Mann ist, was er trägt – so beeinflusst Mode das Auftreten Spezial

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„Kleider machen Leute“: Was viele als reines Märchen belächeln, hat einen durchaus wahren Kern, der nicht unterschätzt werden sollte. Zwar gilt harte Arbeit gemeinhin als einer der wesentlichen Bestandteile von Erfolg. Gleichzeitig steht außer Frage, dass ein smarter Auftritt im hochwertigen Outfit zumindest für den ersten Eindruck von mindestens genauso großer Bedeutung ist. Was ist der Grund dafür?

Die Wahrnehmung von Kleidung hängt von der Umgebung ab

Männerkleidungen wie Stone Island Jacken können in verschiedenen Zusammenhängen und Umgebungen komplett unterschiedlich wahrgenommen werden. Das liegt an einer Vielzahl von Prägungsmustern, die wie Betrachtungsschablonen auf den Träger gelegt werden. Dabei spielt es unter anderem eine Rolle, wie die gesellschaftliche Konvention, bei der unter anderem die Branche und der Anlass über die Outfit-Auswahl mitentscheiden, gestrickt ist. Doch auch die Fragen, ob

  • der Träger sich selbst zu einer speziellen Subkultur zugehörig fühlt,
  • (Mode-) Ikonen nacheifern möchte oder
  • mit seiner Kleidung ausdrücken will, dass er zu einer bestimmten Gesellschaftsschicht gehört,

wirken sich darauf aus, wie er letztlich eingeschätzt wird. Eine gute Gelegenheit, diese Wahrnehmungsmuster des Umfelds bewusst für sich zu nutzen und an den richtigen Stellen die richtigen Hebel in Bewegung zu setzen.

Welcher Auftritt darf es wo sein?

Wer behauptet, dass Mann mit seinem Dress keinen Aufschluss darüber bietet, was für eine Persönlichkeit unter der Kleidung steckt, dürfte sehr wahrscheinlich falsch liegen. Zumindest stellt die Mode eine diesbezügliche Option dar, die nicht prinzipiell ungenutzt bleiben sollte.
Besonders reizvoll ist dabei das gezielte Knabbern an Konventionen. Hierbei sind allerdings viel Fingerspitzengefühl und Wissen über die situativen Rahmengegebenheiten vonnöten, damit es nicht deplatziert wirkt. Und natürlich schadet es nichts, wenn klar ist, wie welche Farben wirken. Wir erinnern uns: Dunkel und gedeckt = tendenziell distanzierter, aber auch eleganter und gesetzter – hell und warm = sinnlich-leidenschaftlich, aber auch weniger professionell.

So oder so ist es von Vorteil, weder den Schuh-, noch den Hosen- noch den Hemden-Knigge außer Acht zu lassen und sich mit seinem eigenen Körperbau näher zu befassen. Denn in Abhängigkeit davon, welcher diesbezügliche Typ Mann ist, können dieselben Kleidungsstücke vollkommen unterschiedlich wirken.
Also,

  • gerader Körperbau (H-Typ),
  • gerade, aber sehr schlanke Figur (I-Typ)
  • Sanduhrform (X-Typ),
  • runde Körpermitte bei schmalen Armen und Beinen (O-Typ),
  • schmale Schultern und breite Hüften (A-Typ) oder
  • breite Schultern und schmale Hüften (V-Typ) –

das ist hier die Frage. Prinzipiell ist an keiner Statur erst einmal etwas auszusetzen (ausreichend Bewegung, Sport und gesunde Ernährung erst einmal außen vor gelassen), denn für alle sind die richtigen Kleidungsstücke zu erhalten. Diese wollen jedoch auch wirklich gefunden werden, da schlau unterstrichene Proportionen für die einfach bessere Optik sorgen. Zusätzlich besteht an dieser Stelle im Hinblick auf den darüber hinausgehenden Schnitt, die Materialien, Farben und Muster wiederum die Wahl, ob es ein eher dezentes oder sehr auffälliges Outfit werden soll. Diesbezüglich noch ein kleiner Trick zum Thema Business-Kleidung …

Formellere Kleidung trägt zum abstrakteren, objektiven Denken bei

Lässige, aber qualitativ hochwertige Dresses für die Freizeit, klar. Doch lohnt sich das perfekte Business-Outfit wirklich, wenn es doch eigentlich gar keine diesbezügliche Vorschrift von der Unternehmensseite aus gibt?

Orientiert man sich an einer US-Studie, die diese These mit einer Reihe von männlichen und weiblichen Probanden untersucht hat, sollte man das formellere Business-Outfit nicht zu früh aus dem Kleiderschrank werfen. Denn die Ergebnisse brachten ans Tageslicht, dass diejenigen, die es trugen, abstrakter und objektiver dachten – unabhängig davon, wie oft sie zu anderen Gelegenheiten zu formeller Kleidung griffen. Keine schlechte Idee also, sich bei beruflichen Treffen oder solchen mit der eigenen Finanzberatung entsprechend anzuziehen. Und auch die Psychologin Jennifer Baumgartner ist der festen Ansicht, dass sich das Denken und die Kleidung gegenseitig inspirieren würden. Ein guter Grund, es selbst einmal auszuprobieren und zu schauen, ob es stimmt.