Jean-Jacques Savin – In einer Tonne über den Atlantik Mentertainment

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Wer braucht schon Schiffe oder Flugzeuge, wenn er den Atlantik in einer Tonne überqueren möchte. Ein französischer Abenteurer stellt sich genau dieser Herausforderung und macht sich kurz vor Weihnachten auf seine außergewöhnliche Seereise.


Die Zeiten, in denen unerkundete Landschaften oder die gefährlichen Ozeane Abenteuer versprachen, gehören schon lange der Vergangenheit an. Heute kann man mit dem Flugzeug praktisch überall hinreisen und hat vor Ort meist auch direkt WLAN. Wer sich in ein Abenteuer stürzen möchte, der muss kreativ sein, wie zum Beispiel Jean-Jacques Savin. Der Franzose plant eine ganze besondere Version der Atlantik-Überquerung. Anstatt in einem Schiff oder einem anderen seefähigen Gefährt, will er die Fahrt in einer Tonne auf sich nehmen, das Ganze wohlgemerkt ohne einen Antrieb.

Über den Atlantik

Für sein Abenteuer ließ sich Jean-Jacques Savin von einem Buch von Alain Bombard inspirieren. Dieser beschrieb in den 50er Jahren eine Atlantik-Überquerung nur mit der Hilfe eines Kanus, wobei er sich jeden Tag nur von Algen und Fisch ernährte. Im Gegensatz zum Bombard, hat Savin in seine Reise etwas mehr Planung investiert. Auch wenn die ganze Sache auf den ersten Blick sehr abenteuerlich klingt, der Franzose ist kein Irrer, der sich einfach in irgendeine Tonne setzt und auf dem Meer aussetzen lässt.

Das Gefährt von Jean-Jacques Savin ist eine kunstharzbeschichtete Sperrholz-Tonne mit einem Leergewicht von 450 Kilogramm. Sie ist drei Meter lang und 2,1 Meter breit, sodass sie durchaus auch etwas an Platz bietet. So finden sich im Inneren eine Schlaf-, Aufenthalts- und Kochecke. Dazu kommen ein Kartentisch und etwas Stauraum.

Los gehen soll die wilde Fahrt am 20. Dezember auf den Kanarischen Inseln. Von hier will sich Jean-Jacques Savin einfach von den Strömen über das Meer tragen lassen und irgendwann in Amerika ankommen. Wo genau das Meer den Franzosen hinbringt, wird sich am Ende der Route zeigen. Gerade dieser Punkt ist auch für die Wissenschaft interessant. Aus diesem Grund fährt auch eine Boje mit, mit deren Hilfe Messungen der Strömungen für ein Forschungsinstitut vorgenommen werden sollen.

Jean-Jacques Savin: Der Mann in der Tonne

Der 71-jährige Jean-Jacques Savin kennt sich durchaus mit dem Thema Abenteuer aus. Vor seiner Pensionierung war er als Fallschirmjäger unterwegs und arbeitete in Afrika unter anderem als Pilot und Wächter in einem Wildpark. Heut hält sich der Franzose vor allem durch seine sportlichen Aktivitäten fit. Er ist Hobby-Triathlet und ist daher also auch durchaus mit längeren Strecken auf dem Wasser vertraut.

Die Fahrt in seiner Tonne dürfte für Jean-Jacques Savin allerdings trotzdem etwas Besonders werden. Rund drei Monate schätzt er, wird sein Gefährt für die Fahrt über den Atlantik benötigen. Da es dabei auch sehr einsam werden kann, hat Savin durchaus bedacht. So sieht er sich bei seiner Reise auch selbst als Forschungsobjekt und will mit seinen Erfahrungen Daten für eine Studie über die Einsamkeit liefern. Auch seinen Geburtstag dürfte der Franzose mit großer Wahrscheinlichkeit auf hoher See feiern. Hat ihn die Einsamkeit noch nicht übermannt und auch die Technik nicht versagt, dann feiert Jean-Jacques Savin am 14. Januar in der Tonne seinen 72. Geburtstag.

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