Es war bei einem Sommerurlaub in der Schweiz als Frederick Braun im Jahr 2000 die Idee kam, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt zu bauen. Zurück in der Heimat verschwendete er keine Zeit. Braun holte seinen Bruder Gerrit und seinen Freund Stephan Hertz ins Boot und das Trio machte sich ans Werk. Mittlerweile 20 Jahre später haben die drei Modellbauer ihr Ziel mehr als erreicht. Im Guiness Buch der Rekorde steht das Miniatur Wunderland schon seit einigen Jahren, ans Aufhören denken die Brüder Braun und Stephan Hertz allerdings noch lange nicht.
Vom Flop zur Erfolgsgeschichte
Heute ist das Miniatur Wunderland eine Attraktion in Hamburg, die weit über die Stadt- und sogar Ländergrenzen bekannt ist. Zum Eröffnungstag sah die Sache allerdings noch etwas anders aus. Als das Wunderland im August 2001 erstmals seine Tore öffnete, kamen nur 200 Besucher. Die Macher waren zunächst entsprechend enttäuscht, doch der Erfolg heute gab ihnen am Ende Recht. Rund 20 Millionen Besucher konnte das Miniatur Wunderland seit seinem Eröffnungstag begrüßen und die Popularität ist ungebrochen. Oft ist der Andrang so groß, dass empfohlen wird, die Karten für den Besuch schon im Vorfeld online zu kaufen.
Dass das Wunderland immer mehr Besucher anlockt, liegt auch daran, dass es immer weiter wächst. Zum Start konnten die Besucher mit Mitteldeutschland, Knuffingen und Österreich insgesamt drei Anlagen bewundern. Schon ein Jahr nach der Eröffnung wurde das Miniatur Wunderland durch die Anlage Hamburg erweitert, die mit 200 Quadratmetern fast so groß wie Mitteldeutschland und Österreich zusammen ist. Mittlerweile ist das Wunderland auf insgesamt neun Anlagen gewachsen, wobei auch die bestehenden Themenländer immer wieder erweitert und ausgebaut werden.
Am Boden und in der Luft beeindruckend
Wenn man sich einmal vor Augen führen möchte, was für ein massives Unterfangen das Miniatur Wunderland ist, muss man nur einen Blick auf die Zahlen werfen. Fast 1 Million Arbeitsstunden investierte das Team mittlerweile und bebaute in dieser Zeit rund 1500 Quadratmeter. Auf dieser Fläche wurden über 15 Kilometer Gleiße verlegte, die wiederum von 1040 Zügen befahren werden. Der längste Zug kommt dabei auf eine Länge von 14,51 Metern und das ist dann auch länger als die meisten Modelleisenbahnen in den heimischen Kellern insgesamt sind.
Im Miniatur Wunderland wird allerdings nicht nur gefahren. Auch in der Luft ist man unterwegs. Nicht umsonst ist der Airport Knuffingen ein besonderes Highlight der Anlage. Ganze 3,5 Millionen Euro investierte die Betreiber in einen Nachbau des Hamburger Flughafens. Dabei erfand man auch gleich ein eigenes Satellitensystem, das es ermöglicht, die insgesamt 55 Mini-Flugzeuge zu starten und zu landen. Für viele Betreiber wäre der Airport Knuffingen ein eigenes Besucherobjekt, im Miniatur Wunderland ist es ein Highlight von vielen.
Noch mehr Wunder im Miniatur Wunderland
So groß das Wunderland aktuell bereits ist, die Betreiber sind noch lange nicht fertig. Im Sommer 2020 wurden zwei Gebäude der Speicherstadt mit einer Brücke verbunden, um noch mehr Platz für neue Anlagen zu schaffen. Und dieser ist anscheinend auch schon fest verplant. Mit Monaco und der Provence befinden sich bereits zwei weitere Anlagen im Bau, die im Laufe des Jahres 2021 offiziell eröffnet werden sollen.
Doch die wirklichen Großprojekte sind Südamerika und Mittelamerika & die Karibik. Beide Anlagen kommen zusammen auf eine Fläche von fast 400 Quadratmetern und dürften das Miniatur Wunderland noch einmal um zwei weitere Highlights reicher machen. Die Eröffnung sind für 2022 und 2024 geplant.
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