Der Elbschlosskeller – Deutschlands härteste Kneipe Mentertainment

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Hier ist St. Pauli noch so, wie es früher einmal war. Der Elbschlosskeller ist keine Kneipe für reiche Leute im Anzug, stattdessen ist hier jeder willkommen und dies zu jeder Tageszeit. Bei dem bunten Mix an Gästen kann es aber auch einmal etwas rauer zur Sache gehen.


Sich selbst als Deutschlands härteste Kneipe zu bezeichnen, bedeutet, eine gewisse Erwartungshaltung zu schaffen. Natürlich ist es jetzt nicht so, dass der geneigte Gast im Elbschlosskeller direkt mit einem Satz heißer Ohren empfangen wird und in alter Westernmanier jeder Abend mit einer zünftigen Keilerei zu Ende geht. Allerdings kommt es in der Kneipe durchaus immer wieder zu Zwischenfällen und auch das Klientel dürfte nicht jedem zusagen. Der Elbschlosskeller sieht sich als Überbleibsel des alten St. Pauli wie es früher einmal war. Hier geht es noch roh und auch rustikal zur Sache, was der Grund dafür ist, warum viel Gäste am Abend überhaupt vorbeikommen.

24 Stunden geöffnet – jeden Tag

Eröffnet wurde der Elbschlosskeller im Jahr 1952 und bis heute hat sich im Inneren eigentlich kaum etwas verändert. Wer schon seit vielen Jahrzehnten in die Kneipe einkehrt, der musste sich über die Jahre kaum mit Veränderungen herumschlagen. Seit der Eröffnung ist die Kneipe aber auch regelmäßiger Gast in den Schlagzeilen. Besonders in den 70er und 80er Jahren war von Kugelhagel über Messerstecherei praktisch alles dabei. Langeweile kennt der Gast des Elbschlosskellers nicht.

Auch der bekannte Serienmörder Fritz Honka verkehrt in den 70er Jahren in der Kneipe und brachte sie damit bei seiner Verhaftung ebenfalls noch einmal in die Schlagzeilen. Seine Opfer gabelte er zwar meist in der Kneipe Zum Goldenen Handschuh auf, der Keller gehörte aber ebenfalls zu seinem Jagdgebiet.

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Die Polizei kommt oft vorbei

Auch heute ist der Elbschlosskeller immer noch ein Ort für alle, die mit ruhiger Atmosphäre nicht viel anfangen können. Wer seinen Wein zu entspannter Jazzmusik trinken möchte, der ist hier definitiv an der falschen Adresse. In der Kneipe sind alle Gäste willkommen, egal ob sie woanders eventuell Hausverbot haben. Prostituierte, Obdachlose oder ehemalige Luden: Die Stammgäste der Kneipe bilden eine illustre Runde. Dabei spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass der Elbschlosskeller rund um die Uhr geöffnet hat und dies die ganze Woche über. Hier gibt es immer ein Bier oder einen Schnapps, während das Wort Zapfenstreich keine Bedeutung hat. Davon profitieren auch Obdachlose, die in der Kneipe übernachten dürfen. Manche von ihnen geben sie sogar als ihre offizielle Adresse an.

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Auch wenn die ganz wilden Zeiten in St. Paul mittlerweile vorbei sind, im Elbschlosskeller kommt der Gast dem alten Kiez so nahe wie beinah nirgendwo sonst noch. Bei dem rauen Klientel kann die Sache aber auch durchaus einmal aus dem Ruder laufen. Die Polizei ist auch in der heutigen Zeit ein häufiger Gast in der Kneipe. Während es manchmal eine ganze Weile ruhig ist, rücken die Beamten zu anderen Zeiten gleich vier Mal in der Woche an. Von Ehedisputen bis hin zu körperlichen Angriffen ist bis heute immer noch alles dabei.

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Für den Wirt Daniel Schmidt gibt es trotzdem keinen besseren Arbeitsplatz. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er im Elbschlosskeller aktiv, im Jahr 2011 übernahm er die Kneipe von seinem Vater und ist ihr bis heute treu geblieben. Ähnlich wie viele Gäste, die ihn schon seit seiner Kindheit kennen.

Bilder: Elbschlosskeller Hamburg Facebook / Titelbild: Elbschlosskeller/ CP Krenkler

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