Luxus-Urlaub in der Slum-Attrappe in Südafrika Reisen & Outdoor

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Wer an Luxusurlaub denkt, denkt meistens an Hotels in Traumlage mit perfektem Service. In Südafrika gibt es nun ein Luxushotel das ein Elendsviertel simuliert – allerdings mit einem gewissen Maß an Komfort, wie z.B. Fußbodenheizung und W-Lan.

Das südafrikanische Luxushotel Emoya bietet seinen Gästen seit kurzem einen Aufenthalt in einerm künstlich angelegten Slum an. Der Urlaub in vermeintlicher Armut stößt durchaus auf Interesse.

Die Anlage wird im Internet als „einzigartige Unterkunft“ angepriesen. „Jetzt können Sie in dem sicheren Umfeld eines privaten Wildreservats erleben, wie es ist, in einem Armenviertel zu wohnen„, heißt es in einer Beschreibung auf der Hotel-Website. Um eine möglichst „authentische Atmosphäre“ zu bieten tauschte der Besitzer Buks Westraad neue Wellblechplatten mit Bewohner aus einem Township – gegen ihre alten.

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Das selbstgebaute „Shanty Town“ bietet bis zu 52 Personen Platz. Ebenso verspricht das Hotel absolut sichere und kinderfreundliche Hütten. Das steht dann doch schon etwas im Gegensatz zu echten Unterkünften in den südafrikanischen Townships. Bei den weiteren Annehmlichkeiten des Hotels erkennt man, dass der Anbieter nur bedingt Wert auf Nähe zur Realität legt. Die Emoya-Barackensiedlung sei die erste weltweit mit Fußbodenheizung und W-Lan-Zugang, verspricht das Hotel. So wird auch der Gang zu den „berühmten Plumsklos“ nicht ganz so beschwerlich.

Vor allem für Teambuilding-Maßnahmen, Geschäftstreffen oder Geburtstagsfeiern eigene sich das Hotel, so der Anbieter.

Betrachtet man das ganze allerdings realistisch ist das künstliche Armutsviertel sehr zynisch. In Südafrika liegt die Arbeitslosenquote bei 24 Prozent und die Kluft zwischen den Armen und Reichen wird immer größer.

Kritik an dem künstlichem Slum stört den Betreiber nicht

Ein Video zeigt Etagenbetten, einen rauchenden Ofen vor der Tür, Wildtiere, die im Morgengrauen über das Gelände traben – 850 Rand (circa 60 Euro) kosten vier Übernachtungen. Das Angebot, das es seit der Fußball-WM 2010 gibt, sorgt derzeit weltweit für Empörung.

Der amerikanische Komiker Stephen Colbert parodierte die Idee gar in seiner TV-Sendung „The Colbert Report“, indem er vorgab, ein Hotel mit Obdachlosenerlebnis in Detroit errichten zu wollen – mit Übernachtungen in Pappkartons unter der Autobahnbrücke.

Für alle Interessierten hier die Homepage des Resort „Shanty Town“

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