Nicholas Irving – Der Sensenmann auf Terroristen-Jagd Mentertainment

Mentertainment 2
Sie nannten ihn den Sensenmann oder den Auslöscher: Nicholas Irving gehörte lange Zeit zu den gefährlichsten Scharfschützen der US-Arme und verzeichnete eine Vielzahl an Abschüssen. Dabei war er so gefährlich, dass die Taliban sogar ein Kopfgeld auf ihn aussetzten.


Im Falle von Nicholas Irving wird schon auf den ersten Blick klar, dass man es hier mit einem Mann zu tun hat, der weiß, wie er sich wehren kann. Trotz seiner vergleichsweisen geringen Körpergröße von nur 1,67 Metern ist der Amerikaner aufgrund seiner Muskelmasse und den tätowierten Armen eine eindrucksvolle Erscheinung. Nur wenige würden allerdings darauf kommen, dass der 29-Jährige auch gleichzeitig einer der tödlichsten Scharfschützen der amerikanischen Streitkräfte war. Schon im Alter von 18 Jahren schließt sich der Amerikaner den Army Rangers an und wird kurze Zeit später in den Auslandseinsatz in den Irak geschickt. Bereits bei seinem ersten Einsatz setzt Irving auch den ersten tödlichen Schuss. Etwas, dass er bis heute nicht vergessen hat.

nick-irving-the-reaper-1

Der erste Abschuss

Seinen ersten Feuerbefehl erhält Nicholas Irving als er mit seiner Einheit auf einen Aufständischen in einem Pick-up- Truck trifft. Die Vorgesetzten des Scharfschützen befehlen ihm, den Mann zu eliminieren und so drück Irving ab. Sein erster Schuss geht allerdings daneben und auch mit den Schüssen zwei, drei und vier ist er nicht erfolgreich. Erst beim fünften Abdrücken trifft der Amerikaner sein Ziel, und zwar richtig. Der Aufständische geht gemeinsam mit seinem Truck plötzlich in Flammen auf. Der Schuss ging genau in die Sprengstoffweste des Mannes, was Irving erst einmal zum Fluchen bringt. Seine Vorgesetzten sind mit ihm jedoch durchaus zufrieden und so wird er für Arbeit sogar belobigt. Allerdings lässt ihn der Abschuss bis heute nicht los. Nicht ohne Grund bezeichnen Scharfschützen ihren ersten Kill als den schwierigsten. Schon in der darauffolgenden Nacht quälen Irving Albträume von seiner Aktion, die auch in den folgenden Tagen immer wiederkehren. Selbst heute kann es passieren, dass Nicholas Irving durch die damaligen Geschehnisse in der Nacht aufgeweckt wird. Ein Schicksal, mit dem viele Scharfschützen zu kämpfen haben.

nick-irving-the-reaper-2

nick-irving-the-reaper-5

Ein vorgezeichneter Weg

Dass der Amerikaner überhaupt einmal den Weg in die Armee einschlagen wird, war schon bei seiner Geburt sehr wahrscheinlich. Als Sohn eines Soldaten auf der US-Militärbasis Fort Meade in Maryland geboren, hatte man ihm die Veranlagung quasi in die Wiege gelegt. Zunächst sieht es nicht danach aus, als würde Irving in die Fußstapfen seines Vaters treten. Er spielt in seiner Kindheit Klavier und möchte eigentlich Astronaut werden. Aufgrund schlechter Mathefähigkeiten verabschiedet er sich jedoch bald von dem Traum und beginnt sich zunehmend für das Schießen zu interessieren. Wie viele Kinder von Militärangehörigen lernt er schon früh mit Waffen umzugehen und legt damit die Grundlage für den Militärdienst.

Ein Kopfgeld auf den Sensenmann

Während seiner Karriere bei der US-Armee wird Nicholas Irving insgesamt sechs Mal in den Außeneinsatz geschickt. Sein letzter Einsatz findet 2009 in Afghanistan statt, wobei dieser dem Soldaten als ruhige Nummer beschrieben wird. Die Realität stellt sich jedoch deutlich anders da. Innerhalb von 100 Tagen verzeichnet Irving 33 Taliban-Abschüsse. Dabei ist auch ein Kill über 740 Meter dabei, der für den Scharfschützen und die Army Rangers einen Rekord darstellt. Die hohe Tötungsquote von Nicholas Irving führt schließlich sogar dazu, dass die Taliban ihn den Sensenmann nennen und ein Kopfgeld auf ihn aussetzen. Fortan muss sich Irving vorsehen, da sich Auftragskiller wie der Tschetschene auf seine Fährte setzen. Dieser soll bereits schon über 300 Menschen erschossen haben und richtet nun seinen Blick auf Irving.

nick-irving-the-reaper-3

Ein Hinterhalt

Trotz der Vorsichtsmaßnahmen, welche die Armee und Nicholas Irving ergreifen, können die Taliban den Scharfschützen und sein Team in einen Hinterhalt locken. Die Einsatzgruppe befindet sich eines Tages in der Falle und es scheint, als würde es daraus kein Entkommen geben. Während die Kugeln fliegen, bleibt den Soldaten oft nur das Kauern in der Deckung. Auch Irving sieht sich schon am Ende und meint, das Fadenkreuz des Tschetschenen spüren zu können. Letztendlich gelingt es dem Team aber zu entkommen, auch wenn sie einige Verluste beklagen müssen. So fällt unter anderem Irvings Vorgesetzter und Freund Benjamin Kopp in dem Feuergefecht. Der Scharfschütze selbst hat dagegen Glück. Trotz der Tatsache, dass er später Löcher in seiner Uniform findet, bleibt er unverletzt.

nick-irving-the-reaper-7

Vom Krieg geprägt

Spätestens mit dem Hinterhalt und dem Tod seines Freundes ist für Nicholas Irving klar, dass er die Armee verlassen möchte. Trotz der Tatsache, dass er seine Uniform an den Nagel hängt, kann der Scharfschütze die Erlebnisse aber nicht einfach ausblenden. Bis heute wacht er schweißgebadet auf und fühlt sich erst sicher, wenn seine AK-47 griffbereit neben dem Bett steht. Diese Anfälle sind dabei auch alles andere als einfach für seine Ehefrau Jessica. Im Gegensatz zu vielen anderen Paaren, bei denen ein Partner im Krieg ist, sind die beiden jedoch immer noch zusammen. Seine im Krieg erworbenen Fähigkeiten nutzt Nicholas Irving heute zudem für eine von ihm aufgebaute Sicherheitsfirma. Darüber hinaus ist der ehemalige Scharfschütze als Buchautor aktiv und immer wieder Gast in amerikanischen TV-Sendungen. Seine Geschichte hat zudem die Aufmerksamkeit von Hollywood auf sich gezogen. So arbeitet die Weinstein Company aktuell an einer Serie über Nicholas Irving.

Tags: