Trotz der unlängst geglückten Qualifikation für die Euro 2020 schwimmt der deutsche Fußball derzeit nicht wirklich auf einer Erfolgswelle. Zu präsent ist noch das Debakel der Nationalelf während der WM in Russland, und auf Vereinsebene drohen die heimischen Teams weiteren Boden gegenüber der Konkurrenz aus England, Spanien und selbst Frankreich zu verlieren.
Beim Zuschauerzuspruch ist die Bundesliga indes unangefochtener Spitzenreiter. Im Schnitt kamen in der abgelaufenen Spielzeit 42.738 Besucher in die 18 Bundesliga-Arenen – Werte, von denen die spanische Primera Division (27.100), Italiens Serie A (25.000) und die französische Ligue 1 (22.800) wahrlich nur träumen können. Am nächsten kommt der Bundesliga noch die Premier League mit rund 38.200 Zuschauern pro Partie.
Eine Liga übrigens, für die Prognosen gar nicht so leicht zu stellen sind. Jeder Fußballfan wird sich noch an das Sensations-Team aus Leicester erinnern, das 2016 als Aufsteiger allen Schwergewichten das Nachsehen gab und den Titel einheimste. Risikofreudigen Wettern bescherte der Triumph damals üppige Gewinne.
In dieser Saison macht Leicester erneut Schlagzeilen. Derzeit rangiert die Truppe von Cheftrainer Brendan Rogers in der Premier League auf Rang 2 – noch vor den viel höher Teams gewetteten Teams von Chelsea und Manchester City unter Startrainer Pep Guardiola.
Premier League-Clubs schummeln bei Zuschauerzahlen
Mit Blick auf die Auslastung der Stadien ergibt sich übrigens ein anderes Bild. Während die Kapazität der Bundesliga-Stadien durchschnittlich zu etwa 90 Prozent ausgeschöpft wird, verzeichnen die Premier League-Vereine quasi eine Vollauslastung – zumindest, wenn man den offiziellen Angaben Glauben schenken will.
Wie die BBC im letzten Jahr enthüllte, sind viele englische Vereine beim Frisieren ihrer Zuschauerzahlen nämlich äußerst kreativ. So habe etwa West Ham United allein bei einer Begegnung in der Spielzeit 2017/18 satte 17.500 Besucher hinzu gedichtet, schreibt das Fachmagazin „11 Freunde“.
Die höchste Auslastung hierzulande verzeichnet der Verein, der zugleich auch das größte Stadion sein Eigen nennt: Borussia Dortmund. Mehr als 81.000 Besucher pilgern zu den Heimspielen der Schwarz-Gelben, um Stars wie Marco Reus und Jadon Sancho live zu erleben. Eine 100-prozentige Stadionauslastung vermelden derzeit auch Bayern München sowie Aufsteiger Union Berlin, dessen “Alte Försterei” allerdings auch nur knapp 22.000 Gästen Platz bietet.
Der weltweit größte Zuschauermagnet ist und bleibt wohl eine Sportart, die vor allem in Übersee äußerst populär ist: American Football. Im Schnitt wurden die Spiele der NFL im Jahr 2018 von rund 67.000 Zuschauern verfolgt. Platz sechs unter den Freiluft-Sportarten nimmt übrigens ein Sport ein, der hierzulande noch etwas exotischer anmutet. In Indien fiebern durchschnittlich 30.000 Menschen bei den Cricket-Matches der Profis mit – und damit mehr als bei Erstliga-Begegnungen in Spanien oder Italien
Leave a Comment