Der legendäre Land Rover Defender tritt ab Auto
Beinah 70 Jahre hat er nun schon auf dem Buckel und kommt damit auf ein fast biblisches Alter. Der Land Rover Defender ist seit vielen Jahren eines der Männerautos überhaupt. Nun stehen die Produktionshallen seit einigen Wochen still.
Es ist bezeichnend, dass es nicht eine sinkende Nachfrage für das Ende eines der bekanntesten Autos aller Zeiten sorgt, sondern eine EU-Richtline. Nicht mehr zeitgemäß und mit den Bestimmungen zum Fußgängerschutz unvereinbar endet damit eine Epoche, die ihresgleichen sucht. Es gibt praktisch kein anderes Auto, das mit dem Land Rover Defender vergleichbar wäre. Von Anfang an war einfach wie für die Fahrt im Gelände geschaffen. Dies machte ihn wie nur wenige Autos zuvor zu einem echten Männerwagen.
Wer mit seinem Land Rover Defender eine Fahrt ins Gelände plante, der konnte praktisch sicher sein, dass er auch wirklich ankommt. Sein Ende wird in jedem Falle eine Lücke hinterlassen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch ausreichend Ersatzteile für den Range Rover Defender gibt, damit dieser Geländewagen nicht so schnell von der Straße verschwinden wird.
Land Rover Defender: Über 60 Jahre Geschichte
Für den Automobilhersteller Rover war die erste Fassung des Land Rovers so etwas wie der Weg aus der Krise. In den 40er Jahren baute das Unternehmen vor allem Luxusautos, fand damit im und nach dem dem 2. Weltkrieg jedoch kaum noch Kunden. Kurzerhand entschied man sich einen neuen Weg zu gehen und erschuf 1947 den ersten Land Rover. Im Gegensatz zu den bisherigen Autos sollte der Wagen beispielsweise auch die Landwirtschaft ansprechen und dort mit seiner Fahrfähigkeit im Gelände punkten. Dieser Plang ging am Ende voll auf. Der erste Land Rover wurde ein Erfolg und verhalf dem Unternehmen tatsächlich wieder dabei, auf die Beine zu kommen.
Knapp zehn Jahre später brachte Rover das Nachfolgemodell auf den Markt und setzte damit die Erfolgsgeschichte fort. Zu Beginn bekamen die Modelle dabei nur den simplen Namen Land Rover sowie eine Versionsnummer. Erst 1990 wurde die Marke offiziell in Land Rover Defender umbenannt. Der Name ist bis heute geblieben und wird sich auch am Ende des Lebenszyklus nicht mehr ändern.
Feuerwehr, Militär und Katastrophenschutz
Die Verlässlichkeit und die Robustheit des Land Rover Defender sind zwei der Hauptgründe, warum der Wagen bis heute eine treue Fangemeinde besitzt. Auch der stabile Kastenrahmen, der schon in der Urfassung prägnant für den Defender war, hat sich über die Jahre gehalten. Zudem zeichnet sich der Wagen durch einen höheren Zulandungsfaktor als vergleichbare Konkurrenzmodelle aus. Dadurch wurde der Land Rover Defender beispielsweise auch interessant für die Feuerwehr und den Katastrophenschutz.
Das Militär lies sich ebenfalls schnell von Vorzügen des Geländewagens überzeugen. In Großbritannien wird der Rover bereits seit dem Produktionsstart der Series 2 eingesetzt. Andere Länder folgten spätestens 1996, als Rover mit dem Wolf seine militärische Variante des Defenders auf den Markt brachte. Im Kern blieb der Land Rover Defender jedoch auch immer ein Fahrzeug für die zivile Nutzung. Dass er trotzdem auch vom Militär genutzt wird, zeigt, was für ein Allrounder der Wagen letztendlich ist.
Der letzte Rover vom Band
Soviel der Land Rover Defender über die Jahre auch mitgemacht hat, seit Ende Januar geht seine Geschichte erst einmal zu Ende. Am 29. Januar wurde die Produktion durch den Hersteller offiziell eingestellt, sodass der Rover nach 68 Jahren nicht weiter produziert wird. Dass es ausgerechnete politische Vorschriften sind, die das Ende besiegeln, kam bei den meisten Fans allerdings alles andere als gut an. Letztendlich reichte der Aufschrei der treuen Fangemeinde jedoch nicht aus. Vollkommen am Ende ist der Defender allerdings trotzdem nicht. Ein Nachfolger in moderner und vor allem gesetzlich korrekter Form ist bereits schon in Arbeit. Der neue Land Rover Defender soll dann in drei Jahren auf dem Markt erscheinen. Ob er an die Geschichte seiner erfolgreichen Vorgänger anknüpfen kann, wird sich zeigen müssen.