gotham City Verbrechern das Handwerk legte und als Retter auftrumpfte. Forsch ging der Miniheld im schwarzen Batman-Kostüm zur Sache. Ein ehrenamtlicher Helfer, ebenfalls mit Batman-Maske, Polizisten auf Motorrädern und Zigtausende Schaulustige standen Miles bei seinem Abenteuer zur Seite. Zwei schwarze Lamborghini-„Batmobile“ mit gelben Aufklebern brachten das Heldenteam an die Tatorte. Die ganze Stadt spielte mit.
„Batkid verhaftet den Riddler“, twitterte die Polizei von San Francisco. Da hatte Miles gerade dem Bösewicht im grellgrünen Anzug beim Ausrauben einer Bank das Handwerk gelegt. Zuvor musste er eine gefesselte Frau auf den Schienen der berühmten Cable-Car befreien. Dann heftete er sich dem Pinguin-Schurken auf die Fersen, der das Maskottchen des Baseballteams der San Francisco Giants gestohlen hatte. Bis in ein Sportstadion am Hafen ging der Hindernislauf für Miles, angefeuert von der Menschenmenge am Straßenrand.
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Fünf Stunden lang durfte sich Miles in Gotham City austoben. Helikopter kreisten über der Stadt, Straßen wurden gesperrt. „Ein Hammer, das zu erleben“, begeisterte sich Florian Kresse aus Wiesbaden. „Die haben die Straßen mitten in der Stadt abgesperrt, da fuhr kein Auto mehr. Total berührend, was hier für den Jungen gemacht wird“, schwärmte Rebecca Khelifa. Die beiden Deutschen, die zur Zeit in Berkeley arbeiten, schwenkten begeistert „Batkid“-Plakate mit der Aufschrift „echter Fan“.
US-Stiftung „Make-A-Wish“ realisiert Wünsche schwer kranker Kinder
„Wir haben schon über 300.000 Wünsche kranker Kinder in mehr als 40 Ländern erfüllt“, berichtete Josh DeBerge, Sprecher der US-Stiftung „Make-A-Wish“. Es begann 1980 mit dem Wunsch des siebenjährigen Leukämie-Patienten Christopher, einmal Polizist zu sein. Seine Mutter wandte sich an eine Dienststelle, die rührende Geschichte machte Schlagzeilen. Die Idee, todkranken Kindern ein besonderes Erlebnis zu schenken, war geboren.
Die Wünsche sind vielfältig: Superheld oder Prinzessin werden, eine Kreuzfahrt machen, einen Star treffen. Miley Cyrus, Katy Perry, Justin Bieber haben schon Herzenswünsche erfüllt, ebenso zahlreiche Schauspieler, Sportler und TV-Stars.
Doch als „Batkid“ eine ganze Stadt mit Tausenden Helfern zu mobilisieren, ist ein spektakulärer Ausnahmefall. Damit hatte vor allem Miles nicht gerechnet. Nach Angaben der Stiftung wusste der kleine Held vor seinem großen Auftritt nur, dass er ein Batmankostüm bekommen würde. Kein Wort von einer Verbrecherjagd kreuz und quer durch San Francisco.
„Miles war immer ein richtiger Kämpfer“, sagte Vater Nick Scott stolz vor einer großen Menschenmenge am Rathaus der Stadt. Seinen Krebs hat er nach langer Behandlung so gut wie besiegt. Seit Juni kommt der Junge nach Angaben des Vaters ohne Medikamente aus.
Nach dem fünfstündigen Abenteuer thronte Miles strahlend, aber auch erschöpft zwischen Bürgermeister, Polizeichef und Batman auf einem Podium. „Batkid“ hatte es die Stimme verschlagen, doch mehrmals streckte Miles einen Arm mit geballter Faust triumphierend in die Luft. Dort kreiste ein Flugzeug mit einem großen Banner mit der Aufschrift: „Wünsche gehen in Erfüllung SF Batkid.“
dpa