US-Oldtimer kaufen – Das ist zu beachten Spezial
Viele Autofans träumen von einem US-Oldtimer, doch für wen lohnt sich ein solches Fahrzeug überhaupt? Dieser Frage möchten wir in diesem Beitrag genauer auf den Grund gehen und Ihnen verraten, worauf Sie bei dem Kauf eines US-Oldtimers achten sollten.
Darüber sollte man sich vorher im Klaren sein
Für Oldtimer-Fans lohnt sich ebenso wie für Anleger lediglich der Kauf eines Gebrauchtwagens, da Neuwagen seit 2007 nicht mehr direkt exportiert werden dürfen, wodurch unter anderem Umsatzsteuer, Händler-Gebühren sowie Kosten für die Zulassung anfallen. Bei dem Kauf eines gebrauchten Autos aus Amerika sind diese Kosten dagegen bereits erhalten.
Selbst kaufen oder importieren lassen?
Ein Fahrzeug selbst zu kaufen lohnt sich nur dann, sofern man sich selbst mit Firmen und Behörden in den Vereinigten Staaten auseinandersetzen möchte, wofür die eigenen Kenntnisse allerdings überdurchschnittlich ausgeprägt sein sollten. Der Kauf über einen Importeur ist zumeist nur geringfügig teurer, sondern der Käufer hat zudem auch deutlich weniger Stress und aufgrund der Händlergarantie ist der Kauf deutlich sicherer. Denn bei dem Kauf eines amerikanischen Fahrzeugs bekommt man ansonsten keine weltweite Herstellergarantie und hat somit auch keinen Anspruch auf eine Nachbesserung, zum Beispiel im Falle eines Rückrufs, wodurch der Kauf eines Neuwagens eine ziemlich teure Angelegenheit werden kann.
Grundsätze für den Kauf aller US-Klassiker
Es gibt einige wichtige Grundsätze, die Sie bei dem Kauf eines US-Oldtimers unbedingt beachten sollten:
- Das bessere Fahrzeug ist das günstigere, selbst dann, wenn der Kaufpreis höher liegt.
- Sofern Sie einen authentischen Oldtimer suchen, sollten Sie sich für ein Fahrzeug in gutem, unrestaurierten Zustand entscheiden. Solche Fahrzeuge werden in den USA als Survivor bezeichnet und sollten Fahrzeugen, an denen eine sogenannte frame-off Restaurierung durchgeführt wurde, vorgezogen werden. Denn solche Fahrzeuge haben eine Seele, was zeigt, dass das Auto bereits gelebt hat.
- Fast jedes Auto kann ersetzt werden, mit Ausnahme von Raritäten. Doch die meisten Fahrzeuge existieren zumindest in anderer Form mehrfach. Darum sollte man sich bei einem Kauf nicht unter Druck setzen lassen, nur weil man bereits eine Probefahrt gemacht hat.
- Schnäppchen findet man nur noch selten, was daran liegt, dass alte Menschen häufig einen Enkel haben, der über das Internet herausfindet, was der Oldtimer in der Garage wert ist.
- Nicht nur der Kauf eines Oldtimers kostet eine ganze Stange Geld, hinzu kommen zudem auch die Kosten für Unterhalt und Reparaturen.
- Viele Oldtimer aus den 60er-Jahren wurden mit scharfen Nockenwellen, Highriser Ansaugbrücken und einem riesigen Vergaser aufgerüstet. Solche Motoren müssen zunächst umgerüstet werden, um hierzulande zugelassen zu werden.
Diese Dinge sollte man beim US-Oldtimer beachten
Bei der Besichtigung eines US-Oldtimers sollten Sie die folgenden Dinge unbedingt beachten, um zu gewährleisten, dass sich das Fahrzeug in dem gewünschten Zustand befindet.
- Scheibenbremsen: Scheibenbremsen werden in den Vereinigten Staaten in der Hoffnung auf eine bessere Bremsleistung häufig verwendet. Das entspricht jedoch nicht den Tatsachen und darüber hinaus ist eine solche Bremse nicht legal. Stattdessen sollte das Fahrzeug über eine gut gewartete Trommelbremsanlage verfügen.
- Chrom im Motorraum, Alukühler und Chromfilter: Zwar sehen all diese Bauteile hübsch aus, wirken sich allerdings auch nachteilig auf die Kühlung des Motors aus. Stahlkühler, lackierte Serienteile und Luftfilterkästen sind daher die deutlich bessere Wahl.
- Elektrolüfter: Elektrolüfter haben einen geringeren Luftdurchsatz wie ein Lüfterrad, da diese den Luftdurchsatz bei höheren Geschwindigkeiten blockieren.
Fahrwerkbuchsen aus Polyurethan: Serienmäßig werden Fahrwerkslagerungen aus Stahlbuchsen mit einvulkanisiertem Gummi gefertigt. Dagegen verschleißen Fahrwerkbuchsen aus Polyurethan äußerst schnell und machen das Fahrwerk hart, wodurch das Handling negativ beeinflusst wird. Allerdings können Polys günstig hergestellt werden, weshalb diese von vielen selbst ernannten Tuning-Firmen gerne verwendet werden. - Restomods: Bei den sogenannten Restomods handelt es sich um eine moderne Form der Restaurierung. Hierfür verwendet man eine alte Karosserie und erschafft daraus ein Fahrzeug mit aktuellen Komponenten. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen US-Oldtimer und die Chancen, dass ein solches Fahrzeug in Deutschland zugelassen wird, sind äußerst gering.