Der letzte echte Männersport: Rugby Sport
Der letzte echte Männersport: Rugby. Er gilt als der Sport der Gentlemen, auch wenn sich vermutlich jeder Zuschauer fragen dürfte warum, wenn er das Geschehen auf dem Feld sieht. Rugby ist nichts für Weicheier und erfreut sich auch gerade deshalb nach wie vor großer Popularität.
Wenn der typische deutsche Fußball-Fan zum ersten Mal ein Rugbyspiel sieht, dürfte er sich vermutlich verwundert die Augen reiben. Aktionen, die in der Bundesliga für minutenlange Unterbrechungen und rote Karten sorgen würden, gehören im Rugbysport zum Alltag. Auch wenn zugegeben nicht jede brutale Aktion erlaubt ist, darf man sich als Spieler nicht darüber beschweren, wenn der Fuß des Gegners einmal im eigenen Gesicht landet. Selbst für dem amerikanischen Ablegers des Footballs haben Rugbyspieler und Fans nur ein müdes Lächeln übrig. Mit Schutzkleidung und sicheren Helmen ausgestattet, lässt es sich die US-Version nicht einmal als Rugby light bezeichnen. Im Vergleich zum Football ist der Rugbysport, als würde man Eishockey ohne Schutzkleidung spielen.
Fußball vs. Rugby
Ähnlich wie der in Deutschland so beliebte Fußball stammt Rugby ursprünglich aus England. Angeblich soll es bereits schon im Jahr 1823 in der gleichnamigen Stadt entstanden sein. Die Geschichte, dass ein Spieler mit dem Namen William Webb Ellis während eines Fußballspiels einfach den Ball aufhob und ihn ins gegnerische Tor legte, sind jedoch umstritten. Fußball soll erst rund 30 Jahre später entstanden sein.
Konkrete Formen nahm die Sportart ab 1863 an. In diesem Jahr gründete sich in England die Football Association, mit dem Ziel die Regeln des Fußballs zu vereinheitlichen. Da sich in der Folge anscheinend zu wenig Härte und Balltragen in den Regeln wiederfand, gründete eine Gruppe von Vereinen 1871 die Rugby Football Union. Diese sorgte in der Folge für das Regelwerk des Rugbys, wobei später noch die Northern Rugby Union folgte, welche eine leicht abgewandelte Form verkörperte.
Im Gegensatz zu vielen deutschen Annahmen ist Rugby mittlerweile kein rein britisches Phänomen. Mannschaften auf der ganzen Welt spielen die harte Version des Footballs, auch wenn die Favoritenlisten einer Weltmeisterschaft für den Fußballfan ungewohnt aussehen dürfte. Anstatt Deutschland, Brasilien oder Spanien zählen im Rugby Länder wie Neuseeland, Australien, Samoa, Fidschi, oder Tonga zu den starken Mannschaften. Und natürlich sind auch die britischen Teams mit Schottland, Wales, Irland und England bei jeder Weltmeisterschaft auf den vordersten Plätzen vertreten.
Härte als Markenzeichen
Für die Briten hat Rugby dabei bis zum heutigen Tag etwas Besonderes und nicht umsonst gilt der Sport als eine raue Beschäftigung für den Gentlemen. Viel höfliches Verhalten wird man allerdings auf dem Platz nicht zu sehen bekommen. Rugby ist nicht zu Unrecht für seine härtere Gangart bekannt, was sich auch bei den Spielern widerspiegelt. Während ein grobes Foul im Fußball nicht selten für eine minutenlange Unterbrechung sorgt, schüttelt sich der Rugbyspieler nur kurz und macht weiter. Selbst grobe Verletzungen halten viele Profis nicht davon ab, weiter zu machen. Ein gutes Beispiel ist Sam Burgess, ein Spieler der Mannschaft South Sydney Rabbitohs. Im Finale der australischen Meisterschaft zog sich Brugess nach einem Angriff bereits in der dritten Minute einen ausgewachsenen Wangenknochenbruch zu. Von einer Auswechslung wollte der Spieler jedoch nichts wissen und blieb weiter auf dem Feld, ganze 77 Minuten. Am Ende wurde sein Einsatz belohnt, da sein Team nach 43 Jahren erstmals wieder den Meistertitel holen konnte.
Noch eine Stufe härter
Dass Sam Burgess am Ende des Spiels alles andere als hübsch im Gesicht aussah, dürfte vermutlich nur die Wenigsten überraschen. Rugby ist nicht nur ein harter Sport für die Spieler, sondern auch für seine Fans. Wer jedoch mit dem Rugbysport nicht viel anfangen kann, der sollte einen sehr großen Bogen um den Calcio Storico. Dieser ist mal wieder der Beweis, dass man jede Sache auf die Spitze treiben kann. Der rugbyartige Sport kommt praktisch vollkommen ohne Regeln aus und wird einmal im Jahr in Florenz gespielt. Welche Sorte Teilnehmer die Veranstaltung dabei anzieht, wird deutlich wenn man weiß, dass eine Regelung besagt, dass jeder Spieler für 5 Jahre vorstrafenfrei sein muss. Dies haben die Veranstalter nicht ohne Grund eingeführt. Im Jahr 2006 musste das Spiel vorzeitig abgebrochen werden, nachdem ein Kampf zwischen beiden Mannschaften ausgebrochen war. Die Spieler waren dabei jedoch so sehr mit der Massenschlägerei beschäftigt, dass sie den Abbruch gekonnt ignorierten und sich eine Stunde weiter prügelten. Dagegen ist Rugby beinah schon handzahm.
Die Experten von Sportwetten24.com sind sich einig, Rugby kann sich auch in der deutschen Sportlandschaft behaupten, deshalb setzen auch immer mehr Wettanbieter auf eine der ‚letzten echten Männersportarten‘. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, Eurosport überträgt derzeit viele Spieler der Rugby WM live.