Mehr Autarkie durch Mini-Solaranlagen Spezial
Die Energiekosten gehen durch die Decke. Ob Gas noch langfristig in ausreichender Menge verfügbar ist und wie lange fossile Energieträger in Deutschland noch verbrannt werden dürfen, steht in Frage. Dazu kommen die außenpolitischen Spannungen und immer mehr Hackerangriffe, auch auf Ziele der Energieinfrastruktur.
Ein guter Zeitpunkt, um sich über mehr Autarkie und Krisensicherheit Gedanken zu machen.
Drohen in Deutschland Stromausfälle?
Die gute Nachricht ist, dass Deutschlands Stromnetz zu den sichersten und modernsten weltweit gehört. Das zeigt sich auch bei der Betroffenheit durch Stromausfälle. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2020 fiel pro Haushalt für 14,05 Minuten der Strom aus. 2020 wurden zwar 2400 mehr Stromausfälle als 2019 gemeldet, aber die Zeit ohne Stromversorgung ging pro Kunde auf 10,73 Minuten zurück.
Bei einem Stresstest der deutschen Netzbetreiber zeigte sich jedoch auch, dass die Lage angespannt ist. Zwar sind langfristige Stromausfälle immer noch als sehr unwahrscheinlich anzusehen, aber stundenweise Stromausfälle in Industriebetrieben und Haushalten können für diesen Winter nicht ausgeschlossen werden. Das liegt an einer dreifachen Risikolage, wobei schon der Eintritt eines der drei Fälle die Versorgungssicherheit gefährden kann.
Das eine Risiko betrifft die Gasversorgung. Durch den Russland-Ukraine-Krieg und die resultierenden Sanktionen gegen russisches Öl und Gas könnte eine Mangelversorgung mit Gas auftreten. Bekommen wir es mit einem besonders langen und harten Winter zu tun, könnte diese Mangellage durchaus mittelfristig anhalten. Aufgrund der Bedeutung der Gaskraftwerke für das Abfangen von Spitzen im Stromverbrauch, könnte ein Gasmangel die Stromversorger oder Netzbetreiber dazu zwingen, große Verbraucher (also die Industrie) oder ganze Regionen stundenweise vom Netz zu nehmen.
Ein ähnliches Szenario droht, wenn die französischen Atomkraftwerke im Winter nicht wie geplant zurück ans Netz gehen. Da die Franzosen viel mit Strom heizen, wird ihr Verbrauch im Winter stark steigen. Durch die Vernetzung der europäischen Stromversorgung kann sich eine mögliche Unterversorgung im französischen Netz auch auf das deutsche Netz übertragen.
Das dritte Risiko betrifft den Betrieb von Kohlekraftwerken – dieses gilt nach derzeitiger Wetterlage als sehr unwahrscheinlich. Sollte es dennoch zu einem sehr trockenen Winter kommen, könnte, wie bereits im Sommer geschehen, die Güterschifffahrt und insbesondere die Versorgung der Kohlekraftwerke mit Kohle in Gefahr sein. Gas- und Atomkraftwerke könnten den Ausfall aus bekannten Gründen nicht kompensieren und es würde höchstwahrscheinlich zur Abschaltung großer industrieller Verbraucher für unbekannte Zeit kommen.
Deshalb versucht die Industrie, möglichst schnell aus der Gastechnologie herauszukommen und stattdessen auf Strom und Wasserstoff umzusteigen. Den privaten Verbrauchern bleibt nur das Vertrauen in Kraftwerks- und Netzbetreiber sowie die Hoffnung, dass sich die Mitbürger beim Heizen mit Gas zurückhalten – oder dass der Winter nicht so kalt wird. Doch speziell für stundenweise Stromausfälle und die Notstromversorgung können Privathaushalte auf eine sogenannte Solar Power Station setzen, um sich unabhängig vom großen Stromnetz weiterhin mit Strom zu versorgen.
Mehr Autarkie durch leistungsstarke Powerstations
Selbst, wenn keines der skizzierten Szenarios Realität wird, kann sich der Betrieb einer Powerstation mit angeschlossenen Solarpaneelen oder einer Mini-Photovoltaikanlage lohnen. Denn Strom ist in den letzten Monaten immer teurer geworden und jede eingesparte oder selbsterzeugte Kilowattstunde wird dadurch immer mehr wert.
Weiterhin handelt es sich bei der Angabe zur durchschnittlichen Zeit ohne Stromversorgung um einen Durchschnitt. In einigen Städten und Regionen fällt der Strom schon jetzt deutlich häufiger und länger aus, als durch die durchschnittlichen 10 Minuten vermuten ließen. Störanfällige Kraftwerke, große industrielle Verbraucher oder Oberleitungen, die verhältnismäßig oft von Sturmschäden betroffen sind, können die Gründe sein.
Wer sich von diesen Unwägbarkeiten und Risikoszenarien unabhängiger machen und damit autarker werden möchte, kann sich mittlerweile mit einer Powerstation behelfen. Dabei handelt es sich in der Regel um große und leistungsstarke Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die am Hausstrom oder mit Solarpanels aufgeladen werden können. Moderne Powerstations verfügen zudem über eine Schnellladefunktion, die selbst Modelle mit großer Kapazität in wenigen Stunden vollständig aufladen kann.
Die größten Modelle verfügen über einen Stromspeicher von bis zu 6,4 kWh, womit ein gesamter Haushalt je nach Stromverbrauch ca. 24 Stunden versorgt werden kann. Durch die vielen verschiedenen Anschlüsse an einer Powerstation und ihre Fähigkeit Strom mit einer normalen Steckdosenspannung von ca. 220 Volt zur Verfügung zu stellen, kann man sich selbst ohne Solarpanels sehr gut für stundenweise Stromausfälle wappnen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann beispielsweise die Delta Pro vom Herstelle EcoFlow auf bis zu 25 kWh erweitern und sich so tagelang autark machen.
Wenn man dazu noch Solarpanels aufstellt, kann man sich in den meisten Monaten des Jahres bereits vollständig autark machen.
Mit einem Balkonkraftwerk den Stromausfall überbrücken
Durch die Handlichkeit, mit der moderne Powerstations und Solarpanels mittlerweile bestechen, kann eine solche Mini-Photovoltaikanlage inklusive Stromspeicher sogar mit auf Reisen genommen oder auf der einsamen Insel betrieben werden. Wer die Autarkie zu Hause anstrebt, kann sich aus den gleichen Komponenten ein Balkonkraftwerk bauen.
Dazu bedarf es eines oder mehrerer Solarpanels sowie einen Konverter von Gleich- zu Wechselstrom, wenn man den Strom zunächst in das Stromnetz der eigenen Wohnung und bei Überproduktion auch ins allgemeine Stromnetz einspeisen möchte. Eine solche Mini-Photovoltaikanlage kann sich bei aktuellen Anschaffungs- und Strompreisen schon in weniger als 5 Jahren rechnen und erlaubt es Privathaushalten, Teil der Energiewende zu werden.
Wer selbst Strom ins Netz einspeist, muss seine Anlage bei der Bundesnetzagentur sowie beim Netzbetreiber vor Ort anmelden und darf keinen Stromzähler, der auch rückwärtslaufen kann, verwenden. Das heißt auch, dass zu viel produzierter und deshalb ins Netz eingespeister Strom nicht vergütet werden kann, was aber nur zu vernachlässigbaren Verlusten führt.
Doch Vorsicht: Beim klassischen Balkonkraftwerk fällt auch der privat erzeugte Strom aus, wenn der Strom aus der Steckdose ausbleibt. Der Konverter von Gleich- zu Wechselstrom benötigt eine externe Stromversorgung, die dann nicht mehr gegeben ist.
Eine Lösung ohne diese Einschränkung und ohne die Anmeldepflichten bietet eine solarbetriebene Powerstation. Statt den selbst erzeugten Strom ins Netz zu speisen, fließt dieser in den Stromspeicher der Powerstation. Diese kann laden und gleichzeitig andere Geräte mit Strom versorgen und hat den Konverter von Gleich- zu Wechselstrom bereits integriert.
Trend zu mehr Autarkie
Wenn eine Powerstation mit einer Kapazität von 2 kWh oder mehr mit Solarpanels mit 400 W Gesamtleistung oder mehr verbunden wird, ist ein großer Schritt in Richtung vollständige Autarkie getan. Die Hersteller tragbarer Powerstations bieten überdies leichte und faltbare Solarpanels an. Diese können zum Beispiel handlich verstaut im Van mit in den Urlaub reisen und dort die Stromversorgung sichern.
Durch ihre Leichtigkeit können sie ebenso problemlos an Balkonen oder sogar Hauswänden befestigt werden. Für die dauerhafte Anbringung ist jedoch die Erlaubnis des Vermieters notwendig.
Wer den Trend zur Autarkie voll auskosten und auch nicht auf den Vermieter angewiesen sein möchte, kauft sich ein Tinyhaus, packt eine oder mehrere Powerstations und Solarpanels ein, sucht sich ein schönes Grundstück am See oder im Wald und kann die Segnungen der Zivilisation fortan vollkommen unabhängig genießen.