Familienkutsche Extrem: Der Audi RS6 von Abt Auto
Wer einen ersten Blick auf den Audi RS6 wirft, der könnte den Wagen durchaus auch für ein Familienauto halten. Zugegeben es würde sich in jedem Falle um ein sehr teures und gleichzeitig sehr gut motorisiertes Familienauto handeln, allerdings ändert dies nichts an der Tatsache. Spätestens durch das Upgrade von Abt sollten diese Gedanken jedoch verschwinden.
Das Tuning-Unternehmen hat dem RS6 passend zum eigenen 120-jährigen Firmenjubiläum eine Generalüberholung verpasst. Wie es sich für Abt gehört, stand dabei besonders die Power unter der Motorhaube im Mittelpunkt. Obwohl der Audi RS6 in diesem Bereich ohnehin kein Kind von Traurigkeit ist, haben die Ingenieure noch weiter an den PS-Zahlen geschraubt. Wer sich für das Modell interessiert, sollte sich aber beeilen. Von der Sonderversion des Wagens gibt es nur eine sehr kleine Stückzahl.
Noch mehr Power
Mit bis zu 605 PS kann sich die herkömmliche Version des RS6 eigentlich durchaus sehen lassen. Im Vergleich zum Abt-Update fehlt allerdings doch einiges. So haben sich die Ingenieure des Unternehmens das V8-Triebwerk noch einmal vorgenommen und konnten über 100 PS mehr herauskitzeln. So wird der Wagen nun sogar mit 730 Pferdestärken angetrieben und bringt ein Drehmoment von 920 Nm auf die Straße. Beschleunigungstechnisch macht dem Audi RS6 nun keiner mehr was vor. Die 100 Kilometer pro Stunde erreicht der Wagen in schnellen 3,2 Sekunden. Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 320 Stundenkilometer beschränkt.
Trotz der Beschränkung dürfte der Audi aber selbst vollbepackt viele andere Sportwagen hinter sich lassen. Dazu trägt auch ein neues Aerodynamik-Paket bei, das von den Ingenieuren bei Abt ebenfalls verbaut wurde. Die Lufteinlassblenden, die Frontflics, die Spiegelkappen, das Heckschürzenset und der Heckschürzenaufsatz sind dabei aus Sichtcarbon und machen auch optisch einen starken Eindruck.
Exklusiver den je
Wie es für limitierte Angebote von Abt typisch ist, hält sich die Anzahl der produzierten Wagen stark in Grenzen. Bei dem Audi RS6 ist das Angebot sogar noch limitierter als sonst üblich. Lediglich zwölf Modelle hat das Unternehmen produziert. Wer sich für den Kauf des Wagens entscheidet, befindet sich am Ende also in einem sehr elitären Club. Allerdings sollte auch das entsprechende Kleingeld vorhanden sein.
Wenig überraschend ist der RS6 in der Abt-Fassung kein Schnäppchen. Genau 220.000 Euro muss man schon mitbringen, wenn man ihn sein Eigen nennen möchte. Im Vergleich zum klassischen Audi RS6 sind dies immerhin rund 60.000 Euro mehr. In Hinblick auf die zusätzlichen PS und das Aerodynamik-Paket mag der Preis durchaus gerechtfertigt sein. Ein Schnäppchen ist der Audi RS6 in jedem Falle nicht.
Edelmanufaktur im Familienbetrieb
Das Unternehmen Abt ist schon seit vielen Jahren ein treuer Partner von Audi. Neben Tuningaufgaben betraut der große Hersteller den Familienbetrieb nicht selten auch mit kleineren Entwicklungsarbeiten oder sogar Kleinserientests. Gegründet wurde Abt bereits schon vor 120 Jahren. Zu Beginn handelte es sich bei dem Unternehmen in Kempten allerdings um eine Pferdeschmiede. Noch vor dem Ersten Weltkrieg erkannte Firmengründer Johann Abt aber die Chancen, die ihm die Autoindustrie bieten kann, und so baute er gleichzeitig auch eine Werkstatt auf.
In den 50er Jahren stieg Gründer-Enkel Johann Abt in den Motorsport ein und feierte dort einige Erfolge. Einer der Hauptgründe dafür war seine Fähigkeit, aufgrund technischen Wissens mehr aus dem Motor heraus zu holen. Bis heute ist das Unternehmen dem Rennsport treu geblieben. Im Jahr 1962 folgte dann schließlich der Einstieg in die Tuning-Szene. Mittlerweile arbeiten rund 170 Mitarbeiter für Abt Sportsline und das Unternehmen bietet seine Produkte in über 50 Ländern an.
Kommentare
Schreibe deine Meinung zum ArtikelHugo Bass
30. November 2016Exklusiver *denn* je 😉