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FIA World Endurance Championship – besser als die Formel1?

Wenn die Formel 1 das Äquivalent des 100-Meter-Laufs des Motorsports ist, dann dürfte die FIA World Endurance Championship der Marathon der Sportart sein. Mindestens 6 Stunden dauern die Rennen der Weltmeisterschaft. In Le Mans geht es sogar 24 Stunden hoch her.

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft der FIA ist nichts für Menschen mit schlechtem Sitzfleisch. Über die 2-Stunden-Rennen der Formel 1 können die Fahrer der World Endurance Championship nur müde lächeln, handelt es sich dabei doch gerade einmal um höchstens ein Drittel der Fahrlänge ihres Wettbewerbes. Ausgetragen wird die Veranstaltung seit dem Jahr 2012. Die Idee stammt vom Automobile Club de l’Ouest, der den Wettbewerb seit Anfang an organisiert. Als Vorbild für die verschiedenen Rennen kommt das Reglement des 24-Stunden-Rennens von Les Mans zum Einsatz. Ursprünglich lief die Veranstaltung unter dem Titel Intercontinental Le Mans Cup. Nachdem der Automobilweltverband FIA der Rennserie jedoch 2012 den Status einer Weltmeisterschaft verlieh, wurde der Name in World Endurance Championship geändert. An den Start gehen dabei vor allem Sportprototypen und Gran Turismos. Aktuell sind beispielsweise Marken wie Audi, Nissan, Porsche und Toyota vertreten. Die Teams treten dabei mit namhaften Fahrern wie zum Beispiel das Porsche Team mit Marc Lieb, Brendon Hartley oder Mark Webber.

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Vier Klasse – sechs Titel

Die Fahrer der FIA World Endurance Championship kämpfen im Zuge des Wettbewerbes um insgesamt sechs Titel, wobei diese sich auf vier unterschiedliche Klassen aufteilen. Zum einen gibt es jeweils einen Titel für die Weltmeister der Klassen LMP1 und LMP2 Prototypen. Dazu kommen die zwei Klassen aus der GTE-Kategorie. Hier trifft das Reglement eine Unterscheidung zwischen Teams, die mit professionellen Fahrern an den Start geht, und Teams, deren Fahrer sich aus dem Amateurbereich rekrutieren. Die Punktevergabe erfolgt dabei ähnlich der Formel 1. Die ersten 10 Fahrer erhalten abgestuft Punkte für ein Ergebnis. Jeder Fahrer ab Platz 11 erhält einen halben Punkt, vorausgesetzt, er beendet das Rennen. Für das 24-Stunden-Rennen von Les Mans dürfen sich die Fahrer über die doppelte Punktzahl freuen.
Trotz der jeweils eigenen Titel für die vier Klassen darf sich am Ende jedoch nur ein Fahrer Weltmeister nennen. Dazu sollte man mit seinem Wagen entweder in der Klasse LMP1 oder LMP2 antreten. Nur diese Fahrer machen die Weltmeisterschaft unter sich aus und können sich am Ende neben dem Gewinn in ihrer Klasse auch über den Weltmeistertitel freuen. Vollkommen auf die Klasse LMP1 beschränkt ist zudem die Konstrukteursweltmeisterschaft. Auch hier finden sich wieder Ähnlichkeiten zur Formel 1. Das beste Team wird am Ende der Saison mit dem Konstrukteursweltmeistertitel ausgezeichnet. Aktuell ist dabei übrigens Audi Rekordhalter. Sowohl 2012 als auch 2013 ging der Titel an das Werksteam.

Sicher durch das Rennen

Um die langen Rennen der FIA World Endurance Championship zu überstehen zu können, müssen die Fahrer top ausgerüstet sein. Mindestens sechs Stunden dauert ein Rennen der Serie. In Les Mans geht es sogar über die volle Distanz von 24 Stunden. Hier entscheidet nicht nur allein das Auto über den Sieg oder die Niederlage, sondern auch die Ausrüstung der Fahrer. Vor allem die Rennkleidung wird immer wichtiger und sorgt nicht nur für ein angenehmes Fahren. Gerade bei so langen Rennen ist die Beanspruchung des Materials so groß, dass die Unfallwahrscheinlichkeit noch einmal steigt. Die Sicherheit der Fahrer ist ein wichtiger Punkt in der FIA World Endurance Championship und wird beispielsweise auch durch die richtige Rennkleidung garantiert. Durch moderne Rennanzüge und sichere Helme steigt die Wahrscheinlichkeit erheblich, einen Unfall unbeschadet oder nur mit geringen Verletzungen zu überstehen.

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Vom Nürburgring bis Le Mans

Für eine echte Rennserie gehört es sich natürlich, dass die Fahrer die ganze Welt bereisen. Bei der FIA World Endurance Championship befinden sich aktuell acht Rennen im Kalender. In der Zukunft könnte diese Zahl jedoch noch weiter ansteigen. So erfreuen sich die Veranstaltungen zunehmender Beliebtheit, weshalb die Veranstalter bereits schon eine Erweiterung auf neun Rennen in Erwägung ziehen.
Aktuell findet die Hälfte der Veranstaltungen der FIA World Endurance Championship in Europa statt. In Deutschland ist der Nürburgring der Austragungsort für die Fahrer und es gilt, nach sechs Stunden als Erster über die Ziellinie zu fahren. Dazu kommen Rennen in Silverstone und im belgischen Spa. Beide Strecken dürften Fans der Formel 1 bekannt vorkommen. Die Königsfahrt dürfte jedoch ohne Zweifel in jedem Jahr in Le Mans stattfinden. Das Rennen ist die einzige Veranstaltung im Kalender der FIA World Endurance Championship, das nicht über sechs, sondern gleich über 24 Stunden geht.
Während sich die eine Hälfte der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf den europäischen Kontinent verteilt, finden die verbleibenden vier Rennen auf der ganzen Welt statt. Es geht in die USA auf den Circuit of the Americas in Texas, nach Japan auf den Fuji Speedway, nach China zum Rennen in Shanghai und nach Bahrain.

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Bilder: Paola Depalmas – AdrenalMedia.com

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