Viele Laien im Kunstbereich stellen sich die Frage, was zeitgenössische Kunst eigentlich ist. Grundsätzlich kann diese Frage sowohl in einer spezifischen als auch in einer allgemeinen Art und Weise beantwortet werden.
Äußerst simpel gestaltet sich dabei die allgemeingehaltene Antwort. Bei zeitgenössischer Kunst handelt es sich um Kunstwerke, die zu den Lebzeiten der aktuellen Generationen von ihrem Künstler geschaffen wurden. Es handelt sich bei zeitgenössischer Kunst, die in einer Kunstgalerie hängt, somit um ein Stück, das zeitgemäß ist.
Natürlich geht mit diesem Antwortversuch das Problem einher, dass die Bezeichnung zeitgenössisch abhängig von dem Alter der Menschen variiert. Deswegen ist die spezifische Beantwortung der Frage erforderlich.
Der Unterschied zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst
Um eine Unterscheidung zwischen den Bezeichnungen der zeitgenössischen und der modernen Kunst vorzunehmen, gibt es zwei Faustregeln.
Generell handelt es sich bei moderner Kunst um solche, die im Zeitraum des Impressionismus, also ab dem Jahr 1870, bis in die 1960er bis 1970er Jahre geschaffen wurde. Kunst, die von dieser Zeit bis in die Gegenwart geschaffen wurde, beziehungsweise wird, ist dagegen zeitgenössische Kunst. Um das Jahr 1970 tauchte der Begriff der Postmoderne auf. Die moderne Kunst wurde also von der Kunstwelt überschritten, da relevante Neuerungen zu erkennen waren.
Darüber hinaus wird das Jahr 1970 häufig mit dem Ende der leicht zu klassifizierenden Kunstbewegungen gleichgesetzt. Die Moderne zeichnet sich durch eine Vielzahl gesonderter Stil- und Kunstrichtungen aus, die unter dem Oberbegriff der Moderne zusammengefasst werden. Dagegen besteht das Kennzeichen der zeitgenössischen Künstler darin, dass sich Ausdrucksformen erkennen lassen, bei denen eine Klassifizierung nicht ohne weiteres möglich ist.
Zwar mag die Klassifizierung nicht einfach vorzunehmen sein, allerdings zeigt sich die zeitgenössische Kunst wesentlich sozialbewusster, als die vergangene Kunstepoche. Innerhalb der letzten 30 Jahre wurden viele Kunstwerke geschaffen, die sich mit zeitgenössischen Themen, wie dem AIDS-Bewusstsein, der Globalisierung, dem Multikulturalismus oder dem Feminismus beschäftigen.
Bei der Epoche der modernen Kunst handelte es sich dagegen um eine Zeit, in der die Künstler erstmalig die Freiheit spürten, Innovationen voranzutreiben, Inspiration im realen Leben zu suchen und ihren inneren Ansichten Vertrauen zu schenken und diese in ihrer Kunst auszudrücken.
Die Merkmale der Epochen
Darüber hinaus existieren noch weitere Merkmale, welche die beiden Epochen, die durchaus eng miteinander verbunden sind, auszeichnen. Oft wird die Moderne als Epoche beschrieben, in der nicht mehr auf Traditionen vertraut, sondern vielmehr neue Experimente gewagt wurden.
Die Anfänge der modernen Kunst werden nach Ansicht des Museum of Modern Art in der industriellen Revolution verortet. Diese begann bereits im 18. Jahrhundert, lange bevor der Impressionismus begann. Durch die industrielle Revolution stellten sich große Veränderungen in den Bereichen Technologie, Transport und Produktion ein. Dadurch wurden die kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen in Nordamerika, Westeuropa und auch der gesamten restlichen Welt stark beeinflusst.
Dagegen wird die zeitgenössische Kunst als Reaktion auf diese Epoche angesehen. Es wird durch sie eine Gesellschaft reflektiert, die Technologie, kulturelle Vielfalt und Globalisierung schätzt. In einigen Quellen ist zu lesen, dass der Pop Art den Beginn der zeitgenössischen Kunst kennzeichnet. Dieser wurde von Künstlern wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol entwickelt. Im Fokus stand das Interesse an der Massenkultur.
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