Der Leopard Kampfpanzer im Test als Familienauto Auto
Welcher Familienvater kennt es nicht, man steht mit seinem Skoda Kombi an der Ampel, der Wagen ist vollgepackt mit kleinen Kindern und Spielzeug und plötzlich hält neben einem ein Sportwagen. Der Fahrer des Wagens schaut mitleidig hinüber, lässt den Motor kurz aufheulen, die Ampel springt auf Grün und schon sieht man nur noch die Rücklichter. Ganz anders sieht die Situation jedoch aus, wenn man den Skoda durch den neusten Kampfpanzer Leopard 2 A7 der Bundeswehr ersetzt. Jeder dumme Spruch eines Sportwagenfahrers dürfte diesem mit Sicherheit im Munde stecken bleiben und wenn nicht, dann reicht ein kleiner Schwenk mit dem Leopard, um Ruhe zu schaffen. Die Kratzer, die ein Leo an einem Sportwagen hinterlässt, lassen sich alles andere als einfach entfernen.
Ein wahres Kraftpaket
Der Leopard eignet sich vor allem für eine vierköpfige Familie, da das Innere für genau vier Passagiere ausgelegt ist. Mit kleineren Kindern dürfte es sicherlich auch kein Problem sein, zu fünft zu verreisen. Spätestens wenn die Kids jedoch das Teenageralter erreicht haben, wird es vermutlich eng. Für größere Familien empfiehlt sich dann der Umstieg auf den Schützenpanzer (SPz) Puma. Hier finden bis zu 9 Personen Platz.
Unabhängig davon, wie viele Passagiere an Bord sind, sollte der Leopard grundsätzlich kein Problem mit der Leistung haben. Das gute Stück wird von einem 12-Zylinder-Diesel-Motor mit1103 kW beziehungsweise 1500 PS angetrieben. Diese Power ist allerdings auch notwendig, wenn man die über 60 Tonnen Gewicht bewegen möchte. Geschwindigkeitstechnisch ist der Leopard dagegen eher ein Fahrzeug für die Landstraße. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei überschaubaren 68 bis 72 Kilometer pro Stunde. Damit ist der Panzer zwar im Bereich, der ihn rechtlich gesehen das Fahren auf der Autobahn ermöglicht, wirklich schnell ist er jedoch nicht. Wobei es vermutlich nur sehr wenige Fahrer auf der Autobahn gibt, die sich mit dem Leopard angelegen würde, wenn dieser sich zu langsam auf der Straße bewegt.
Mobil auf und abseits der Straße
Um Stress zu vermeiden, sollte man sich bei der Fahrt in den Urlaub die Reise über die Autobahn am besten gleich sparen. Seine wahren Stärken spielt das Fahrzeug ohnehin abseits der Straße aus, sodass sich die Querfeldeinfahrt geradezu anbietet. Auf diese Weise spart man sich auch das langweilige Stehen im Stau und damit jede Menge Nerven, wenn dem Nachwuchs plötzlich langweilig wird. Die Querfeldeinfahrt ist dagegen ein echtes Abenteuer, das praktisch garantiert, dass bei den Kindern keine Langeweile aufkommt. Eventuelle zeitliche Verluste aufgrund der geringeren Geschwindigkeit lassen sich zudem ebenfalls hervorragend ausgleichen. In einem Leopard muss sich weder Sorgen über steile Berge noch über Flüsse machen. Die Steigfähigkeit beträgt über 60 Prozent und Fahrten durchs Gewässer bewältigt der Leo selbst bei über zwei Meter Wassertiefe problemlos. Im Zweifel kann man sogar einmal eine kurze Unterwasserfahrt wagen und dürfte trotzdem wieder ohne Schwierigkeiten auftauchen. Bei Fahrten durch das Gelände empfiehlt sich jedoch immer ein Blick auf den Benzinstand. Unter normalen Umständen kommt man mit einer Tankfüllung auf rund 500 Kilometer. Fahrten durchs Gelände lassen diesen Wert allerdings auf um die 160 Kilometer senken. Eine genaue Planung ist daher empfehlenswert, da der ADAC sicherlich Probleme haben wird, das gute Stück aus einem Waldstück oder tiefen Teich zu holen.
Im Gegensatz dazu muss man sich als Besitzer jedoch keine Gedanken machen, dass die Anschaffung eventuell schon bald aus der Mode gerät. Mit einer neuen Version des Leopards wird erst im Jahr 2030 gerechnet. Die nächsten 15 Jahre sind also gesichert und es ist faktisch ausgeschlossen, dass der Nachbar in zwei Jahren mit einem neueren Modell die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Jetzt auch mit Klima
Natürlich hat auch die technische Entwicklung der Automobilindustrie nicht vor den Kampfpanzer haltgemacht. Der Leopard wird beispielsweise nun auch mit einer Rückfahrhilfe ausgeliefert. Mit einer Kamera kann man nun bequem rückwärtsfahren und hat auf einem Monitor immer alles im Auge. Auf diese Weise muss sich der Familienvater auch keine Sorgen machen, falls die Frau ans Steuer möchte. Einparken gelingt mit der Kamera mühelos. Und selbst wenn die Frau die Parklücke nicht ganz erwischt, sie sitzt ja immer noch in einem Leopard. Im Zweifel schafft man sich eben ausreichend Platz zum Einparken.
Darüber hinaus haben die Ausstatter nun auch einiges getan, um die Fahrt im neusten Leopard noch angenehmer zu gestalten. Die aktuellen Modelle werden mit Klimaanlage sowie einem Navigationssystem mit Tablet-Computer ausgeliefert. Selbst in den heißen Sommermonaten wird es so nie zu warm im Panzer, da die Anlage von einem 17-Kilowatt-Hilfsaggregat versorgt wird. Der Fahrt in den Sommerurlaub steht damit nichts mehr im Wege. Wem des Gesamtpaket überzeugt, der ist beim Hersteller Krauss-Maffei Wegmann genau an der richtigen Adresse.
Titelbild: Bundeswehr/Mandt