Im Mittelpunkt von Fauda stehen israelische Agenten, die im Westjordanland undercover arbeiten. Sie tarnen sich als Palästinenser, um so an Informationen über mögliche Terroranschläge zu kommen. Aber auch sie selbst schrecken vor Gewalt und Entführung nicht zurück, wenn es ihnen bei der Erfüllung ihrer Aufträge hilft. Die Arbeit ist wenig überraschend sehr gefährlich, denn eine Enttarnung kann durchaus zum Tode des Agenten führen. Daher auch der Name der Serie. Fauda kommt aus dem Arabischen und bedeutet übersetzt Chaos. Es wird den Agenten immer dann zugerufen, wenn die Geheimidentität aufgeflogen ist.
Rückkehr in den aktiven Dienst
Im Mittelpunkt der Handlung steht der Familienvater Doron Kavillio, der in seiner Jugend als ein Soldat der israelischen Spezialeinheit aktiv war. Mittlerweile hat er sich aus dem Job aber zurückgezogen. Statt ein Leben in ständiger Gefahr zieht er den Anbau von Wein und ein ruhiges Familienleben vor. Dies ändert sich jedoch, als Kavillio erfährt, dass eines seiner früheren Ziele noch am Leben ist. Ein Terrorist, den er glaubt, erschossen zu haben, ist immer noch aktiv und plant neue Anschläge. Kavillio lässt sich noch einmal zu einer Rückkehr in seinen alten Job bewegen. Er will eine letzte Mission absolvieren, ist jedoch schon bald wieder dazu gezwungen, eine ganze Reihe von Grenzen zu überschreiten.
Fauda wurde anfangs abgelehnt
Auch wenn es sich bei Fauda um eine israelische Produktion handelt, stieß die Serie bei den TV-Sendern des Landes zunächst auf wenig Gegenliebe. Zu viel Arabisch wurde den Senderverantwortlichen gesprochen, weshalb sie das Format ablehnten. Der kleine Sender Yes Oh übernahm schließlich die Produktion und begann mit der Ausstrahlung im Jahr 2015. Dass das Budget zunächst beschränkt war, sieht man der Serie vor allem in der 1. Staffel an. Mit Staffel 2 war dann aber auch Netflix im Boot, welche die Serie auch nach Deutschland brachten.
Trotz anfänglicher finanzieller Beschränkungen kann Fauda inhaltlich und schauspielerisch von der ersten Minute an überzeugen. Die Macher erschaffen eine Welt voller Grautöne und es gibt keine klaren Helden. Hier macht sich jeder die Hände schmutzig und alles wirkt sehr realistisch. Dies ist aber auch keine große Überraschung. Die Autoren Avi Issacharoff und Lior Raz kennen sich in der Thematik richtig gut aus. Issacharoff berichtete jahrelang als Journalist über die palästinensischen Gebiete in Israel, während Raz selbst in jungen Jahren in einer Spezialeinheit dient. In Fauda spielt er daher auch gleich die Hauptrolle des Doron Kavillio.
Der Konflikt in Israel
Der Streit rund um das Westjordanland schwelt mittlerweile seit über 50 Jahren. Seitdem Israel das Gebiet 1967 eroberte und anschließend annektierte, kämpfen viele dort lebende Araber für ihre Unabhängigkeit. Die Region ist daher alles andere als stabil und es kommt in Israel immer wieder zu Anschlägen, deren Ursprung im Westjordanland liegt.
Die Serie Fauda bringt diesen Konflikt auf die TV-Bildschirme, ohne aber belehrend zu wirken. Auch wenn von arabischer Seite oft die Darstellung der nichtisraelischen Figuren kritisiert wird, zeigt die Serie doch vor allem Menschen. Zwar wird der Konflikt aus der israelischen Sicht erzählt, dies bedeutet jedoch nicht, dass alle Israelis Helden sind. Die Welt in Fauda ist grau und deshalb so spannend.
Fauda kommt aktuell auf zwei Staffeln. Alle 24 Episoden sind bei Netflix verfügbar. Die dritte Staffel soll dieses Jahr noch folgen.
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