10 Jahre Youtube: Geliebt, geklickt, gesperrt Netzwelt

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Der größte Streaming-Dienst der Welt feiert seinen ersten runden Geburtstag. Vor genau 10 Jahren begann das Abenteuer YouTube im Internet und was mit einem kleinen Elefanten-Video anfing, hat sich heute zu einem weltweiten Phänomen entwickelt.

Die Geburt von YouTube fand an einem Dienstag im Jahr 2005 statt. Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim, drei ehemalige Mitarbeiten des Zahlungsdienstes PayPal, hatten die Idee gemeinsam entworfen, um das Teilen von Videos im Netz einfacher zu gestalten. Am 15. Februar 2005 war es dann soweit und der von ihnen entwickelte Dienst ging offiziell an den Start.
Das erste Video auf dem neu gestarteten YouTube zeigte Gründer Jawed Karim im San Diego Zoo beim Besuch des Elefantengeheges. Der kurze Clip ist auch heute noch unter dem Titel Me at the zoo zu finden. Der hochgeladene Film blieb jedoch nicht lang allein, denn YouTube wurde innerhalb weniger Monate eine der populärsten Seiten im Internet. Dabei war der Dienst zu Beginn alles andere als eine Goldgrube. Die hohen Serverkosten im Zusammenhang mit kaum vorhandenen Werbeeinnahmen machten YouTube von Sponsoren und Investoren abhängig. Das Potenzial der Seite war jedoch unverkennbar und so gab der Internetriese Google im Oktober 2006 ein Kaufangebot an. Die Seite wechselte für 1,31 Milliarden Dollar den Besitzer und gehört fortan zum Konzern des Suchmaschinenanbieters.

Die Ära der YouTube-Stars

Mit dem Verkauf an Google begann eine neue Ära für den Streaming-Dienst. Das Unternehmen begann Möglichkeiten der eigenen Vermarktung zu entwickeln und setzte dabei verstärkt auf Werbung. Gleichzeitig forcierte man die Entwicklung eigener Stars, welche die Zuschauer regelmäßig auf die Seite holen sollten. YouTube-Stars sind heute ein fester Bestandteil des Unternehmens und werde stark gefördert. Sie erhalten einen Anteil der Werbeeinnahmen und werden so für ihre Mühen entlohnt. Auf eigenen Kanälen veröffentlichen sie regelmäßig Videos und erreichen damit teilweise Millionen von Menschen. Auch in Deutschland gibt es Stars, die von den Einkünften ihrer Videos leben können.
Das System ist dabei jedoch nicht kritiklos. Gerade junge Menschen geben den Stars des Streaming-Dienstes eine große Authentizität. Dies öffnet wiederum die Tür für Werbemanipulationen. Immer wieder kommt es vor, dass Produkte angepriesen werden, ohne dass dies eindeutig als Werbung gekennzeichnet wird. All dies zeigt, dass YouTube in der heutigen Zeit ein Milliarden-Geschäft geworden ist. Die Plattform hat sich zu einem wichtigen Platz für Content-Ersteller und Werbetreibende entwickelt und ist aus der Gesellschaft kaum noch wegzudenken.

Beeindruckende Zahlen

Wenn man sich einmal genau vor Augen führen möchte, welche Bedeutung YouTube mittlerweile beigemessen wird, dann muss man sich nur einmal die Zahlen des Unternehmens anschauen. Gerade bei der jungen Bevölkerung ist das Angebot fast schon alternativlos. Für 30 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland ist der Streaming-Dienst die meist genutzte Seite überhaupt. Über eine Milliarde Menschen weltweit nutzen das Angebot jeden Monat. Dabei hat sich auch die App der Seite zu einem echten Erfolg entwickelt. So kommen mittlerweile rund 50 Prozent der Zugriffe von mobilen Geräten. Am populärsten ist das Angebot jedoch nicht in den USA oder einem anderen westlichen Land. Saudia Arabien ist allein für 90 Millionen Klicks an jedem Tag verantwortlich, was einen weltweiten Rekord darstellt. Verfügbar ist YouTube übrigens mittlerweile in 61 Sprachen.

Über einen möglichen Nachschubmangel an Videos müssen sich die Zuschauer dabei keine Sorgen machen. Jede Minute werden Videos mit einer Gesamtlänge von über 300 Stunden hochgeladen. Dass ein großer Teil der Filme auch tatsächlich geschaut wird, zeigt eine andere Statistik. Über 4 Milliarden Stunden Videos schauen Nutzer der Seite jeden Monat. Zusammengerechnet ergibt dies rund 450.000 Jahre. Wirklich zu Ende geschaut werden viele Filme allerdings nicht. Allein 20 Prozent aller Zuschauer schließen ein Video bereits nach 10 Sekunden. Rund 45 Prozent haben nach einer Minute genug und 60 Prozent der Nutzer schauen ein Video nicht länger als 2 Minuten. Für die über eine Million Produzenten, die mit YouTube Geld verdienen, geht es daher vor allem darum, den Zuschauer möglichst lang auf der Seite zu halten.

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