Gin hat sich in den vergangenen Jahren zu dem Trendalkohol überhaupt entwickelt. Die Zeiten, in denen der Hochprozenter nur mit Psychopathen oder Sadisten im Zusammenhang stand, wie Forscher meinten herausgefunden zu haben, sind vorbei. Heute entstehen praktisch tagtäglich neue Sorten, die nicht nur pur getrunken werden, sondern häufig auch als Grundlage für beliebte Cocktails dienen. Bei der großen Markenmenge fällt die Auswahl oft schwer. Mit diesen sechs Gins kann man aber in jedem Falle nicht viel falsch machen.
NB Gin
Das schottische Unternehmen NB Gin gehört zu den echten Traditionalisten unter den Ginherstellern. Um den Geschmack des Gins nicht zu verändern, wird unter anderem eine Delle in der Kupferdestille nicht beseitigt, da die Betreiber annimmt, dass diese eine signifikante Auswirkung auf das Endprodukt hat. Zu den Inhaltsstoffen gehören unter anderem Koriandersamen, Paradieskörner und Kardamom. Nur insgesamt acht Stoffe wandern in den Gin. Eine Flasche mit 0,7 Litern kostet im Fachhandel rund 35 Euro.
Tanqueray No.10
Die Charles Tanqueray & Co. Destillery London ist schon seit 1830 aktiv und gehört heute noch zu den renommiertesten Herstellern von Gin. Dabei werden auch nach über 100 Jahren immer noch neue Sorten entwickelt. Tanqueray No.10 erblickte zur Jahrtausendwende das Licht der Welt. Der Geschmack ist durch Zitrus- und Kamillenoten geprägt, wobei auch der Alkoholgehalt nicht zu verachten ist. Die Flasche gibt es für rund 30 Euro.
Farthofer Organic Gin
Farthofer Organic Gin beweist, dass auch in deutschsprachigen Ländern guter Gin zu finden ist. Die Herstellung findet im niederösterreichischen Öhling statt, wobei man großen Wert auf einen organischen Anbau legt. So sind Zutaten wie Wacholder, Koriander, Lavendel, Orangen und der indonesische Kubebenpfeffer rein ökologisch. Den Bio-Gin gibt es im ausgesuchten Fachhandel für rund 43 Euro.
Monkey 47
Der Monkey 47 dürfte vielen Ginliebhabern ein Begriff sein, schließlich gewann die Marke 2011 den Titel als bester Gin der Welt. Die Herstellung erfolgt im Schwarzwald, wo sich auch die Geheimzutat der Marke finden lässt. So gehören zu den 47 handverlesenen, pflanzlichen Rohstoffen auch frische Preiselbeeren. Die Flasche mit 0,5 Litern gibt es für rund 35 Euro im Fachhandel.
Hernö Juniper Cask Gin
Hernö Juniper Cask beweist, dass Schweden im Bereich der Alkoholherstellung mehr zu bieten als nur Wodka. Der Gin des Unternehmens wird eigens in Fässern aus Wacholderholz gelagert und erst nach 30 Tagen Reifung in die Flaschen abgefüllt. Dies kam 2015 bei den IWSC-Awards richtig gut, als man die Marke mit der „Gold-Outstanding“-Medaille auszeichnete. Wer sich selbst vom Geschmack überzeugen möchte, bekommt für rund 65 Euro im Fachhandel eine 0,5-Liter-Flasche.
Siegfried Rheinland Dry Gin
Die Ginmarke, die oft einfach nur Siggi genannt wird, stammt aus dem Rheinland. Trotz der Tatsache, dass die Region eigentlich eher für ihre Weinherstellung bekannt ist, kann sich der Gin wirklich sehen lassen. Geschmacklich stechen vor allem Wacholder, Lindenblüten und Pfeffer hervor. Der Preis für eine Flasche mit 0,5 Litern bewegt sich im Bereich von 30 Euro.
Im Aldi fündig werden?
Dass man für einen guten Gin nicht notwendigerweise in den Fachhandel muss, scheint aktuell Aldi zu beweisen. So machte der Discounter kürzlich Schlagzeilen, als seine Marke Oliver Cromwell London Dry Gin mit der Gold-Medaille durch die International Wine and Spirits Competition ausgezeichnet wurde. Allerdings wird dabei häufig vergessen, dass die Marke in den deutschen Fillialien gar nicht erhältlich ist. Auch handelt es bei der normalen Goldmedaille um eine Auszeichnung, die häufiger als angenommen vergeben wird. Dies bedeutet zwar nicht, dass der Gin selbst geschmacklich nicht überzeugen kann. Ob er qualitativ wirklich mit den Topmarken mithält, lässt sich aufgrund der Auszeichnung aber ebenfalls nicht feststellen. Zumindest preislich kann er mit umgerechnet 11 Euro aber tatsächlich punkten.
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