Zum Start des neuen Jahres zieht es den Blick der Rally-Fans nach Süden. Auf Kontinenten wie Afrika oder Südamerika findet jedes Jahr die berühmte Rallye Dakar statt, die seit nun 40 Jahren Freunde des Motorsports in ihren Bann zieht. Das rund 9000 Kilometer lange Rennen ist nicht einfach nur ein Autorennen, es ist ein echtes Abenteuer. Über Dünnen und Schotterpisten sowie durch enge Schluchten müssen die Fahrer sich kämpfen, wenn sie am Ende auf dem Siegertreppchen stehen wollen. Nicht umsonst gilt in jedem Jahr allein schon das Erreichen des Ziels als großer Erfolg. Viele Teams und Fahrer müssen schon vor dem Ende der zweiwöchigen Fahrt die Segel streichen.
Die Anfänge der Rallye Dakar
Die erste Rallye Dakar wurde im Jahr 1978 gestartet. Damals erfolgte der Startschuss direkt im Anschluss an den Weihnachtsfeiertag am 26. Dezember. Die Fahrt begann in Paris und endete rund zweieinhalb Wochen später in Dakar. Entsprechend erhielt die Veranstaltung auch ihren Namen, der bis heute geblieben ist, auch wenn man mittlerweile gar nicht mehr in jedem Jahr in Dakar ankommt.
Bis 2008 fand die Rallye Dakar ausschließlich in Europa und Afrika statt. Mit dem Jahr 2009 ging es dann erstmals nach Südamerika. Dem Kontinent sind die Veranstalter in den vergangenen Jahren treu geblieben. Besonders Buenos Aires hat sich zuletzt als ein beliebter Ort für den Start oder das Ziel erwiesen. Mitunter beginnt das Rennen sogar in der argentinischen Stadt und endet dort auch wieder.
Der Marathon unter den Rallye-Veranstaltungen
Was die Rallye Dakar so außergewöhnlich macht, ist der erhöhte Schwierigkeitsgrad für alle Beteiligten in fast allen Bereichen. Das Rennen ist als eine echte Marathonveranstaltung angelegt. So sitzen die Fahrer jeden Tag bis zu 800 Kilometer im Auto, wobei die Strecke wohlgemerkt nicht über eine gemütliche deutsche Autobahn führt. Unebenheiten und der Wüstenboden verlangen nicht nur von den Fahrern einiges ab, auch die Fahrzeuge selbst müssen viel aushalten.
Dies ist eine der größten Schwierigkeiten für die Teams, da es bei der Rallye Dakar mit einer Ausnahme keine Ruhetage gibt. Die Wartung und die Reparaturen müssen also immer dann erledigt werden, wenn man nicht gerade auf der Strecke ist. Fahrer und Teams, die sich verspäten, arbeiten dann schon gern einmal bis in die Nacht und müssen auf Schlaf und Ruhe verzichten. Nicht umsonst liegt die Ausfallquote bei der Rallye Dakar in jedem Jahr bei weit über 50 Prozent.
Bis an die Grenzen
Ein wichtiger Faktor bei der Rallye Dakar ist die Tatsache, ob man mit einem Team oder allein unterwegs ist. Im Team können Mechaniker, Ingenieure und Strategen wichtige Hilfen sein, allerdings gibt es auch den einen oder anderen Einzelkämpfer in jedem Jahr. Diese werden besonders an die Grenze getrieben, da sie faktisch ohne Sicherheitsnetz fahren. Die Temperaturen und das Klima in Südamerika sind ein wichtiger Faktor, nicht umsonst trinkt jeder Fahrer im Schnitt bis zu fünf Liter pro Fahrt.Allerdings muss man sich auch keine Sorgen machen, verloren zu gehen. Jedes Fahrzeug wird mit einem Tracking-System ausgestattet, das auch ohne Handy-Empfang in der jeweiligen Region funktioniert. Auf diese Weise können die Sicherheitskräfte und die Veranstalter ihre Fahrer immer im Auge behalten und bei Not- und Unfällen schnell eingreifen.
Die bekanntesten Sieger
Wenn man über die erfolgreichsten Fahrer der Rallye Dakar spricht, dann gibt es aus deutscher Sicht nur einen Namen: Jutta Kleinschmidt. Die Fahrerin ist bis heute nicht nur die einzige Frau, die jemals die Ralley gewinnen konnte, sie ist auch die einzige Deutsche, der das Kunststück gelang.
In den Top 10 der erfolgreichsten Fahrer ist Kleinschmidt allerdings trotzdem nicht vertreten. Diese wird vor allem von Franzosen bestimmt. Unangefochten auf Platz 1 steht Stéphane Peterhansel, der seit über 25 Jahren ein fester Bestandteil der Rallye Dakar ist. Peterhansel gewann das Rennen in einem Auto bereits sieben Mal (unter anderem auch in 2016 und 2017) und war in den 90ern zusätzlich noch sechs Mal mit dem Motorrad erfolgreich. Da kann auch der Finne Ari Vatanen nicht mithalten, der die Ralley in seiner Karriere vier Mal gewinnen konnte und auf Platz 2 der Bestenliste steht.
Titelbild: Marcelo Maragni/Red Bull Content Pool
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