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Der Weihnachtsfrieden von 1914

Es war ein bis heute einmaliges Ereignis an der Kriegsfront, mitten im ersten Weltkrieg schlossen gegnerische Soldaten für einen Tag eigenständig einen Waffenstillstand und feierten zusammen Weihnachten – bis am nächsten Tag der Krieg weiterging.

Über Monate hinweg lagen die Deutschen, die Briten, die Belgier und die Franzosen in ihren Schützengräben und nutzten jede Chance die feindliche Seite zu erschießen und die Chance auf den Gewinn des Krieges zu maximieren. Dabei wurde erbarmungslos jeder abgeschossen, der sich nur ein Stück aus dem sicheren Graben traute. Doch an Weihnachten 1914 herrschte auf einmal völlige Ruhe und Waffenstillstand an der Front und die Feinde feierten das heilige Fest zusammen.

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Wie es zum Weihnachtsfrieden von 1914 kam

Einige Monate vor Jahresende zog die deutsche Armee in den Krieg. Alle waren der Überzeugung, dass der Marsch nach Paris und der Kampf dort sich schnell legen würden und die Deutschen als Sieger dieses Kampfes an Weihnachten wieder zurück sein würden.
Doch anders wie erwartet kamen die Truppen an der Westfront zum Stillstand und die Deutschen, die Belgier, die Franzosen und die Briten verharrten über Monate in ihren Schützengräben immer darauf bedacht den Feind zu erschießen. So wurden unzählige Soldaten bis zur Weihnachtszeit in dem recht kleinen Niemandsland zwischen den Schützengräben erschossen und erlagen dort ihren Verletzungen. Bis zum Weihnachtsfrieden am 24.Dezember ließen insgesamt fast 800.000 Soldaten ihr Leben in dem bitteren Krieg zwischen den Fronten.
Doch an Heiligabend wurden die Waffen an der Westfront niedergelegt und die einzelnen Lager begannen ihre eigenen kleinen Weihnachtsfeiern, indem nette Worte ausgetauscht wurden. Zu diesem Zeitpunkt begann der Weihnachtsfrieden 1914 und keiner konnte erahnen, was dieses Weihnachtsfest noch mit sich bringen sollte.

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Der Weihnachtsfrieden

Mit dem Niederlegen der Waffen begann die kurze Zeit vom Weihnachtsfrieden und die deutschen Soldaten begannen in ihrem Schützengraben das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ zu singen. Da die Schützengräben der Feinde nicht weit entfernt waren und man somit in Hörweite zu den feindlichen Truppen war, schlossen sich die britischen Soldaten an und sangen „Silent night“. Es dauerte nicht lange da stimmten die Belgier und die Franzosen mit „Douce nuit“ auch mit ein.
Diese Stimmung vom Weihnachtsfrieden verbreitete sich schnell und die deutschen Soldaten fingen an Kerzen auf die Schützengräben zu stellen. Die Briten reagierten, indem ein Soldat aus seinem Graben trat und den deutschen Soldaten laut eine „Frohe Weihnacht“ verkündete.
Nach diesem Ereignis dauerte es nicht lange und die Deutschen und die Briten gaben sich gegenseitig die Hände und beerdigten nebeneinander die Toten im Niemandsland. Danach wurde gemeinsam ein Weihnachtsmahl bereitet und während des Essens wurden Adressen und sogar kleine Geschenke ausgetauscht. Insgesamt wurde zusammen gelacht und gefeiert. Irgendwann fand einer einen Fußball und die Soldaten spielten auf den Schützengräben miteinander.
Auch an den folgenden Weihnachtstagen wurde miteinander gefeiert und gelacht. Nur die Belgier trauten sich nicht aus ihren Schützengraben, da wenige Tage zuvor ein Überfall auf diese von Deutschen stattgefunden hatte, bei dem die Belgier viele Soldaten verloren hatten.

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Das Ende des Weihnachtsfriedens

An den meisten Orten wurden ab dem 26. Dezember die Gewehre wieder in die Hand genommen. Andere warteten mit dem Fortführen des Krieges sogar bis zum neuen Jahr, doch spätestens da wurde wieder an allen Schützengräben erbarmungslos geschossen und der Krieg ging weiter.

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