Mit dem Mercedes F015 stellt der Stuttgarter Automobilhersteller seine Vision für das Autofahren der Zukunft vor. Diese umfasst nicht nur ein selbst fahrendes Auto und umweltschonende Elektrotechnik, sondern auch eine Loungeatmosphäre, die zum Relaxen einlädt.
Es sieht aus wie ein Auto aus der Zukunft und genau dies soll es am Ende auch sein. Der Mercedes F015 dürfte in seiner jetzigen Form mit großer Wahrscheinlichkeit nie auf den Straßen Deutschlands anzutreffen sein und trotzdem lohnt sich ein Blick auf den Konzeptwagen. Mit autonomen Fahren und der Elektrotechnik befasst sich der F015 genau mit den beiden Kernthemen, die in der Automobilindustrie aktuell eine große Rolle spielen. Bei beiden setzt das Konzeptauto allerdings nicht unbedingt neue Maßstäbe. Zwar ist es durchaus beeindruckend, wenn der Mercedes sich auf Smartphoneanfrage selbst aus dem Parkhaus fährt, doch hat man Ähnliches auch schon von Konkurrenzprodukten gesehen. Der Elektroantrieb kann dagegen deutlich mehr beeindrucken. Mit gleich zwei E-Motoren kommt der Mercedes F015 auf eine Gesamtpower von 272 PS. Diese zeigen sich besonders bei der Beschleunigung. Knapp 6,7 Sekunden benötigt das Luxusauto von 0 auf 100 Stundenkilometer, bei einer Maximalgeschwindigkeit von 200 Km/h. Die dazugehörige elektrische Power muss natürlich auch irgendwo gespeichert werden. Die Brennstoffzeile des Wagens bietet genug Saft für rund 900 Kilometer. Als Sicherheit wurde zudem ein separater Akku eingebaut, der im Notfall noch einmal für 200 Kilometer Strom liefert.
Eine Lounge im Luxushotel
Während die Leistung und die Art und Weise, wie der Mercedes F015 autonom gesteuert sind, durchaus für Begeisterung sorgen können, ist das wirkliche Herzstück des Autos der Innenraum. Mercedes möchte den Menschen in der Zukunft die Freizeit zurückgeben, die sie normalerweise durch lange Autofahrten verlieren. Der F015 soll praktisch ein mobiler Lebensraum werden, in dem die Reisenden arbeiten, miteinander reden, relaxen oder Medien konsumieren können. Dass der Innenraum des Konzeptwagens geradezu zum Sitzen einlädt, ist dabei unbestreitbar. Man bekommt beinah das Gefühl, dass sich die Fahrer in der Lounge eines Luxushotels befinden. Erreicht wird dies durch die Tatsache, dass die beiden Fahrersitze sich um 180 Grad drehen lassen. In dieser Form ähnelt der Mercedes F015 beinah schon einem Zugabteil. Alternativ kann man aber auch ganz klassisch hintereinander sitzen. Hier hat der Fahrer zudem auch die Möglichkeit, selbst Hand ans Steuer zu legen. Nur im Lounge-Modus ist das Lenkrad eingefahren. Ansonsten kann die Person auf dem Fahrersitz jederzeit die Steuerung übernehmen. Außenstehende werden dabei sogar informiert. Je nachdem ob der Computer oder Fahrer den Mercedes F015 leuchten die Außenlampen in unterschiedlichen Farben.
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Ein einziger Touchscreen
Mit der edlen Sitzausstattung im Inneren ist das Highlight der Mercedes Zukunftsvision allerdings noch nicht erreicht. Auch das Thema Touchscreen nahm eine wichtige Rolle bei den Planungen ein, wie man im Inneren praktisch überall sehen kann. Die innere Seite des Mercedes F015 ist mehr oder weniger ein einziger Touchscreen und damit eine tolle Spielwiese. Da der Wagen die ganze Zeit online ist, kann man ohne Probleme auf den verschiedenen Wänden Medien konsumieren und beispielsweise Filme schauen. Dazu gibt es eine Vielzahl an Informationsanzeigen zum aktuellen Stand des Autos und der Fahrt, sodass die Passagiere immer auf dem Laufenden sind. Darüber hinaus befindet sich im Inneren des Mercedes F015 einen ausfahrbaren Tisch, in dem natürlich ebenfalls ein Touchscreen eingebaut wurde. Dieser ist ideal, um beispielsweise während der Fahrt ein paar Büroarbeiten zu erledigen.
Zukunftsvision autonomes Fahren
Was Mercedes mit seiner Zukunftsvision des Mercedes F015 zeigt, ist, dass gerade autonomes Fahren in den kommenden Jahren eines der Topthemen in der Automobilbranche bleibt. Interessanterweise ist aktuell mit Google gerade ein Softwarekonzern Vorreiter in diesem Bereich. Das mittlerweile vorgestellte System des Unternehmens beruht auf einer Software, die selbst lernt und sich somit immer besser im Straßenverkehr zurecht findet. Besonders bei der Unfallvermeidung hat Google hier schon große Fortschritte gemacht. Praktisch alle Unfälle der Google Cars sind auf Fehler menschlicher Fahrer zurückzuführen. Vor allem aus diesem Grund wird das Thema in Zukunft auch interessant für Versicherungen. Erweisen sich die Systeme wirklich als so sicher, wie bisher gezeigt, könnten Fahrer, die das selbstständige Fahren verzichten, mit günstigeren Tarifen belohnt werden. Bisher haben jedoch nur die wenigsten Versicherer auf die neue Technik reagiert. Die Allianz startet gerade als Vorreiter mit Telematik-Tarifen, die das Fahrverhalten genauer in die Berechnung der Versicherungsbeiträge einbeziehen. Dies ist noch sehr weit von Tarifen für selbstfahrende Autos entfernt. Allerdings bleibt den Unternehmen auch noch etwas Zeit. Eine massenhafte Verbreitung von selbstfahrenden Autos ist eher auf langfristige Sicht gesehen wahrscheinlich.“
Der Mercedes F015 im Test von Auto Bild TV
Bilder: Mercedes Benz
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