Testosteromangel: Behandlung und Anzeichen Spezial

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Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Testosteron als Männlichkeitshormon weckt gemischte Assoziationen; einem „testosterongesteuerten“ Mann wird antisoziales, aggressives Verhalten nachgesagt. Fakt ist jedoch, dass Testosteron vielfältige wichtige Funktionen im männlichen Körper erfüllt, angefangen vom Fortpflanzungstrakt über Sexualität bis hin zu Muskelmasse und Knochendichte. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein Testosteronmangel mit verschiedenen negativen Symptomen verbunden ist. Jedoch lässt sich ein Mangel durch eine Hormontherapie oder Lebensstiländerungen beheben. Welche weiterführenden Möglichkeiten es bei Testosteronmangel gibt, lässt sich zum Beispiel hier nachlesen.

Anzeichen eines Testosteronmangels

Testosteron sinkt mit zunehmendem Alter bei Männern, ab dem 40. Lebensjahr jährlich sinkt der Testosteronspiegel im Blut um ein bis zwei Prozent. Laut einer bundesweiten Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. (DGMG) von über 20.000 Männern wurde bei fast einem Siebtel ein ausgeprägter Testosteronmangel (Hypogonadismus) festgestellt. Die Symptome sind sowohl psychischer als auch physischer Natur, variieren von Individuum zu Individuum, und sind oft nicht auf den ersten Blick als Anzeichen eines Testosteronmangels zu erkennen. Körperliche Hinweise können Erektionsstörungen, Hitzewallungen, Zunahme von Körperfett, Muskelabbau, beziehungsweise wenig Muskelmasse, Abnahme der Sekundärbehaarung (Bart, Achsel-, Schamhaar), schlaffe Haut, weiches Haar, und Osteoporose sein. Psychische Auswirkungen eines Testosteronmangels können sich durch Libidoverlust, Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Leistungsverlust, Antriebslosigkeit (beispielsweise in der Arbeit) und Schlafstörungen bemerkbar machen.

Medizinische Behandlung eines Testosteronmangels

Eine Möglichkeit zur medizinischen Behandlung eines Testosterondefizits liegt in einer Hormontherapie. Hierbei werden Testosterongele oder Depotspritzen eingesetzt. Falls parallel andere Erkrankungen wie Prostatakrebs und kardiovaskuläre Erkrankungen vorliegen, scheidet diese Behandlungsmöglichkeit allerdings aus. Testosterontherapien tragen jedoch mit steigender Dosis ein wachsendes Risiko für eine lange Liste beunruhigender Nebenwirkungen mit sich: Aggressionen, Leberschäden, Unfruchtbarkeit, Herzinfarkt, Schlaganfall. Im schlimmsten Fall können Testosterontherapien sogar tödlich enden.

Lebensstiländerungen zur Behandlung und Vorbeugung eines Testosteronmangels

Glücklicherweise lässt sich ein Testosteronmangel auch auf natürliche Weise durch Lebensstiländerungen behandeln. Einflussreiche Faktoren sind hier Sport, Ernährung, Stress, Schlaf und natürliche Nahrungsergänzungsmittel.

Durch gezielten Sport bildet der Körper bis zu dreißig Prozent mehr eigenes Testosteron. Am effektivsten ist hier ein hochintensives Intervalltraining. Bereits 1983 zeigte eine Studie, dass Krafttraining mit Gewichten den Testosteronspiegel bei Männern signifikant hob. Laut Studien sind die effektivsten Sportarten zur Erhöhung des Testosteronspiegels von Männern Krafttraining und hochintensives Intervalltraining.

Auch durch Ernährung lässt sich der Testosteronspiegel beeinflussen. Zwei besonders relevante Nährstoffe sind Vitamin D und Zink, welche bei der Hormonproduktion eine wichtige Rolle spielen. Lebensmittel, die besonders reich an diesen Nährstoffen sind, sind beispielsweise Tunfisch, Milch, Eier, Rindfleisch, Hülsenfrüchte, Meeresfrüchte (Shrimps, Krabben, Muscheln). Umgekehrt gibt es auch eine Reihe an Lebensmitteln, welche dem Testosteronspiegel schaden. Exzessiver Alkoholkonsum senkt den Testosteronspiegel ebenso wie hochverarbeitete Lebensmittel und radikale Ernährungsumstellungen wie „Crash Diäten“ und exzessive Kalorienreduktion. Allgemein gilt, dass Übergewicht den Testosteronspiegel senkt; ein gesundes Gewicht hilft also dabei, den Testosteronspiegel zu regulieren.

Schlaf und Stress finden beim Thema Testosteronmangel ebenfalls Erwähnung. Stress kann den Testosteronspiegel senken und in vielen Fällen einen Testosteronmangel verursachen. Eine 2011 veröffentlichte Studie der University of Chicago ergab, dass Schlafmangel den Testosteronspiegel gesunder junger Männer signifikant reduzierte. Eine schlechte Schlafqualität und kurze Schlafdauer werden zunehmend als Störfaktoren einer gesunden Hormonproduktion erkannt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Testosteron entgegen seinem oftmals schlechten Ruf essenziell für die Männergesundheit ist. Ein Testosteronmangel hat weitreichende unerwünschte körperliche und psychische Folgen. Jedoch lässt er sich auf eine natürliche Weise durch den Lebensstil verhindern und behandeln. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, sich einer Hormontherapie zu unterziehen.