Sonntagnachmittag ist für Rennsportfans in Deutschland Formel 1-Zeit. Ähnlich wie die Bundesliga um 15.30 Uhr am Samstag ist der Rennstart am Sonntag um 14 Uhr für viele Fans ein fester Termin im Kalender. Auch wenn mittlerweile viele Rennen in Übersee stattfinden, hat sich daran nicht viel geändert. Die Weltmeisterschaft gehört für Rennsportfans einfach zum Wochenende dazu. Gerade im Vergleich zu den Anfängen ist es beinah unglaublich, was für eine Entwicklung die Formel 1 genommen hat. Mit den sieben Rennen aus der allerersten Saison hat der Rennkalender heute kaum noch Gemeinsamkeiten.
Die Anfänge der Formel 1
Der Rennsport an sich ist praktisch so alt wie die Entwicklung des Autos. Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es erste Rennen, wobei damals noch von Stadt zu Stadt gefahren wurde. Aufgrund der Gefahren entschloss man sich jedoch bald, eigene Strecken für die Rennfahrer zu bauen. Im Jahr 1950 fand dann schließlich die erste Weltmeisterschaft in der Formel 1 statt. Damals umfasste der Rennkalender lediglich sieben Stationen, wobei sich Nino Farina zum ersten Weltmeister krönen ließ. In den folgenden Jahren musste er aber Juan Manuel Fangio den Titel überlassen. Fangio gewann insgesamt fünf Weltmeisterschaften.
Technische Kuriositäten
Wie sehr sich der Rennsport von den Anfängen der Formel 1 bis heute verändert hat, kann man auch an den Rennwagen sehen. Mit den frühen Autos haben die heutigen Boliden kaum noch etwas gemeinsam. Über die Jahre gab es allerdings auch immer wieder sehr skurrile Ideen, die selbst in der damaligen Zeit für komische Blicke gesorgt haben dürften. So versuchte sich das Team Tyrell 1976 beispielsweise an einem Auto, bei dem man auf der Vorderachse vier Reifen verbaute. Der Plan war, dem Fahrer auf diese Weise mehr Grip zu geben. Durchsetzen konnte sich die Idee nicht. Auch im Jahr 1998 gingen die Konstrukteure einen ganz eigenen Weg. So zierten die Fahrzeuge plötzlich neue aufgestellte Flügel. Diese waren allerdings nicht nur optisch alles andere als ansprechend, sondern verstießen auch gegen die Regeln. Ein Verbot setzte dem Konstrukteursexperiment schnell ein Ende.
Von Ferrari bis Williams
Über die Formel 1 zu reden, bedeutet natürlich auch über die Rennställe zu sprechen. Seit der Gründung fuhren insgesamt über 300 Teams um die prestigeträchtige Weltmeisterschaft. Bis 1981 war es dabei sogar möglich, dass das Team nicht der Konstrukteur des Autos war. Eine Regeländerung macht dies heute aber nicht mehr möglich. Die Kosten und die Konstrukteursaufgabe sorgen bis heute dafür, dass immer wieder Teams die Formel 1 verlassen und neue hinzukommen. Nur wenige Rennställe sind wirklich lange Teil der Formel 1. Zu ihnen gehören Ferrari, McLaren, Williams, Lotus, Renault, Benetton und Sauber.
Die erfolgreichsten Fahrer
Die Formel 1 wurde wie viele andere Sportarten auch nicht nur durch ihre Teams, sondern natürlich auch durch die Fahrer geprägt. Aus deutscher Sicht muss man hier an erster Stelle natürlich Michael Schumacher erwähnen. Schumacher ist mit insgesamt sieben WM-Titeln bis heute Rekordweltmeister und dominiert praktisch alle großen Statistiken. Seine erfolgreichste Zeit erlebte er dabei im Team von Ferrari. Ähnlich legendär wie Schumacher in Deutschland ist Alain Prost in seiner Heimat in Frankreich. Prost gewann in seiner Karriere insgesamt vier WM-Titel. Somit kommt er auf die gleiche Anzahl wie ein gewisser Sebastian Vettel. Der Deutsche gewann seine Titel für das Team Red Bull und zwar hintereinander. Mittlerweile ist Vettel für Ferrari aktiv. Bei den gängigen Wettanbietern wie bei den Formel 1-Wetten bei bet365 steht Vettel auch diese Saison hoch im Kurs.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch Niki Lauda. Viele Zuschauer kennen den Österreicher heute vor allem als TV-Experte. In den Jahren 1975, 1977 und 1984 war Lauda allerdings auch drei Mal Formel-1-Weltmeister, wobei ihn selbst ein schwerer Unfall nur kurz zurückwerfen konnte.
Große Tragödien
Rennsport ist grundsätzlich immer eine gefährliche Angelegenheit. Vor allem in den frühen Jahren der Formel 1, in denen die Sicherheitsvorkehrungen noch deutlich geringer waren, gab es immer wieder schwerwiegende Unfälle zu beklagen. Erstmals tödlich verunglückte ein Fahrer im Jahr 1954. Der Belgier Charles de Tornaco war für den Rennstahl Ferrari unterwegs und hatte es in seiner Karriere lediglich einmal bis ins Ziel eines Rennens geschafft. Auch beim Gran Premio di Modena bekam de Tornaco wieder Schwierigkeiten und starb schließlich in Folge eines Unfalls. Den ersten deutschen Todesfall gab es in der Formel 1 1961 zu beklagen. Wolfgang Graf Berghe von Trips verunglückte beim Großen Preis von Italien in Monza in seinem Ferrari und riss dabei 15 weitere Menschen mit in den Tod. Tragischerweise war er in der Saison so erfolgreich wie nie zuvor und wurde nach seinem Tod sogar Vize-Weltmeister.
Der Fall Ayrton Senna
Natürlich kann man nicht über tragische Fälle in der Formel 1 schreiben, ohne Ayrton Senna zu erwähnen. Der Brasilianer gilt bis heute als einer der besten Rennfahrer aller Zeiten, was sich auch in seinen Weltmeistertiteln 1988, 1990 und 1991 widerspiegelt. Im Jahr 1994 endete die Karriere von Ayrton Senna allerdings auf tragische Weise. Bei einem Unfall wurde der Brasilianer so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später starb. Das Ereignis war so einschneidend in der Formel 1, dass in der Folge eine ganze Reihe von neuen Regeln getroffen wurden, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. Seitdem ist kein Fahrer mehr direkt auf der Rennstrecke gestorben. Allerdings zeigte der Unfall von Jules Bianchi im Juli 2015, dass die Formel 1 auch heute noch gefährlich ist. Der Fahrer von Marussia-Ferrari starb neun Monate nach dem Rennunfall.
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