Es gehört zum Wesen von sportlichen Wettkämpfen, dass es Gewinner und Verlierer gibt. Allerdings können Niederlagen auch auf besonders tragikomische Weise zustandekommen. Die drei Fehlstarts des Zehnkämpfers Jürgen Hingsen bei den Olympischen Spielen 1988 sind zum Beispiel noch heute legendär. Wir haben für euch weitere wunderbare Missgeschicke der Sportgeschichte zusammengetragen.
Missgeschicke im Alltag
Uns allen passieren sie regelmäßig: Missgeschicke, Pannen, Patzer, Unachtsamkeiten, Fails. Die meisten Missgeschicke im Alltag sind zwar ärgerlich, aber zumeist harmlos und relativ leicht wieder korrigierbar.
Die im Ofen vergessene und völlig verkohlte Tiefkühlpizza gibt immerhin noch ein gutes Foto für Instagram ab. Und wer sich ausgesperrt hat, ruft eben einen Schlüsseldienst mit professioneller Türöffnung an. Bei Spitzensportlern hingegen kann unter Umständen bereits eine kleine Ungeschicklichkeit ausreichen, um jahrelanges Training obsolet werden zu lassen.
Die schönsten sportlichen Missgeschicke
Selbst absolute Ausnahmekönner wie Lionel Messi oder Rafael Nadal sind während ihrer erfolgreichen Karrieren immer wieder gescheitert. Sie haben schlechte Entscheidungen getroffen, 100-prozentige Torchancen vergeben oder vermeintlich einfache Schmetterbälle ins Netz gesetzt. Das ist einfach nur menschlich.
Besonders in Erinnerung bleiben sportliche Misserfolge immer dann, wenn sie auf tragische oder kuriose Weise Zustande kommen. Wir haben euch daher die skurrilsten Missgeschicke der jüngeren Sportgeschichte zusammengetragen.
Wer zu spät kommt, bestraft das Kampfgericht
Der 100-Meter-Lauf der Männer gilt als Königsdisziplin der Leichtathletik und Highlight aller Olympischen Spiele. Auch in München 1972 wartete die Sportwelt gebannt auf die Ermittlung des schnellsten Mannes der Welt. Als klare Favoriten galten die US-Amerikaner Rey Robinson und Eddie Hart. Mit einer Zeit von 9,9 Sekunden hatten beide kurz zuvor bei den US-Trials den Weltrekord eingestellt.
Vor dem erwarteten Showdown mit dem Russen Walerij Borsow im Finale hätten die Amerikaner aber zunächst wie üblich Zwischenläufe absolvieren müssen. Diese verpassten sie jedoch, weil ihr Trainer Stan Wright den falschen Zeitplan im Kopf hatte. Sämtliche Proteste blieben erfolglos. Im Endlauf holte sich Borsow dann ungefährdet die Goldmedaille.
Magdalena Neuner ist neben der Spur
Treffsicherheit war nicht unbedingt die größte Stärke der Biathletin Magdalena Neuner. Der Schlüssel zu ihren Erfolgen lag eher auf der Piste, wo kaum eine ihrer Konkurrentinnen mithalten konnte. Ihr läuferisches Vermögen war dann auch die Basis für zwölf Weltmeistertitel und zwei Olympiasiege.
In der Saison 2011/2012 zeigte sie sich beim Weltcup-Rennen in Nové Město na Moravě allerdings absolut zielsicher. In Führung liegend, brachte sie am ersten Stehendschießen alle fünf Schüsse ins Ziel. Vier davon trafen aber Zielscheiben auf der benachbarten Bahn. Mit vier Strafrunden im Gepäck beendete sie das Rennen auf Platz sieben. Den Gesamtweltcup konnte sie anschließend dennoch gewinnen.
Nick Anderson wird zu Brick Anderson
Die National Basketball Association (NBA) in den USA und Kanada ist die wohl beste Basketball-Liga der Welt. In den Playoffs der Saison 1994/95 hatte das aufstrebende Team der Orlando Magic zunächst die legendären Chicago Bulls ausgeschaltet und anschließend das Finale erreicht.
Dort traf man auf den routinierten Titelverteidiger Houston Rockets um Superstar Hakeem Olajuwon. Im ersten Spiel der Endspiel-Serie lag Orlando kurz vor Spielende mit drei Punkten in Führung. Ein weiteres Pünktchen hätte gereicht, um den Sieg für die Magic zu sichern. Nick Anderson bekam dazu an der Freiwurflinie die Gelegenheit.
Anderson galt neben Shaquille O’Neal und Penny Hardaway als eines der Gesichter des Teams. Der damals 27-Jährige setzte beide Versuche daneben, konnte sich aber nach dem zweiten Wurf den vom Ring abprallenden Ball sichern. Er wurde erneut gefoult und bekam so zwei weitere Versuche. Auch die setzte der eigentlich sichere Freiwurfschütze tragischerweise daneben. Houston konnte in den letzten Sekunden ausgleichen und das Spiel in der Verlängerung für sich entscheiden. Die Finalserie gewannen die Texaner anschließend mit 4:0.
Fazit: Missgeschicke im Sport
Die Tragödie ist eine empathische, moralisch komplexe Darstellung guter Menschen, die in katastrophale Situationen geraten sind. Vielleicht lieben wir es deshalb so sehr, kuriose Missgeschicke und tragische Fehlversuche von Sportlern zu beobachten.
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