Das 747 Wing House – Die exklusive Villa mit einer echten 747 Lifestyle
In Malibu steht generell das eine oder andere Haus, das aus der breiten Masse etwas heraussticht. Die Wohnung der Amerikanerin Francie Rehwald ist allerdings selbst an diesem Ort etwas Besonderes. Über 15 Jahre war sie auf der Suche für die perfekte Location, um ihr Traumhaus zu verwirklichen. Im Jahr 2011 wurde sie schließlich fündig und fand in dem Architekten David Randall Hertz und seiner Firma auch einen Partner, der ihren Traum umsetzen konnte.
Ein Highlight des 747 Wing House ist, natürlich neben den Tragflächen, die gelungene Mischung aus Glas und Beton. Es gibt sehr viele Glasfronten, sogar das Badezimmer im unteren Hausbereich bietet einen freien Blick auf die Umliegende Natur. Das ist natürlich nur möglich, da die Villa doch eher abgelegen liegt und so kaum neugierige Blicke der Nachbarn auf sich zieht. Für den ein oder anderen Sichtschutz sorgt unter anderem Streckmetall. Das edle Metall ist dennoch noch genug Lichtdurchlässig um für ein angenehme Atmosphäre zu sogen.
Einzigartige Dachkonstruktion
Das 747 Wing House befindet sich auf einem rund 14 Hektar großen Grundstück in der Nähe von Malibu. Da das Gelände einen idealen Panoramablick auf den Pazifik sowie die Santa Monica Mountains gewährt, war schnell klar, dass das Haus ein Dach haben sollte, dass diesen Blick so wenig wie möglich einschränken würde. Als der Architekt sich an die Arbeit machte, ähnelte das Dach aus diesem Grund schon sehr früh den Flügeln eines Flugzeuges.
Als die Arbeiten fortschritten, kam Hertz schließlich zu dem Entschluss, doch einfach tatsächliche Flügel zu benutzen. Aufgrund der Größe von 38 mal 14 Metern kam jedoch nicht einfach irgendein Flugzeug infrage. Es mussten die Flügel eine Boeing 747 sein. Diese brachten nicht nur die notwendigen Maße mit, sondern boten auch die Möglichkeit, eine selbsttragende Verglasung im Dach zu verbauen. So wurden während der Bauphase effiziente UV- und hitzeabsorbierenden Fenster im 747 Wing House installiert, die durch ihre Dämmung selbst im kalifornischen Sommer für kühle Wohnräume sorgen.
Da man durch die Flügel schon einmal eine Boeing für den Bau des Hauses brauchte, war schnell klar, dass man auch viele weitere Teile des ehemaligen Flugzeuges nutzen konnte. Die Nase wurde beispielsweise für einen Pavillon verbaut, während der Rumpfteil, in dem früher die Passagiere der 1. Klasse flogen, für das Gästehaus benutzt wurde. Selbst für die Triebwerksgondeln und das Leitwerk ließ sich ein Nutzen finden und es entstanden am Ende zwei getrennte Gebäude, welche der Architekt auf drei Ebenen miteinander verbannt. Zudem blieb man dem umweltfreundlichen Recyclingthema auch bei der Energieerzeugung treu. Strom und Wasser werden durch eine Photovoltaik-Anlage und eine Solarthermie-Anlage im 747 Wing House erzeugt.
Sogar bei der Luftbehörde eingetragen
Verbaut wurde für das 747 Wing House eine Boeing 747-100 aus dem Jahr 1970. Das Flugzeug mit der Registrierungsnummer N611FF war bis 1992 aktiv. Dann kaufte ein Unternehmen die Boing und schlachtet sie aus. Anschließend lagen die Reste brach in der Wüste. Dies änderte sich, als Francie Rehwald die Überreste für rund 30.000 Dollar kaufte. Der ursprüngliche Preis der Boing war mit rund 25 Millionen Dollar deutlich höher.
Allerdings mussten die Teile für das 747 Wing House anschließend auch zum Grundstück transportiert werden. Dies war gar nicht so einfach, da allein jeder Flügel über 9 Tonnen wog. So mussten die Flügel jeweils in zwei Teile geschnitten werden, bevor ein Transporthelikopter sie zum Ziel flog. Dort wurden sie wieder zusammengeschweißt und anschließend als Dach verbaut. Aufgrund der immer noch klar erkennbaren Flügeloptik hat das 747 Wing House heute sogar einen Eintrag bei der Luftfahrtbehörde. Auf diese Weise sollen Verwechslungen mit abgestürzten Flugzeugen vermieden werden.