Die Formel 1 verspricht für die Saison 2015 mehr Action Sport

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Die Formel 1 Saison 2014 ist vorbei. Hamilton ist Weltmeister, Vettel wechselt zu Ferrari und Honda kehrt zurück. Das sind die Schlagzeilen, die momentan durch die Öffentlichkeit gehen. Aber was erwartet uns wirklich für die nächste Saison?

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Um diese Frage zu beantworten ist zunächst ein Rückblick auf die vorherige Saison nötig. Die letzten drei Rennen waren finanziell eine Katastrophe und haben wieder einmal am Ansehen der Formel 1 gekratzt. Marussia und Caterham konnten nicht starten. Caterham hat alle Mitarbeiter entlassen und konnte in Abu Dhabi nur durch ein Crowdfunding-Projekt starten. Selbst die Teilnahme von Kamui Kobayashi war unsicher, da auf Sponsorengelder durch Ersatzfahrer spekuliert wurde. Beide Teams werden nächstes Jahr wahrscheinlich nicht mehr antreten.

Noch tragischer wäre es aber, wenn Sauber Bankrott anmelden müsste und das ist nicht mehr ausgeschlossen. Das Team aus Hinwil konnte seit dem Einstieg zum ersten Mal keinen einzigen Punkt einfahren und selbst die Hinterbänkler Marussia waren dank Bianchi besser. Finanziell wird sich etwas bewegen müssen, entweder die Aufteilung der Einnahmen schwankt oder die kleinen Teams schwanken. Falls wirklich alle drei Teams die Formel 1 verlassen müssten, ist in naher Zukunft auch nicht mit neuen Startern zu rechnen. Stefan-GP, ein potenzieller Einsteiger, hat seine Teilnahme erneut zurück gezogen. Eine Testfahrt von Kubica, über die Gerüchte auftauchten, ist somit mehr als zweifelhaft – leider. Ein Ende der jetzigen Formel 1 tritt spätestens dann ein, wenn Teams dazu gezwungen werden ein drittes Auto zur Verfügung zu stellen.

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Ein anderer Bereich, der für Finanzspritzen bei kleinen Teams sorgt, ist der Fahrermarkt. Wir wissen, dass Vettel zu Ferrari wechselt und die ersten Testrunden sind die Tage in Maranello abgespult worden. Räikkönen wird selbstverständlich bei Ferrari bleiben und zusammen mit Vettel ein harmonisches Gespann bilden. Aber was wird aus Alonso, der bisher bei Ferrari war? Er selbst gab dazu bisher keine Auskunft. Einen Wechsel zu Marussia und Caterham durften wir ausschließen, auch wenn die Santander-Gelder den kleinen Teams sehr gut tun würden. Als einzig logische Variante blieb bisher ein Wechsel zu McLaren.

Honda wird dort als Motorenlieferant einsteigen und möchte erneut Erfolge, wie unter Senna und Prost. Ein Supertalent ist da natürlich nicht weit. Dank der immer wieder verschobenen Pressekonferenz, wissen wir jetzt dass Alonso tatsächlich zu McLaren wechselt. Was wir bisher jedoch nicht wussten ist, wer an Alonsos Seite fahren wird. Für Alonso wäre garantiert Magnussen die konsequente Wahl gewesen, da er niemals einen großen Konkurrenten im Team haben wollte und diese zur Not schikanierte. Hamilton kann davon ein Lied singen, denn er musste Alonso schon 2007 ertragen und verlor durch diesen eine Weltmeisterschaft. Kein Wunder, dass dieser etwas gegen Alonsos bei Mercedes hätte. Aber auch Massa kennt Alonsos Marotten. Massa litt nach seinem Unfall unter einem Tief, keine Frage, aber als er wieder an alte Leistungen anschließen wollte, wurde er vom Team, dank Alonso, gebremst. Selbst Teamchef Boullier äußerte sich, dass die Fahrerwahl nicht von Punkten oder Erfahrung abhängen würde.

Wovon also sonst? Geld, Honda oder etwa wirklich Alonso? Kurzum: Button hätte wahrscheinlich McLaren verlassen müssen, wenn Alonso entschieden hätte. http://youtu.be/UfIgmTr8CYQ Dabei wäre Button nicht nur durch seine japanische Freundin und seiner Vergangenheit bei Honda eine ideale Wahl, sondern auch, weil er seit seiner Brawn-Zeit immer noch exzellente Leistungen zeigt. Mittlerweile ist bekannt, dass Button und Alonso für mehrere Jahre bei McLaren unterschrieben haben. McLaren-Honda besitzt also neben Mercedes die stärkste Fahrerpaarung. Magnussen verbleibt dem Team als Testfahrer. Die Fahrerfrage wurde bei anderen Teams bereits geklärt. Mercedes wird selbstverständlich weiterhin auf die Kombination von Nico Rosberg und Lewis Hamilton setzen. Red Bull wird neben Ricciardo den jungen Russen Kvyat von Torro Rosso ins Team holen. Williams bleibt bei Felipe Massa und Valterri Bottas und wird mit dieser Paarung hoffentlich wieder regelmäßig Siege einfahren. Torro Rosso hat bereits Vergne entlassen, der in dieser Saison eine starke Leistung zeigte.

Das Team von Franz Tost setzt stattdessen nächstes Jahr auf neue Fahrer aus dem Red-Bull-Förderungsprogramm. Max Verstappen und Carlos Sainz Junior, zwei vielversprechende, aber noch unbekannte Talente. Nur der Name Verstappen dürfte einigen älteren Fans ein Begriff sein, da Max‘ Vater Jos bereits in der Formel 1 fuhr. Bei Force India wird sich nichts bewegen. Hülkenberg und Perez sind sicher. Hülkenberg wird zusätzlich nächstes Jahr für Porsche Langstreckenrennen fahren.

Ähnlich sicher ist die Fahrerwahl bei Lotus. Der sponsorenreiche Crashpilot Maldonado wird an der Seite des ehemaligen Crashpiloten Grosjean fahren. Das angeschlagene Sauber-Team wird auf Felipe Nasr und Marcus Ericsson setzen und somit sind Sutil und Gutierrez – vorerst – ohne Cockpit. Eine Entscheidung, die mit Sicherheit durch Geld vereinfacht wurde.

Neue nasen und weitere technische Änderungen werden kommen

Wird sich aerodynamisch etwas ändern? Jein. Die Nasen werden erneut verschönert und nicht mehr wie Nasenbären aussehen. Schöner, aber auch wieder gewöhnungsbedürftig. Lotus wird aus diesem Grund mit einer komplett neuen Aerodynamik fahren. Hatte man dieses Jahr noch auf ein unkonventionelles Design gesetzt und das Auto ganz der Doppelnase angepasst, so wird nächstes Jahr mit einer tiefen Nase und einem symmetrischen Auto gefahren – so, wie es bereits bei Testfahrten gezeigt wurde (http://s30.postimg.org/ncnla3035/Lotus.png Quelle: Formula1.com).

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Quelle: Formula1.com

Alle anderen Teams werden nachziehen müssen und es ist damit zu rechnen, dass Ferrari und besonders Mercedes einen Entwicklungsvorsprung haben werden, denn diese hatten dieses Jahr bereits eine tiefe Nase. Aufgrund des strengen Reglements ist mit wenigen Überraschungen zu rechnen. Der angeblasene Diffusor, die hohen Nasen, F-Schacht, Doppeldiffusor und FRIC– alles verboten. Das Reglement bleibt damit stabil und es ist mit keinen größeren Innovationen oder Tricks zu rechnen. Eher folgen weitere Verbote.

Der V6-Hybrid-Antrieb wird bleiben. Dessen tiefer, leiserer, aber auch verpöhnte Sound wird uns also auch noch nächstes Jahr verwöhnen. Für die großen Firmen ist der Antrieb hingegen ein Segen und lockt bereits neue Hersteller an, wie Honda – die nach der Finanzkrise ihr Superauto Ross Brawn überließen und damit eine Weltmeisterschaft verschenkten. Manchmal tauchen sogar Gerüchte um VW, Porsche und Audi auf, die jedoch immer wieder sofort dementiert werden.

Spannend ist jedoch die Entwicklung der Motoren. Eine totale Homologation gibt es nicht – obwohl oftmals das Gegenteil behauptet wird. Alle Hersteller haben genug Freiheiten um nächstes Jahr Neuerungen zu bringen, auch Mercedes. Diese werden deswegen voraussichtlich auch nächstes Jahr das Maß aller Dinge sein. Es ist sogar damit zu rechnen, dass Mercedes den Motor noch leistungsstärker macht. Alle anderen Hersteller müssen deswegen hart arbeiten und den Vorsprung abbauen. Renault wird deswegen an der Leistung ihrer Aggregate arbeiten und den Motor, Mercedes nachempfunden, neu aufbauen müssen. Dieses sollte nicht nur eine bessere Gewichtsverteilung bringen, sondern auch zusätzliche PS, die dringend benötigt werden. Von Ferrari kam während der Saison, bezüglich des Motors kaum eine Information. Bisher soll die Zuverlässigkeit die Achillesferse sein, also muss besonders daran gearbeitet werden. Aber außer Frage steht, dass auch hier von Mercedes kopiert werden muss. Und Neueinsteiger Honda? Honda ist ein Rätsel. Es kann sein, dass diese Mercedes auf Anhieb schlagen, aber eher ist damit zu rechnen, dass es zwei bis drei Jahre brauchen wird, bis erste, ernsthafte Erfolge eintreten. Dieses würde auch zu dem mehrjährigen Engagement von Alonso und Button passen.

Ändert sich etwas bei der Zulieferung der Motorisierung? Nicht wirklich. Nur Lotus wird zu Mercedes wechseln und sollte bessere Ergebnisse einfahren, wenn Maldonado nicht alles zu Schutt und Asche fährt. An Zuversichtlichkeit fehlt es dem Team jedenfalls nicht, denn man tönt jetzt schon davon Williams zu schlagen.

Adrian Sutil (D), Sauber F1 Team.  Bahrain International Circuit.

Wird uns die nächste Saison, abseits von Maldonados Ausflügen und Schikanen von Alonso gegen Button, noch mehr Action bringen? Ja, denn es werden Magnesium-Streifen unter die Autos montiert und wir dürfen uns über mehr Funkenflüge freuen. Ein Hoch auf die Formel-1 Saison 2015!

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