Sie sind zwar deutlich in der Unterzahl, aber gleichzeitig auch immer häufiger vertreten: alleinerziehende Väter. Mehr als 80 % aller Alleinerziehenden sind Frauen. Da Männer deutlich weniger als Singlepapas unterwegs sind, ergeben sich damit auch andere Herausforderungen an den alleinerziehenden Elternteil. Das ist jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken! Im folgenden Beitrag wollen wir Ihnen einige hilfreiche Tipps an die Hand geben.
Wenn die Erziehung einseitig wird
Die Gründe für alleinerziehende Väter sind ebenso vielfältig wie bei alleinerziehenden Müttern. Schließlich gehören zu einer Trennung immer zwei. Hierbei geht es jedoch nicht um die Schuldfrage, denn nicht alle Beziehungen enden im Streit oder weil der eine Partner schwere Verfehlungen begangen hätte. Auch ein unerwarteter Todesfall oder eine Trennung auf beiderseitigen Wunsch hin kann dazu führen, dass Mama oder Papa plötzlich allein für die Kindererziehung verantwortlich ist.
Tipp 1: Staatliche Hilfe beantragen
Egal, ob Sie alleinerziehender Vater oder alleinerziehende Mutter sind, sobald ein Gehalt oder Zusatzeinkommen wegbricht, kann die Erziehung zu einer finanziellen Belastungsprobe werden. Reicht das Geld partout nicht aus, können etwa Wohngeld oder Sozialhilfe beantragt werden. Seit 2020 gibt es zudem das Starke-Familien-Gesetz, das Leistungen für Alleinerziehende vorsieht.
Tipp 2: Zeit für sich selbst nehmen
Für Alleinerziehende ist der Alltag nicht selten hektisch und stressig. Immerhin muss man das meiste allein stemmen. Daher ist es umso wichtiger, sich dennoch Zeit für sich selbst zu nehmen. Denn das eigene Wohlbefinden kommt letztlich auch dem Nachwuchs zugute und man möchte ja auch mit gutem Vorbild vorangehen. Planen Sie Ihren Tagesablauf daher so, dass Sie Kindererziehung und eigene Hobbys und individuelle Bedürfnisse unter einen Hut bekommen. Egal, ob Sie Sport treiben, sich mit Freunden verabreden oder einfach eine Stunde Ihre Ruhe genießen können.
Tipp 3: Gesunde Ernährung geht auch im Alleingang
Ein nicht unbedeutender Teil der Kindererziehung ist die Ernährung. In Eigenregie dem Kind eine ausgewogene Ernährung näherzubringen, kann eine ziemliche Herausforderung sein. Organisation und Planung sind hierbei die Zauberwörter, um diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Erstellen Sie einen Essensplan für die Woche und machen Sie eine Einkaufsliste mit gesunden Lebensmitteln. Bereiten Sie Mahlzeiten im Voraus vor und frieren Sie sie ein, um auch an zeitintensiven Tagen flexibel zu bleiben.
Am einfachsten ist es, die gesunde Ernährung, die Sie Ihrem Kind mitgeben möchten, selbst vorzuleben. Das bedeutet: Mehrmals täglich Obst und Gemüse in die Ernährung integrieren, Vollkornprodukte statt raffinierter Kohlenhydrate und natürlich Wasser, ungesüßte Tees und gelegentlich Fruchtsäfte anstelle von überzuckerten Softdrinks. Dann geht auch das Zubereiten von Pausenbroten und Snacks für Kita und Schule einfacher von der Hand. Vergessen Sie außerdem nicht die passende Trinkflasche für Ihr Kind.
Tipp 4: Arbeit und Erziehung managen
Um Geld zu verdienen, sind natürlich auch alleinerziehende Väter auf Arbeit angewiesen. Eine solche aufzunehmen erfordert ein gutes Zeitmanagement und viel Organisation. Schließlich muss der Sprössling zur Kita und in die Schule gebracht und wieder abgeholt werden, Mahlzeiten müssen vorbereitet werden und ein offenes Ohr ist ebenso wichtig, um der Kinderseele Aufmerksamkeit zu schenken. Ein klar strukturierter Tagesablauf ist hilfreich, um Beruf und Vaterschaft zu regeln, ohne dabei die eigenen Bedürfnisse völlig aus den Ohren zu verlieren. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit, Arbeit aus dem Home-Office sowie eine professionelle Kinderbetreuung sind gute Tipps, um die eigene Work-Life-Balance ins Gleichgewicht zu bringen.
Tipp 5: Mit anderen alleinerziehenden Vätern connecten
Väter, die plötzlich in die Rolle der Ein-Elternteil-Familie schlüpfen müssen, sind nicht selten überwältigt und überfordert – das Gleiche gilt natürlich für Mütter, die plötzlich mit der Erziehung allein dastehen. Beratungsstellen sowie kirchliche und soziale Dienste sind hervorragende Anlaufstellen, um mit anderen Alleinerziehenden in Kontakt zu kommen und wertvolle Tipps zu erhalten. Gleichzeitig ist es motivierend, andere Väter zu sehen, wie sie ihrer Rolle als alleiniges Elternteil gerecht werden und ermutigen dazu, nicht aufzugeben und immer mehr die Freuden der Vaterschaft genießen zu können.
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