Die OASIS Sperrdatenbank: Alles, was Sie darüber wissen müssen Spezial

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„Glücksspiel kann süchtig machen.“ Diese Warnung hat man mittlerweile so oft gehört, dass man schon beinahe geneigt ist, sie zu übergehen. Dennoch existiert diese Gefahr, wenn man Glücksspiel intensiv betreibt. Gefährdete oder Erkrankte brauchen daher besonderen Schutz. Zu diesem Zweck gibt es die OASIS Sperrdatenbank.

Die OASIS Sperrdatenbank: Definition und Hintergründe

OASIS ist die Abkürzung für Online-Abfrage-Spieler-Informations-System. Sie wird von Glücksspielanbietern, Betroffenen und Beratungsstellen genutzt, um Personen, die an Spielsucht erkrankt sind, besonders gefährdet für eine solche sind oder aus beruflichen Gründen (z. B. Polizist:innen) kein Glücksspiel betreiben dürfen, genutzt, um diesen den Zugang zu Casinos, Spielhallen, Online-Casinos oder Wettbüros zu verwehren. OASIS ist eine Datenbank, die für das gesamte Bundesgebiet verwendet wird. Für lizenzierte Glücksspielanbieter in Deutschland ist sie sogar gesetzlich vorgeschrieben. Daraus ergibt sich im Umkehrschluss, dass Casinos ohne OASIS-Sperrdatei nicht in Deutschland lizenziert sind.

Wer kann gesperrt werden und von wem?

Zunächst können die Spieler selbst die Aufnahme in die Datei beantragen. Aber auch Dritte, beispielsweise Angehörige, können die Erfassung in OASIS veranlassen. Gesperrt werden kann jede Person, die auch berechtigt ist, Glücksspiel zu betreiben.

Besonderheit: Der Panik-Button im Online-Casino

Eine Besonderheit gilt in Online-Casinos. Sie müssen einen gut sichtbaren Button auf ihrer Website anbieten, der es dem Spieler ermöglicht, sich selbst mit einem Mausklick zu sperren. Gerät das Spielverhalten außer Kontrolle, ist dieser sogenannte Panik-Button eine letzte Maßnahme, die vor großen finanziellen Verlusten schützen kann – wenn der Betroffene noch in der Lage ist, ihn zu bedienen. Die Notfall-Sperre greift sofort und gilt meist (je nach Anbieter) für die folgenden 24 Stunden. Sie ist nicht gleichbedeutend mit einer dauerhaften Aufnahme in OASIS.

So funktioniert der Datenabgleich mit der Sperrdatei

Wer in Deutschland am Glücksspiel teilnehmen möchte, muss sich beim Anbieter mit seinen persönlichen Daten registrieren lassen. Dieser gleicht im Anschluss über eine technische Schnittstelle mit der OASIS-Sperrdatenbank ab, ob er den Spieler zulassen darf oder diesem den Zutritt/die Teilnahme verwehren muss.

Wie lange eine Sperrung in OASIS gilt

Grundsätzlich gilt eine Sperre zunächst einmal auf unbestimmte Zeit. Wer einmal in OASIS erfasst ist, kommt also so schnell nicht mehr aus der Datei heraus. Eine Aufhebung der Sperre kann jedoch in Ausnahmefällen beantragt werden. Die zuständige Aufsichtsbehörde prüft und genehmigt diesen Antrag oder lehnt ihn gegebenenfalls auch ab. Aufhebungsanträge müssen schriftlich und mit einer ausführlichen Begründung eingereicht werden. Auch ein persönliches Gespräch kann von der Behörde anberaumt werden. Stellt sich heraus, dass die Gründe für die Sperre weggefallen sind, wird diese in der Regel auch aufgehoben. Der Aufhebungsantrag kann frühestens nach Ablauf von drei Monaten gestellt werden.

Fazit

Die Ursachen für das Entstehen der Glücksspielsucht sind vielfältig und von Mensch zu Mensch verschieden. In jedem Fall erkennt man diese Krankheit meist erst, wenn bereits großer Schaden entstanden ist, den die Betroffenen lange ignoriert haben. Hierzu zählen finanzielle Schwierigkeiten, Beziehungsprobleme und nicht zuletzt schwere psychische Belastungen. Wie bei jeder anderen Sucht ist daher Prävention die beste Maßnahme.