Robert P. Schröder – Mit Mars One zum Mars Mentertainment

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Ein Darmstädter Student möchte Geschichte schreiben und in die Fußstapfen der größten Entdecker aller Zeiten treten. Robert P. Schröder ist der deutsche Kandidat im Projekt Mars One, das ihn und eine Gruppe von Mitstreitern als erste Menschen zum roten Planeten bringen soll.

Es klingt wie die Idee aus einer Fernsehserie und genau dies soll sie im Idealfall werden. Das Projekt Mars One plant, in den nächsten 20 Jahren 24 Menschen auf den Mars zu schicken und das ganze Unternehmen per Reality-TV-Show im Fernsehen übertragen. Durch die Fernsehgelder möchte man einen Großteil der Kosten von 6 Milliarden Dollar finanzieren. Dass die Reise überhaupt so vergleichsweise günstig ist, liegt primär an der Tatsache, dass keine Wiederkehr geplant ist. Wer zu den ausgewählten Astronauten gehört, der wird nach dem Abflug mit großer Wahrscheinlichkeit die Erde nicht wiedersehen. Dies ist sich auch der deutsche Robert P. Schröder, einem der letzten 100 verbleibenden Kandidaten, bewusst.

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Der neue Kolumbus

Robert P. Schröder erfuhr erstmals von Mars One, als er im Fernsehen einen Werbespot für das Projekt sah. Als Fan von Star Trek und Star Wars hatte er schon immer von den Sternen geträumt. Für eine Anstellung als Astronaut bei der NASA fehlten ihm jedoch die herausragenden Leistungen. Eine Bewerbung bei Mars One gestaltete sich dagegen deutlich einfacher. Das Projekt verlangte von seinen Bewerbern lediglich die Volljährigkeit, gute Englisch-Kenntnisse, soziale Kompetenzen und eine gute Gesundheit. Robert P. Schröder bewarb sich daher im August 2013 für Mars One, in dem er wie die anderen Kandidaten ein kurzes Video von sich selbst drehte.

Über 200.000 Bewerber

Mit seiner Bewerbung war der Darmstädter allerdings nicht allein. Mehr als 200.000 Menschen auf der ganzen Welt waren fasziniert von Mars One und wollten ebenfalls zu den ersten Kolonisten auf unserem Nachbarplaneten gehören. Durch mehrere Auswahlverfahren wurde die Anzahl schließlich immer weiter reduziert, bis am Ende noch 100 Kandidaten übrigen blieben. Robert P. Schröder gehörte nach wie vor zu dem Kreis der Auserwählten und kann sich nun berechtigte Hoffnungen machen, am Ende wirklich einen Fuß auf den Mars zu setzen. Fliegen werden die ausgewählten Teams dabei in Vierergruppen, wobei das erste Team den Planeten im Jahr 2027 erreichen soll. Alle zwei Jahre würde dann eine weitere Gruppe folgen und die Kolonisten auf dem Mars verstärken.

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Mehr als 210 Tage Hinflug

Bevor sich einer der Kandidaten jedoch in ein Raumschiff setzen darf, steht erst einmal eine lange Ausbildung an. Nachdem die Verantwortlichen von Mars One die Bewerberzahl auf die finalen 24 eingeschränkt haben, sollen diese von 2016 bis 2024 ausgebildet werden. In dieser Zeit schickt Mars One zudem schon erste unbenannte Missionen zum Mars, um dort beispielsweise das Camp aufzubauen. Die erste Mars-Crew, zu der sich Robert P. Schröder natürlich gern zählen möchte, startet von der Erde dann in einer klassischen Rakete. In der Erdumlaufbahn steigt das Team in das Mars Transit Vehicle um, ein Raumschiff des Dragon-Typs. Mit diesem geht es dann zum Mars. Rund 7 Monate dürfte die Reise zum Nachbarplaneten der Erde dauern. Am Ziel angekommen steigt das Team dann erneut um, und lässt sich von einer Ladungskapsel auf die Marsoberfläche bringen.

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Ein Himmelfahrtskommando?

Im Gegensatz zu dem Studenten selbst sind die Eltern von Robert P. Schröder alles andere als begeistert von den Plänen ihres Sohnes, und dies nicht ohne Grund. Abgesehen von der Tatsache, dass es sich bei dem Flug um eine Reise ohne Wiederkehr handelt, zweifeln viele Forscher die Erfolgschancen von Mars One an. Ulrich Walter vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der Technischen Universität München hält die ganze Aktion sogar für ein Himmelfahrtskommando. Auf rund 50 Prozent beziffern Experten allein die Chance, dass die Astronauten gar nicht erst lebend landen. Und selbst wenn die Landung gelingt, soll mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit trotzdem innerhalb der ersten drei Monate Schluss sein. Da keine Rückkehr geplant ist, bedeutet dies in jedem Falle den Tod der Astronauten. Von den schlechten Vorhersagen lässt sich Robert P. Schröder allerdings nicht beeindrucken. Da für den Aufbau des Camps allein sechs unbenannte Missionen erfolgreich auf dem Mars landen müssen, sieht er eine ausreichende Anzahl an Testläufen. Nur wenn die Flüge alle ohne Probleme absolviert wurden, bei denen die identischen Raumschifftypen wie bei der benannten Mission zum Einsatz kommen, startet ein Raumschiff mit Menschen an Bord.

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