Anabole Steroide und ihre Gefahren Spezial

Spezial 0

Nicht nur Frauen wünschen sich einen schönen Körper. Auch viele Männer legen großen Wert auf ihr Äußeres. Doch was bei Frauen oftmals die schlanke Linie, eine reine Haut und lange Wimpern sind, das sind bei Männern große, wohldefinierte Muskeln und Körperkraft. Genau wie die schlanke Linie sind auch die wohldefinierten Muskeln für viele schwer zu erreichen. Auch sie erfordern Selbstdisziplin bei der Nahrungsaufnahme und beim täglichen Training. Sie aufzubauen braucht viel Zeit und Geduld und gerade diese fehlt uns in unserer schnelllebigen Zeit. Dank Handy, E-Mail und Internet sind wir gewohnt alles was wir uns wünschen sofort erfragen, nachschlagen oder bestellen zu können. Das Warten beherrschen wir kaum noch und so sind wir auch beim Muskelaufbau oft versucht, Abkürzungen zu nehmen.

Anabolika, Wundermittel für den Muskelaufbau?

Anabolika, oder genau genommen anabole Steroide, sind Substanzen, die den Muskelaufbau erleichtern und beschleunigen. Die Grundlage für diese Funktion ist, dass sie dem männlichen Sexualhormon Testosteron ähneln und eine ähnliche Wirkung auf den Körper haben. Erstmals kamen sie im 2. Weltkrieg zum Einsatz. Damals ging es jedoch noch nicht um den Muskelaufbau, sondern um die Stärkung von Soldaten, die nach den langen Entbehrungen im Kriegseinsatz stark unterernährt und entkräftet waren. Ihnen ermöglichten die Anabolika eine raschere Erholung. Doch diese hatte ihren Preis.

Medizinische Einsatzmöglichkeiten

Neben der Kräftigung erschöpfter Soldaten fanden sich bald noch andere medizinische Anwendungsgebiete für anabole Steroide. So wurden sie, aufgrund der muskelaufbauenden Wirkung, auch bald zur langfristigen Behandlung von Muskelschwund eingesetzt. Auch bei Wachstumsstörungen und der Behandlung der Folgen von Kinderlähmung zeigten sie Erfolg, doch hatte das für die behandelten Kinder langfristig schwerwiegende Folgen. Noch heute kommen Anabolika bei Männern zum Einsatz die an Hodeninsuffizienz oder Störungen der Spermatogene leiden, also bei mangelhafter Spermienbildung. Auch bei durch das männliche Klimakterium ausgelösten Beschwerden und Osteoporose werden sie manchmal angewendet. Doch im Sport sind sie mittlerweile als Dopingmittel verboten.

Viele Gefahren

Dass man in den Hormonhaushalt nicht leichtfertig eingreifen sollte, ist mittlerweile weithin bekannt. Die Hormone steuern viele wichtige Vorgänge im menschlichen Körper und sie aus der Balance zu bringen, hat schwerwiegende Folgen für das gesamte System. So weiß man heute, dass die Einnahme von Anabolika zu Depressionen, Stimmungsschwankungen und Aggressionen führt. Zudem machen anabole Steroide bei langfristiger Einnahme abhängig und führen dann beim Absetzen zu schweren Entzugserscheinungen. Sie erhöhen den Blutdruck und dadurch das Risiko für Herz- und Schlaganfälle, fördern die Glatzenbildung und auch die Bildung der sogenannten Männerbrust. Als Reaktion auf die erhöhte Testosteronmenge reduziert der Körper die Spermienbildung. Es kann zu Schrumpfhoden und Unfruchtbarkeit kommen. Zudem schädigen Anabolika die Leber, die lebenswichtige Entgiftungszentrale des Körpers, schwer.