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Robert Harting – der Hüne mit dem Diskus

Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportler, Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr und liebt die abstrakte Malerei. Wir sprechen von Robert Harting, Muskelpaket und mehrfacher Weltmeister im Diskuswurf.

Der deutsche Diskuswerfer Robert Harting wurde am 18. Oktober 1984, als ältester zweier Söhne, in Cottbus geboren. Die Leidenschaft für den Leistungssport liegt in der Familie. Schon seine Eltern, Gerd und Bettina Harting, waren früher Leistungssportler in der ehemaligen DDR. So war seine Mutter Kugelstoßerin und sein Vater Diskuswerfer. Auch sein jüngerer Bruder Christoph ist ebenfalls ein erfolgreicher Diskuswerfer, er wurde 2012 deutscher U23 Meister.
Auch im privaten Bereich zählt Robert Harting auf den Leistungssport, denn er ist mit der Diskuswerferin Julia Fischer liiert. Harting lebt in Berlin, wo er Sportsoldat bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr ist. Außerdem studiert er an der Universität der Künste Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und zu seinen Hobbies gehört, neben dem Sport, die abstrakte Malerei.

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Robert Harting feiert seine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London auf seine Weise.

Hartings sportliche Erfolge sind zahlreich und begannen schon in jungen Jahren: 2001 wurde er Vize-Jugendweltmeister. 2001 – 2003 war er deutscher Jugendmeister im Diskuswerfen und 2003 gleichzeitig auch noch im Kugelstoßen. 2007 wurde Harting mit 63,79 Metern deutscher Meister in Erfurt. Im August 2007 wurde er mit 66,68 Metern überraschend Zweiter bei der Weltmeisterschaft in Ōsaka. 2008 gelang es Harting, wie auch in den Folgejahren, seinen Titel als deutscher Meister zu verteidigen. Einen guten vierten Platz belegte er dann ebenfalls 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking. Seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg feierte Harting dann 2009 im Heimatland. Bei der Leichtathletik-WM in Berlin wurde er mit 69,43 Metern Weltmeister und die Erfolgsserie ging munter weiter: 2010 wurde er bei der EM in Barcelona Zweiter.

Weltmeistertitel widmet er gefallenem Kameraden

2011 gelang es ihm mit einer Weite von 68,49 Metern seinen Weltmeistertitel in Daegu trotz einer Entzündung in der Patellasehne zu verteidigen. Diesen Titel widmete Robert Harting mit den Worten „Das Gold widme ich einem Kumpel, der im Mai in Afghanistan gefallen ist”, seinem gefallenen Bundeswehrkameraden Markus Matthes. Der Hauptmann ist drei Tage vor seinem 34. Geburtstag in der Nähe des Regionalen Wiederaufbauteams Kundus bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben gekommen. Ihm galten im Moment des großen Triumphs Robert Hartings Gedanken.


Robert Harting bei den ersten „Offenen integrativen CISM Leichtathletik-Europameisterschaften“ – zusammen mit versehrten Soldaten.

Im Mai 2012 gelang es Harting erstmals die 70-Meter-Marke bei den Werfertagen in Halle (Saale) zu knacken. Dort steigerte er seine persönliche Bestleistung auf 70,31 Meter, die er drei Tage später in Turnov beim Leichtathletik-Meeting nochmals auf 70,66 Meter verbesserte. 2012 wurde Harting bei der EM in Helsinki mit 68,30 Metern erstmals Europameister. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gelingt Harting dann noch der Riesen-Coup. Mit einer Weite von 68,27 Metern gewann er die Goldmedaille. Wohlgemerkt der erste Olympiasieg für die deutsche Leichtathletik seit 2000. 2013 gelang es ihm dann auch mit 69,11 Metern in Moskau bei der WM seinen Weltmeistertitel zu verteidigen.

Als Anerkennung seiner sportlichen Leistungen wurde Robert Harting im Dezember 2013 dann wieder, wie bereits schon im Jahr 2012, in Baden-Baden zum Sportler des Jahres gewählt. Den Preis nahm er persönlich, unter den Augen seiner Lebensgefährtin Julia Fischer, stolz entgegen.

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