Die größte Crossover-Fights aller Zeiten Spezial
Kampfsport zieht die Menschen seit Jahrtausenden in seinen Bann, und schon in der Antike wurden Disziplinen wie Ringen oder Boxen ausgetragen. Auf der ganzen Welt gibt es unzählige Variationen und Kampfstile. Und immer wieder kommt die Frage auf, welcher Kampfstil nun am effektivsten ist. Kann der Weltmeister im Schwergewichts-Boxen einen Karatekämpfer mit schwarzem Gürtel schlagen? Aus dem öffentlichen Interesse an diesem ultimativen Vergleich ist später auch der Kampfstil Mixed Martial Arts entstanden. Wir werfen einen Blick zurück auf die größten Crossover-Boxkämpfe der Geschichte.
Muhammad Ali vs. Antonio Inoki
Spätestens mit den großartigen Kämpfen „Rumble in the Jungle“ gegen George Foreman und dem „Thrilla in Manila“ gegen Joe Frazier hat sich Muhammad Ali unsterblich gemacht. Mitte der 70er Jahre befand sich der Jahrhundert-Boxer auf seinem Zenit. Findige Marketing-Spezialisten haben seinerzeit einen Schaukampf zwischen Ali und der japanischen Wrestling- und MMA-Legende Antonio Inoki organisiert. Der wohl größte Boxer aller Zeiten auf der einen Seite und ein echter Wrestling-Meister auf der anderen – Ali vs. Inoki kann zweifelsfrei als einer der ersten öffentlichkeitswirksamen Crossover-Kämpfe bezeichnet werden. Der Kampf selbst allerdings verkam zu einer Farce. Denn aufgrund bestimmter Regel-Modfikationen war es Inoki beispielsweise nicht erlaubt, seinen Gegner zu tacklen. Um sich vor den gefürchteten Punches Alis zu schützen, setzte Inoki nahezu den gesamten Kampf über auf zermürbende Leg-Kicks, welche er im Liegen ausführte. Nach 15 Runden wurde der Kampf Unentschieden gewertet. Auch wenn das Event viele Zuschauer enttäuschte, hat es den Grundstein für MMA und weitere Crossover-Kämpfe gelegt.
Floyd Mayweather vs. Conor McGregor
Über 40 Jahre später sollten erneut zwei ehemalige Meister ihres Faches aufeinandertreffen. Das Duell zwischen dem ungeschlagenen Box-Champion Floyd Mayweather und dem berüchtigten MMA-Fighter Conor McGregor wurde 2017 wochenlang als DAS Box-Event des Jahrhunderts vermarktet. Und tatsächlich gilt das Event bis heute als einer der lukrativsten Showkämpfe überhaupt. Während Mayweather als Sieger durch technischen K.O. in der 10. Runde über 100 Millionen Dollar einstrich, konnte sich McGregor als Unterlegener immerhin noch über rund 75 Millionen Dollar Kampferlös freuen. Zwar war der Ire bereits zu UFC-Zeiten für seine Schlagkraft bekannt, doch gegen einen der wohl besten Defensiv-Boxer aller Zeiten konnte auch er nichts ausrichten. Auch wenn sich der sportliche Mehrwert der Veranstaltung in Grenzen hielt, sorgte das Event für einen echten Kampfsport-Hype. Bei den UFC Wetten hingegen sollte McGregor anschließend nie wieder an seine ursprünglichen Quoten heranreichen. Vor allem die folgende Niederlage in der UFC gegen Khabib Nurmagomedov leitete endgültig das Karriereende McGregors ein. Spannend bleibt mit Blick auf die Quoten allerdings der Kampf Nicolau vs. Kape am 27.04.2024 in Las Vegas.
Tyson Fury vs. Francis Ngannou
Noch gar nicht so lange zurück liegt das „Battle of the Baddest“ zwischen Box-Weltmeister Tyson Fury und dem ehemaligen UFC-Champion Francis Ngannou. Während sich Fury durch seine Siege über Deontay Wilder an die Spitze des Schwergewichts geboxt hat, sorgte Francis Ngannou in der obersten Gewichtsklasse der UFC für Furore. Da beide Fighter über ein enormes Marketing-Potenzial verfügen, sollte auch dieser Crossover-Kampf als ein echtes Spektakel verkauft werden. Und tatsächlich hat der Kampf in Riad auch aus sportlicher Sicht die Erwartungen übertroffen. So ist es dem Box-Neuling Ngannou sogar gelungen, den haushohen Favoriten Fury auf die Matte zu schicken. Letztlich gewann dieser zwar nach Punkten, doch Ngannou hat sich mit diesem Auftritt für weitere Boxkämpfe bewärht und wird sicher in den Boxring zurückkehren.
Jake Paul vs. Mike Tyson
Am 20. Juli wird der Box-Welt ein weiteres Highlight außerhalb des klassischen Profiboxens geboten. Denn Mike Tyson gibt nach gut 20 Jahren sein Comeback im Ring. Der mittlerweile 62-jährige Ex-Weltmeister wird gegen den rund 30 Jahre jüngeren YouTuber Jake Paul antreten. Dabei ist Paul kein unbeschriebenes Blatt. In den letzten Jahren hat der Influencer diverse Kämpfe, unter anderem gegen Tyron Woodley, Nate Diaz oder Tommy Fury bestritten. Ein Kaliber wie Mike Tyson war allerdings noch nicht dabei. Der Ex-Champion ist zwar mittlerweile in die Jahre gekommen, doch aktuelle Workout-Videos belegen, wie gut Iron Mike noch in Form ist. Fest steht, dass auch in diesem Kamp beide Kontrahenten eine millionenschwere Kampfbörse bekommen werden.
Aus den ersten Crossover-Kämpfen wie Muhammad Ali vs. Antonio Inoki ist mit der UFC mittlerweile eine millionenschweres Business entstanden. MMA hat seinen ganz eigenen Reiz. Wenn die verschiedensten Kampfstile aufeinandertreffen, kann der ultimative Fighter ermittelt werden. Auch wenn die UFC aufgrund ihrer Härte nicht ganz unumstritten ist, gewinnt die Kampfsport-Liga immer mehr Fans. Tatsächlich gilt MMA zwar als einer der härtesten, aber auch fairsten Sportarten der Welt.