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Walter Frosch – Vom Fußballplatz in die Kneipe

Er ist eine Legende auf dem Kiez und eigentlich alles andere als ein Vorbild. Kult-Kicker Walter Frosch soff, rauchte und galt als beinharter Zweikämpfer. Doch gerade weil er sich so deutlich von der aktuellen Fußballgeneration unterscheidet, wird er heute verehrt.

Das Fußballfeld ist kein Kinderspielplatz, ist ein Motto, dass vor allem für die Profis der 70er und 80er Jahre galt. Über Spieler, die sich heute über zu viel Härte auf dem Rasen beschweren, hätten Walter Frosch und seine Kollegen zu ihrer Zeit nur ein müdes Lächeln übrig. Der Verteidiger begann seine Profi-Karriere im Jahr 1974 beim FC Kaiserslautern. Allerdings schien Frosch das Konzept der Profiverträge zunächst einmal nicht verstanden zu haben. So unterzeichnete der Verteidiger vor der Saison sowohl einen Vertrag bei Kaiserslautern als auch beim FC Bayern München. Beide Vereine stritten sich im Anschluss vor Gericht und letztendlich entschied der DFB, dass Walter Frosch für den FC Kaiserslautern auflaufen müsse. Der Spieler selbst war dabei gar nicht im Land. Er entspannte auf Mallorca und wartete dort das Ergebnis der Streitigkeiten ab.

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Ein Rekord für die Ewigkeit

Nachdem der DFB entschieden hatte, für welches Team Walter Frosch sein Profi-Debüt geben würde, verbrachte die spätere Ikone 2 Jahre in Kaiserslautern. Im Anschluss wechselte er zum FC St. Pauli. Hier trugen seine Leistungen in der Abwehr maßgeblich dazu bei, dass der Verein 1977 erstmals in die 1. Bundesliga aufstieg. Die Kiezklub und seine Umgebung mit der Reeperbahn schien wie gemacht für den Verteidiger und stachelte ihn zu Höchstleistungen sowohl auf als auch abseits des Rasens an.

Im Aufstiegsjahr stellte Frosch einen Rekord auf, der in seiner Weise bis heute einzigartig ist. Ganz 19 (nach eigenen Angaben sogar 27) Gelbe Karten sammelte er innerhalb der Spielzeit in der Liga, was vermutlich nie wieder einem Spieler gelingen dürfte. Durch die hohe Anzahl der Gelben Karten zog Frosch erneut die Aufmerksamkeit des DFBs auf sich. Im Anschluss an die Saison führt der Verband erstmals die Regel ein, dass ein Spieler nach vier Gelben Karten eine Sperre von einem Spiel erhält. Allein aufgrund der Tatsache, dass man bei 19 Gelben Karten für einige Spiele innerhalb der Saison gesperrt wird, dürfte es heutigen Spieler schwer machen, die einmalige Leistung Walter Froschs zu übertreffen.

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Vom Fußballplatz in die Kneipe

Was Walter Frosch von vielen Profis von heute so sehr unterscheidet, ist nicht nur allein sein Verhalten auf dem Platz. Die vielen glattgebügelten Interviews und Aussagen junger deutscher Spieler würden Frosch heute vermutlich ein Schauer über den Rücken jagen. Der Kultspieler war niemals auf den Mund gefallen und ging dabei erstaunlich offen mit seinen Fehlern um. Diese betrafen vor allem Alkohol und Zigaretten. Bis zu drei Schachteln am Tag rauchte Frosch in seiner Profikarriere und auch in der Kneipe war er ein regelmäßiger Gast. Dabei lies er sich selbst von einem anstehenden Bundesligaspiel nicht stören. Während seiner Zeit beim FC Kaiserslautern wettet Frosch einmal mit seinen Trinkkumpanen, dass er sie alle bei einem 400-Meter-Lauf besiegen könne. Er gab jedem sogar 100Meter Vorsprung und gewann trotzdem. Sein Lohn waren 10 Liter Bier und ein Kater, der ihm am folgenden Tag beim Spiel gegen den FC Schalke 04 jedoch kaum behinderte. Nach eigenen Angaben haute Frosch den Schalker Linksaußen Erwin Kremers drei Mal über die Bande und hatte im Anschluss einen ruhigen Nachmittag.

Niemals aufgeben

Bis 1982 war Walter Frosch als Verteidiger aktiv und spielte neben dem FC St. Pauli noch für Altona 93. Trotz der vielen Zweikämpfer, die er in dieser Zeit bestritt, wartete sein schwerster Kampf erst nach dem Karriereende. Im Jahr 1996 erkrankte Frosch an Krebs und musste sich mehreren Operationen unterziehen. 2008 verschlechterte sich sein Zustand rapide und nach einer Lungenoperation lag er 111 Tage im künstlichen Koma. Im Anschluss gaben ihm die Ärzte die schlechte Nachricht, dass er wohl bis ans Ende seines Lebens ein Pflegefall bleiben würde. Doch auch hier zeigte sich noch einmal der alte Kämpfer. Frosch erlernte Sprechen und Laufen neu und besuchte zudem immer wieder die Fankurve des FC St. Pauli. Knapp ein Jahr nach dem Koma versprach Frosch, schon bald wieder Fußball zu spielen und 80 Jahre alt zu werden. Letzteres Versprechen konnte er jedoch nicht erfüllen. Am 23. November 2013 verstarb Walter Frosch im Alter von 62.

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Mit einem Auftritt für die deutsche Nationalmannschaft hat es für Walter Frosch übrigens nie geklappt. Eine Einladung Jupp Derwalls für die B-Nationalmannschaft schlug der Verteidiger mit den Worten „Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl“. Bis heute wird der Spruch in St. Pauli noch auf T-Shirts gedruckt.

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2 Comments

  • Gleich wieder am Anfang ein dassdas-Fehler. Seht’s doch ein: Ihr könnt einfach kein Deutsch.
    Und auch dieser Kommentar wird wie die letzten erneut nicht veröffentlicht werden, aber immerhin wird ihn jemand lesen (vielleicht sogar verstehen) und u.U. geht’s ja sogar an den Chef hoch, der dann – sollte er selbst des Schreibens mächtig sein – seine Legasthenikerredakteure austauscht.

  • Ich fasse es nicht – der Kommentar ist lesbar! Hat allerdings niemanden dazu gebracht, den Fehler zu verbessern.

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