Männer, ihre Einsamkeit und welcher Weg herausführt Spezial

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Einsamkeit hat viele Gesichter. Häufig dominiert dabei ein Gefühl von anderen Menschen abgeschnitten und isoliert zu sein. Ungeliebt, ausgeschlossen oder unverstanden. Mit der Zeit macht sich im Innersten eine Leere breit. Dabei ist das Gefühl der Einsamkeit unabhängig davon, ob jemand Single ist oder sich in einer festen Beziehung befindet.


Häufig wird die Einsamkeit von körperlichen und seelischen Beschwerden begleitet. Laut Studien nehmen Depressionen durch Einsamkeit zu. Dabei ist es unabhängig davon, ob es sich um ein subjektives Gefühl oder eine tatsächliche Isolation von seiner Umwelt handelt.
Die Auswirkungen von Einsamkeit werden zudem in der Regel deutlich unterschätzt. Eine Auswertung von Daten über 3,5 Millionen Menschen in einem Zeitraum von 35 Jahren ergab, dass die Einsamkeit das Todesrisiko um 30 Prozent erhöhen kann. Dabei sollen Männer deutlich gefährdeter sein als Frauen, da ihnen unter anderem nachgesagt wird, dass sie mehr Schwierigkeiten zeigen, Freundschaften zu bilden und aufrecht zu halten.

Phasen der Einsamkeit

Die meisten haben das Gefühl von Einsamkeit schon mehrfach erlebt. Immer wieder entstehen Situationen, in denen eine momentane Einsamkeit auftritt. Die erste Phase der Einsamkeit ist nur von kurzer Dauer. Häufig ist sie äußeren Umständen geschuldet, die eine kurzzeitige Änderung im sozialen Umfeld bewirken. Ein Krankenhausaufenthalt, der Auszug der Kinder oder die Trennung von der Partnerin können somit eine der Ursachen für diese Form der Einsamkeit darstellen.

Diese Phase ist in der Regel nicht schädlich. Sie steht für eine Veränderung im Leben und hilft, sich auf veränderte Situationen einzustellen.
In einer zweiten Phase der Einsamkeit, beginnt diese zum festen Begleiter des Alltags zu werden. Meist geht diese Phase mit einem langsamen Rückzug von seiner Umwelt einher. Der gefühlten Isolation folgt eine tatsächliche Isolation. Schlechte Gefühle nehmen zu und die Lust auf gemeinsame Aktivitäten und Gespräche mit anderen Personen nehmen ab.

Geht die Isolation und die Einsamkeitsgefühle über Monate oder sogar Jahre hinweg, ist bereits die dritte Phase der Einsamkeit angebrochen: Die chronische Einsamkeit. Die soziale Isolation schreitet immer weiter voran und das eigene Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sinkt immer weiter ab. Doch soweit sollte man es gar nicht erst kommen lassen.

Kurzfristige Wege aus der Einsamkeit

Eine alte Weisheit besagt, dass Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung sei. Dies gilt ebenso für die Einsamkeit. Wer sich deren bewusst ist, sollte daher gezielt dagegen vorgehen und aktiv werden.
Ein erster Schritt ist es, das Gefühl der Einsamkeit zu durchbrechen. Dazu kann es ausreichen, wenn diese Unterbrechung auch zunächst nur kurzzeitig ist. Eine Möglichkeit besteht darin, sich etwas zu gönnen, am besten in guter Gesellschaft. Ein Treffen mit Bekannten oder ein besonderes Dinner mit einem Date. Denn zwischenmenschlicher Kontakt bis hin zu echter Leidenschaft können die negativen Gefühle durchbrechen.
Ebenso können Dating- und Partner-Portale genutzt werden, um wieder einen stärkeren sozialen Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. Gemeinsame Unternehmungen und Schmetterlinge im Bauch können helfen die Gefühle von Einsamkeit zu verdrängen.

Erfolgversprechend sind häufig auch das wieder aufleben lassen alter Freundschaften. Ein gemeinsames Bier mit dem Kumpel oder der gemeinsame Fernsehabend zur Fußballshow fördern das Gemeinschaftsgefühl und helfen häufig wirkungsvoll gegen die Einsamkeitsgefühle.

Der langfristige Weg aus der Einsamkeit

Dennoch ist darauf zu achten, das Gefühl von Einsamkeit nicht einfach nur zu überdecken. Bleibt der Gefühlszustand weiterhin ein Thema, sollten Strategien zur Behebung der Ursache angegangen werden. Grundsätzlich sind Einsamkeitsgefühle als ein Signal der Psyche zu verstehen, dass wichtige soziale und emotionale Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Somit muss etwas im Leben verändert werden, um dem erfolgreich entgegen zu wirken.

Da sich Personen auch einsam fühlen können, wenn sie von vielen Menschen geliebt werden, ist es zunächst wichtig, sich selbst etwas „wert“ zu sein und sich etwa Gutes zu tun. Sich Zeit zu nehmen für sich selber. Angefangen bei der Zubereitung einer leckeren und vitalreichen Mahlzeit bis hin zur Anmeldung in einem Fitnessstudio oder einem kleinen Wochenendurlaub.
Im Weiteren sollte der Kontakt zu seinen Mitmenschen gesucht werden. Gemeinsame Aktivitäten mit Personen, die einem etwas bedeuten, schaffen Abwechslung und Freude. Aber auch kleinere Aufmerksamkeiten anderen Mitmenschen gegenüber können wahre Wunder wirken. Ein Lächeln gegenüber der Kassiererin oder ein Small-Talk mit dem Nachbarn bereiten anderen eine Freude und verschaffen einem Selbst in der Regel ein befriedigendes und gutes Gefühl.

Ebenso wirksam ist es, sich für andere Personen zu interessieren. Wer sich ernsthaft für bestimmte Menschen aus seinem Umfeld interessiert, für dessen Probleme und Gedanken, der schafft damit automatisch eine größere Nähe zu dieser Person. Das Gefühl von Isoliertheit oder innere Leere kann durch Gespräche mit diesen Personen ausgefüllt werden.

Allerdings sollten nicht direkt zu hohe Erwartungen an sein Umfeld gestellt werden. Denn wer erwartet, dass das Interesse an der eigenen Person sofort steigt, riskiert schnell enttäuscht oder demotiviert zu werden. Somit bedeutet der langfristige Weg aus der Einsamkeit viel Eigenarbeit: Sein Leben aktiv zu gestalten, aktiv auf seine Mitmenschen zu zugehen, Interesse zu zeigen und auch eigene Wünsche nicht zu vernachlässigen.